Conference League

Eintracht Frankfurt: Toppmöller will schnellere Entwicklung

Frankfurts Trainer fordert, in den "Kampfmodus" zu schalten

Toppmöller will schnellere Entwicklung - Muss Knauff in Saint-Gilles weichen?

Wochen der Wahrheit: Für Dino Toppmöller und sein Team zählt es jetzt.

Wochen der Wahrheit: Für Dino Toppmöller und sein Team zählt es jetzt. IMAGO/Beautiful Sports

Zweimal traf die Eintracht in K.-o.-Runden bisher auf Vereine aus Belgien - und zog den Kürzeren. Sowohl 1988/89 im Viertelfinale des Pokalsieger-Cups gegen Mechelen (0:0, 0:1) als auch in der 2. Runde des UEFA-Cups 1991/92 gegen Gent (0:0, 0:1) schied die SGE torlos aus.

Das wäre diesmal nur schwer zu verdauen. Bei allem gebotenen Respekt vor dem Tabellenführer der belgischen Liga ist Frankfurt der klare Favorit. "Es gilt, in den Kampfmodus zu schalten", sagt Dino Toppmöller - und betont: "Du musst ein Jahr lang extrem hart arbeiten, um international dabei zu sein. Jetzt sollten wir auch die Möglichkeit nutzen, diese Festtage länger genießen zu dürfen."

In der Gruppenphase schien seine Mannschaft mit der Conference League noch etwas zu fremdeln. Die Eintracht verlor die jüngsten beiden Europapokalspiele gegen PAOK Saloniki (1:2) und in Aberdeen (0:2) - und muss als Gruppenzweiter in den Playoffs zum Achtelfinale nachsitzen. Drei Niederlagen in Folge im Europacup kassierte Frankfurt bisher erst einmal: 1967 im Messe-Cup.

Viel spricht dafür, dass Knauff seinen Platz verliert

Bis auf den verletzten Hugo Larsson und die für die Conference League nicht nominierten Profis stehen ihm alle Mann zur Verfügung. Auch deshalb verdeutlicht Toppmöller: "Wir wollen keine Ausreden mehr haben und jetzt das auf den Platz bringen, was wir uns alle wünschen." Der Coach hat nach den Winter-Transfers und der Rückkehr der Afrika-Cup-Teilnehmer in der Offensive deutlich mehr Variationsmöglichkeiten.

Gegen Bochum fehlte Torjäger Sasa Kalajdzic noch, weil er Vater wurde. Nun könnte die Leihgabe aus Wolverhampton gemeinsam mit Omar Marmoush und Fares Chaibi auf Torejagd gehen. Viel spricht dafür, dass der zuletzt regelmäßig im offensiven Halbraum aufgestellte Ansgar Knauff seinen Platz in der ersten Elf verliert.

Jetzt kommt eine sehr wichtige Phase für uns.

Dino Toppmöller

Toppmöller hat nun die Wahl: Er könnte Zwei-Meter-Hüne Kalajdzic als alleinige Sturmspitze aufbieten und Chaibi und Marmoush im Halbraum dahinter postieren. Denkbar ist ebenfalls eine Doppelspitze Kalajdzic/Marmoush und Chaibi auf der Zehn dahinter. Sollte Ellyes Skhiri den alleinigen Sechser geben, könnte der Coach davor auch mit Chaibi und Mario Götze zwei Achter aufbieten.

"Die Jungs haben unterschiedliche Fähigkeiten und können in verschiedenen Kombinationen zusammenspielen", sagt Krösche. "Ich hoffe, dass wir jetzt mehr offensive Power entwickeln." Sobald Hugo Ekitiké fit genug für die erste Elf ist, hat Toppmöller noch mehr Möglichkeiten.

Die neue Qualität erhöht nun allerdings auch den Druck auf ihn. "Wir müssen uns schneller entwickeln", fordert der Trainer. Er weiß: "Jetzt kommt eine sehr wichtige Phase für uns."

Lange Schläge könnten gegen die Belgier helfen

Am Donnerstagabend erwartet die Hessen auch aus taktischer Sicht ein spannendes Duell. Saint-Gilles ist bekannt für sein druckvolles Spiel und starkes Gegenpressing. Für das flache Aufbauspiel der Eintracht wird das zur Herausforderung. Leichte Abspielfehler, die dem Team noch zu oft unterlaufen, könnten eiskalt bestraft werden.

Sollte Wandstürmer Kalajdzic auflaufen, könnte es sich als sinnvoll erweisen, die Pressinglinien situativ mit langen Schlägen zu überspielen. Toppmöller verweist darauf, dass schon gegen Bochum mehr lange Bälle gespielt wurden, "weil wir nicht in ihr Pressing reinspielen wollten".

Die Spieler müssten eine "gute Mischung" finden. Gelingt das, stehen die Chancen gut, den von Toppmöller erwarteten "heißen Tanz" zu bestehen.

Julian Franzke