Als Spieler ist Jochen Seitz in seiner Profikarriere ganz schön rumgekommen: vom HSV über Unterhaching, den VfB Stuttgart und Schalke bis nach Bulgarien. Als Trainer ist er ein Muster an Beständigkeit. Fünf Jahre lang stand er bei Bayern Alzenau an der Seitenlinie, zunächst bei der A-Jugend, dann in der Hessenliga. Seit viereinhalb Jahren ist er Trainer bei der Aschaffenburger Viktoria, wo er Anfang der 90er Jahre als Spieler aktiv war.
Den Profifußball hat er dennoch nie aus den Augen verloren, und nun schafft er die Voraussetzung für ein Engagement in höheren Klassen. Mit Beginn des neuen Lehrgangs startet Seitz die Ausbildung zum Fußball-Lehrer. "Ich freue mich riesig, dass es geklappt hat. Das ist eine großartige Sache." Schon die Zulassung ist eine Herausforderung. "Ursprünglich hatten sich 160 Trainer beworben, davon kamen 100 in die Endauswahl", berichtet Seitz. Diese Hundertschaft wurde dann drei Tage in Hennef getestet, "das waren sehr anspruchsvolle Aufgaben, die haben voll gefordert".
Beim ersten Mal gescheitert
Am Ende hatte er einen der nur 24 verfügbaren Studienplätze ergattert. Im zweiten Anlauf, denn im Jahr zuvor war er an der Prüfung gescheitert. "Das hat mir jetzt sogar geholfen, denn ich wusste, was auf mich zukommt. Außerdem hatte ich im Vorfeld richtig gebüffelt." Die einzige Unsicherheit bleibt der Start. "Eigentlich sollte es am 1. Juni losgehen, aber das kann ich mir derzeit nicht vorstellen."
Nächster Schritt geht in die Geschäftsstelle
Und wann wechselt er, eine erfolgreiche Prüfung vorausgesetzt, ins Profilager? Da winkt der 43-Jährige ab. "Jetzt gilt die volle Konzentration dem Lehrgang und der Arbeit mit der Viktoria. Die Jobs im Profibereich sind sehr begehrt, es ist schwierig, da reinzurutschen. Wenn Angebote kämen, müsste ich zudem sehr genau prüfen, ob es überhaupt Sinn macht."
Der nächste Schritt führt ihn sowieso in Richtung Viktoria-Geschäftsstelle - um den Vertrag zu verlängern. "Weil wir zurzeit nur in Telefonkonferenzen kommunizieren, habe ich noch nicht unterschrieben. Aber das ist nur noch Formsache."