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Umstrittene UEFA-Entscheidung: Osasuna droht Ausschluss aus Conference League

Wegen Spielmanipulation im Jahr 2014

Umstrittene UEFA-Entscheidung: Osasuna droht Ausschluss aus Conference League

Wird es doch nichts mit Europa? Coach Jagoba Arrasate und sein Team sollen ausgeschlossen werden.

Wird es doch nichts mit Europa? Coach Jagoba Arrasate und sein Team sollen ausgeschlossen werden. IMAGO/CordonPress

Der Vorfall liegt schon einige Jahre zurück. Im Jahr 2014 war Osasuna wie so oft in Abstiegsnot geraten. Als "Motivationshilfe" zahlte der Klub zwei Profis von Real Betis Geld, damit sich die Andalusier am vorletzten Spieltag der Saison 2013/2014 gegen Osasuna-Konkurrent Real Valladolid besonders anstrengen. Betis gewann die Partie 4:3, doch am Saisonende stiegen sowohl Osasuna als auch Valladolid ab. 2020 waren wegen des Vorfalls Profis, Funktionäre und Unternehmer von einem Gericht zu teils langen Haftstrafen verurteilt worden.

La Liga

Auch sportlich muss Osasuna nun wohl einen hohen Preis zahlen. Das Team aus Pamplona hatte sich als Tabellensiebter in der abgelaufenen Spielzeit erstmals für die Conference League qualifiziert, hat nun aber eine Mitteilung der UEFA erhalten, dass es nicht teilnehmen dürfe.

Osasuna wehrt sich "bis zur letzten Konsequenz"

In der UEFA-Mitteilung heißt es laut des Klubs: "Der Club Atletico Osasuna hat heute Nachmittag von den Schlussfolgerungen des Berichts der Inspektoren der UEFA-Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkommission erfahren. In dem Bericht erklären die Inspektoren die "Untauglichkeit des Vereins zur Teilnahme an der UEFA Conference League 2023-2024" und verweigern ihm damit das Recht, an europäischen Wettbewerben teilzunehmen, die er sich auf dem Spielfeld redlich verdient hat."

Die "Rojillos" kündigten an, "bis zur letzten Konsequenz" gegen den möglichen Ausschluss kämpfen zu wollen. Man werde Berufung bei dem zuständigen UEFA-Komitee einlegen. Der europäische Verband habe außer Acht gelassen, dass die spanische Justiz in dem Strafprozess 2020 den Klub als "Opfer" der Machenschaften einiger Funktionäre bezeichnet habe, die die neuen Osasuna-Macher auch nach wie vor strafrechtlich verfolgen.

Der Verein wäre 2015 beinahe sogar aus der 2. Liga abgestiegen und hatte sein gesamtes Vermögen veräußern müssen, auch die heutigen Klubbosse hatten für die Rettung des Vereins tief in die Tasche gegriffen. "Stark bei den Schwachen und schwach bei den Starken", kommentierte die "Marca" die Entscheidung der UEFA, nachdem so mancher großer Klub in der Vergangenheit von Strafen verschont geblieben war.

Osasuna und RFEF im Clinch - Nutznießer Bilbao?

Zugleich erhob Osasuna schwere Vorwürfe gegen den spanischen Fußballverband RFEF, der sich in dem Streit neutral verhalten habe. Der Verband reagierte seinerseits empört. "Der RFEF erklärt, dass es eine Schande, ein Mangel an Respekt und eine sehr ernste Handlung ist, dass der Verein versucht, den RFEF in diese Angelegenheit hineinzuziehen", hieß es in einer Mitteilung. Es sei "äußerst bedenklich, seinen würdigen und großartigen Fans weismachen zu wollen, dass der RFEF den Verein nicht unterstützt hat oder nicht unterstützt".

Der RFEF erklärte darüber hinaus, er könne dies auch beweisen und erwartet, "dass die Verfasser dieses Kommuniqués und die Anstifter sich öffentlich beim RFEF entschuldigen werden".

Sollte der Ausschluss Osasunas Bestand haben, würde übrigens Athletic Bilbao in die Conference League einziehen. Die Basken waren in der Vorsaison Achter geworden.

Sehen Sie hier das Video vom letzten Spieltag der Saison 2022/23:

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