Int. Fußball

Toter Fan bei Ausschreitungen in Argentinien

Randale vor dem Spiel Gimnasia y Esgrima vs. Boca Juniors

Toter Fan bei Ausschreitungen in Argentinien

Ausschreitungen in La Plata: Die Fans suchten Schutz auf dem Spielfeld des Stadions.

Ausschreitungen in La Plata: Die Fans suchten Schutz auf dem Spielfeld des Stadions. Getty Images

Schwere Ausschreitungen und der Tod eines Fans haben am Donnerstagabend für Bestürzung im argentinischen Fußball gesorgt. Vor dem Erstliga-Duell zwischen Gimnasia y Esgrima und den Boca Juniors in Buenos Aires hatte es zunächst Zusammenstöße zwischen der Polizei und Anhängern außerhalb des Stadions gegeben. Ein 57 Jahre alter Mann starb später an einem Herzinfarkt. Das bestätigte Sergio Berni, Sicherheitsminister der Provinz Buenos Aires.

Man konnte nicht mehr atmen.

Schiedsrichter Hernan Mastrangelo

Die Vorfälle hatten sich schnell ins Stadioninnere ausgebreitet, berichtete ein Offizieller laut der Nachrichtenagentur AFP: "Rund 10.000 Menschen wollten noch ins Stadion hineinkommen, einige mit Tickets, andere ohne. Jeder konnte sehen, dass das Stadion voll war." All dies werde nun untersucht, auch "das Vorgehen der Polizei".

Spielabbruch in Argentinien

Sicherheitsminister Berni machte dennoch schon die Organisatoren für den Vorfall verantwortlich. Sie hätten mehr Tickets verkauft, als Plätze im Stadion vorhanden sind. Wegen häufiger Gewaltausbrüche sind seit 2013 in der Provinz Buenos Aires Gäste-Fans bei Fußballspielen nicht mehr erlaubt. Somit waren nur Anhänger von Gimnasia im Juan-Carmelo-Zerillo-Stadion.

Tränengas und Gummigeschosse

Die Sicherheitskräfte setzten Tränengas und Gummigeschosse ein, um die Menschen daran zu hindern, die Arena zu betreten. Das Tränengas zog auch ins Stadion und über das Spielfeld, Fans versuchten sich daraufhin auch auf dem Rasen in Sicherheit zu bringen. Nach knapp zehn Minuten wurde das Spiel offiziell abgebrochen.

"Man konnte nicht mehr atmen", sagte Schiedsrichter Hernan Mastrangelo: "Die Situation geriet außer Kontrolle, es gab keine Sicherheitsgarantien mehr." Laut lokalen Medien wurden zahlreiche Fans aufgrund des Kontakts mit Tränengas ins Krankenhaus gebracht, ein Kameramann wurde zudem von einem Gummigeschoss getroffen.

Erst am vergangenen Samstag hatte in Indonesien eine der schwersten Sportstadion-Katastrophen der Geschichte 131 Todesopfer gefordert. Dort hatten etwa 3000 Fans das Spielfeld gestürmt, der Einsatz von Tränengas löste anschließend eine Massenpanik aus.

aho, sid, dpa