DFB-Pokal (D)

Vermeij sieht sich jetzt respektiert - und setzt den nächsten Haken

Nach den fünf Toren gegen Schalke und Nürnberg

Vermeij sieht sich jetzt respektiert - und setzt den nächsten Haken

Zuletzt funkte es: Die Düsseldorfer Vincent Vermeij (re.) und Ao Tanaka.

Zuletzt funkte es: Die Düsseldorfer Vincent Vermeij (re.) und Ao Tanaka. picture alliance/dpa

Als Vincent Vermeij nach seiner Gala beim 1. FC Nürnberg in der Mixed Zone auftauchte, hatte er nicht nur ein breites Grinsen im Gesicht, sondern vermisste auch etwas: Den Ball, den der Düsseldorfer Mittelstürmer dreimal im FCN-Tor versenkte, den suchte der Niederländer noch vergeblich. "Ich habe in Deutschland schon einmal drei Tore gemacht. Den Ball aus diesem Spiel habe ich auch noch", so der 29-Jährige in Anspielung auf seine Sternstunde als Duisburger Stürmer im Dezember 2020 (4:1 gegen den SV Wehen Wiesbaden).

Außer des kleinen runden Souvenirs  fehlte es Vermeij aber ansonsten an nichts - wie für seinen Trainer Daniel Thioune war das Spiel beim Club ein "perfektes Match". Zumal die Düsseldorfer nach ihrem Ausflug nach Mittelfranken in Herzogenaurauch verblieben, um von dort zum Pokalspiel am Dienstag nach Magdeburg weiterzureisen (LIVE! ab 18 Uhr bei kicker). "Mit einem 5:0-Sieg können wir uns alle mit einem Lächeln wieder anschauen."

Düsseldorfer Spiele

Nach seinem Doppelpack beim furiosen 5:3 gegen den FC Schalke schnürte der 1,96 Meter große Angreifer gleich im nächsten Spiel einen Dreierpack. "Es ist schön, das abhaken zu können, was ich mir bei jedem Verein vorgenommen habe", verwies er auf seine "heimliche" Liste, auf der noch eine ganze Menge anderer Vorhaben geschrieben stehen. "Zum Beispiel vor unserer Südkurve in Düsseldorf zu jubeln oder einen Bundesliga-Treffer zu erzielen."

Vermej: "Ich in jetzt angekommen"

In seiner Vita steht bisher ein Bundesligaspiel für den SC Freiburg, mit der Fortuna könnten welche dazukommen, wenn sie denn aufsteigt. "Wir wissen, dass es möglich ist, aber es ist noch brutal eng. Wenn wir in Nürnberg verlieren, dann sind wir mit ihnen punktgleich", blickt Vermeij auf die Tabelle, die die Düsseldorfer als Vierter im heißen Verfolgerfeld ausweist.

Das mit seiner aktuellen Treffsicherheit bei der Fortuna ist neu, fünf seiner insgesamt sieben Tore erzielte er in den letzten beiden Spielen. "Ich bin jetzt in der 2. Liga und auch in der Mannschaft angekommen. Ich merke jetzt, dass ich wichtig sein kann und musste mir den Respekt auch verdienen." Es tue ihm mittlerweile gut, wenn "meine Mitspieler wissen, dass ich im Strafraum immer da bin und sie viele Flanken reinschlagen", sagt Vermeij, der zuletzt mit einer Gehirnerschütterung aussetzen musste.

Trotz seiner Brecher-Statur veredelte er allerdings auch das Kombinationsspiel der Düsseldorfer in Nürnberg. Thioune sah sich bestätigt, dass das "Duell im Mittelfeld gewonnen wird" - und dazu gehörte eben auch, dass Vermeij die vielen flachen Anspiele von Ao Tanaka & Co. perfekt klatschen ließ und so die Nürnberger Abwehrreihe in große Nöte stürzte.

Und natürlich werde ich nicht einen Sprint über 80 Meter hinlegen, nur damit ich nicht vor den gegnerischen Fans jubeln muss.

Vincent Vermej

Wenn es etwas zu bemängeln gab an Vermeijs Auftritt, dann war es die Gelbe Karte, die er sich beim Jubeln nach seinem dritten Treffer vor der Nürnberger Fankurve abholte. Diese war  - vom sonst guten Ersatzschiedsrichter Assad Nouhoum gezückt - jedoch komplett überzogen. "Ich habe angeblich zu sehr gejubelt", verrät Vermeij den Inhalt des Gesprächs mit dem Referee nach dem Spiel. "Ich habe ihm natürlich gesagt, dass ich bei meinen ersten beiden Treffern vor unseren Fans genau dasselbe gemacht habe. Und natürlich werde ich auch nicht einen Sprint über 80 Meter hinlegen, nur damit ich nicht vor den gegnerischen Fans jubeln muss."

Podcast
Podcast
Klopp, Streich - und auch Tuchel! Time to say goodbye!
18:13 Minuten
alle Folgen

Kurz nach seinem dritten Treffer nahm Thioune seinen Matchwinner nach 62 Minuten vom Feld, doch eine Maßnahme in Richtung des Pokalspiels beim Zweitliga-Konkurrenten war das nicht. "Ich habe schon vor Schalke und dem Nürnberg-Spiel nicht alles mittrainieren können", erklärt Vermeij die kleine Vorsichtsmaßnahme.

Für ein Weiterkommen in Magdeburg könnte Vermeijs aktueller Torriecher wieder vonnöten sein - auch wenn der Niederländer auf seiner  Liste zum Abhaken keinen Triumph im DFB-Pokal vermerkt hat. Zumindest noch nicht. 

bst

Hertha-Hattrick und Schalker Doppelpack: Die kicker-Elf des 15. Spieltags