Als Tribünengast verfolgte Jörg-Uwe Klütz vor knapp zwei Wochen die BVC-Heimpartie gegen Lüneburg (1:1). Cloppenburgs Ex-Trainer sah eine schwache Partie, beantwortete die Frage nach einer generell vorstellbaren Rückkehr allerdings in der ihm eigenen Unmissverständlichkeit: "Mit Sicherheit nicht."
Am späten Dienstagabend folgte dann der Sinneswandel: Wenn am Samstag im Kellerduell der Vorletzte Cloppenburg das sieglose Schlusslicht Schilksee empfängt, sitzt "Klützer" auf der BVC-Bank – als vorübergehender Nachfolger des am Dienstag entlassenen Uwe Groothuis. Die überraschende Personalie bestätigte BVC-Präsident Bernhard Dorissen.
BV Cloppenburg - Die letzten Spiele
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TSV Schilksee - Die letzten Spiele
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Trainersteckbrief Groothuis
Trainersteckbrief Klütz
Die Suche nach dem starken Mann
"Jörg-Uwe Klütz macht das für dieses eine Spiel. Danach sehen wir weiter." Ganz offensichtlich sind die Cloppenburger Macher auf der Suche nach einem "starken" Coach, der die Mannschaft wieder auf Kurs zu bringen in der Lage ist. Klütz’ kurzes Gastspiel bringt vor allem eines – eine Woche mehr Zeit.
Die Klubführung zog nach acht sieglosen Spielen die Reißleine und trennte sich vom 61-jährigen Groothuis, der eher in menschlicher, denn in sportlicher Hinsicht in Erinnerung bleiben wird. Anders als Klütz, sein Vorgänger und Nachfolger (für ein Spiel), hat der frühere Klasse-Fußballer von Kickers Emden in Cloppenburg keine nachhaltige Ära prägen können.
Groothuis zeigte aber nochmals Größe, verabschiedete sich unmittelbar nach seiner Entlassung von den Spielern, die von Torwarttrainer Stefan Tilling auf dem Übungsplatz angeleitet wurden – und nicht von Assistenzcoach Alket Zeqo, über dessen Zukunft noch nicht entschieden wurde. "In der Mannschaft sind super Typen. Ich bin überzeugt, dass sie die Liga halten werden", meinte Groothuis. "In 25 Jahren als Trainer bin ich nie beurlaubt worden. Das ist ein blödes Gefühl, das ich nicht haben muss."
Johannes Klinker/aho