Amateure (D)

Vier Jahre Sperre für ehemaligen ghanaischen Nationalkeeper

Spielabbruch in Hamburgs Kreisliga 5

Vier Jahre Sperre für ehemaligen ghanaischen Nationalkeeper

Das Hamburger Sportgericht entschied am Mittwochabend über die Strafen nach dem Spielabbruch zwischen dem FC Hamburger Berg und dem SV Krupunder/Lohkamp.

Das Hamburger Sportgericht entschied am Mittwochabend über die Strafen nach dem Spielabbruch zwischen dem FC Hamburger Berg und dem SV Krupunder/Lohkamp. IMAGO/Hanno Bode

Zwischen dem FC Hamburger Berg und dem SV Krupunder/Lohkamp wurde in der Kreisliga 5 am Samstag, 18. März, ein Schiedsrichter nach einer Rudelbildung durch Faustschläge verletzt, woraufhin die Begegnung kurz vor dem Ende abgebrochen werden musste. Die Polizei rückte mit zehn Mannschaftswagen an, der Unparteiische musste nach einem Schlag ins Gesicht mit einer Netzhautverletzung in ein Krankenhaus gebracht werden und hatte nach einer Mitteilung des Hamburger Fußball-Verband (HFV) auch drei Tage später noch gesundheitliche Probleme.

Knapp zwei Wochen nach den Gewaltvorfällen in Hamburgs Kreisliga 5 kam das Sportgericht des HFV laut NDR nun zu einem Urteil. Die Sportrichter belegten den FC Hamburger Berg mit einer Geldstrafe von 500 Euro sowie einem Punktabzug von neuen Zählern. Das Sportgericht sah es als erwiesen an, dass die "Berg-Kicker" den Spielabbruch schuldhaft verursacht und darüber hinaus den Spielbericht absichtlich falsch ausgefertigt haben. Zudem sei der Ordnungsdienst mangelhaft gewesen. Auch der SV Krupunder/Lohkamp wurde mit einer Punktstrafe belegt - drei Punkte Abzug.

Vier Jahre Sperre

Darüber hinaus sprach das Sportgericht deutliche Einzelstrafen aus. Drei Akteure konnten auf Videos, die dem Gericht als Beweismaterial vorlagen, eindeutig identifiziert werden. Darunter befanden sich zwei Spieler des SV Krupunder/Lohkamp. Einer wurde wegen "massiver Übergriffe" für ein Jahr (bis 28. März 2024) gesperrt, sein Mitspieler erhielt eine Sperre von zehn Pflichtspielen, weil er mit seinem Verhalten zum Abbruch beigetragen haben soll. Deutlich härter fiel das Urteil gegen den Torwart des FC Hamburger Berg aus. Der heute 35-jährige ehemalige ghanaischen Nationaltorhüter Patrick Antwi (2005 ein A-Länderspiel gegen Südafrika) wurde für vier Jahre (bis 28. März 2027) gesperrt. Er soll "mehrfache Tätlichkeiten" begangen haben.

Zur Verhandlung erschien er nicht, äußerte sich aber schriftlich. Er sei von gegnerischer Seite provoziert und wegen seiner Herkunft beleidigt worden, beschrieb Antwi seine Sicht des Vorfalls: "'Go back to Africa' haben sie gesagt. Dann ist einer unserer Spieler mit Wasser bespritzt worden. Ich bin dann da hin, habe einen Schlag abbekommen und mich gewehrt. Den Schiedsrichter habe ich nicht geschlagen", schilderte er nach Angaben des NDR.

Die Auffassung teilte das Gericht nicht, auch wenn weitere Berger Spieler sich in diese Richtung äußerten. Das Sportgericht konnte den Rassismus-Vorwurf aber nicht abschließend klären.

dw

Diese Ex-Profis kicken jetzt im Amateurfußball