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WM am Freitag: Müller und der Kaktus - Strafe für Nigeria?

Magath kontert Klinsmann-Kritik - Wer kauft Balotelli?

WM am Freitag: Müller und der Kaktus - Strafe für Nigeria?

Droht der Ausschluss: Nigeria.

Droht der Ausschluss: Nigeria. Getty Images

+++ Nigeria droht Ausschluss +++

Aufgrund der unerlaubten Einmischung der Politik in die Arbeit des nationalen Fußball-Verbandes droht Nigeria eine Suspendierung durch die FIFA. Dies teilte der Weltverband am Freitag in Rio de Janeiro mit. Mit dieser Ankündigung reagierte die FIFA auf die Festnahme des nigerianischen Verbandspräsidenten Aminu Maigari unmittelbar nach der Heimkehr der Auswahl in die Heimat nach dem Achtelfinal-Aus gegen Frankreich (0:2). Zudem seien Mitglieder der NFF-Exekutive unerlaubterweise von ihren Aufgaben entbunden worden.

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Der Weltverband stellte ferner klar, er würde nur den für 26. August angesetzten Kongress des nigerianischen Verbandes NFF anerkennen, auf dem auch Neuwahlen vorgesehen sind. Nigeria hat bis zum kommenden Dienstag Zeit, den gewählten Präsidenten Maigari und die anderen Funktionäre wieder einzusetzen. "Die FIFA hat den nigerianischen Verband daran erinnert, dass alle FIFA-Mitgliedsverbände ihre Dinge unabhängig und ohne Einfluss von Dritten regeln müssen", erklärte FIFA-Sprecherin Delia Fischer. Eine Verletzung der FIFA-Statuten könne sogar den Ausschluss der NFF nach sich ziehen.

+++ Müllers witziger Vergleich +++

Thomas Müller gehörte im Viertelfinale gegen Frankreich einmal mehr zu den unermüdlichen Akteuren. Noch in den Schlussminuten, als bei einigen seiner Mitspieler und auch bei den Franzosen die Kräfte mehr und mehr schwanden, sprintete der Münchner zum Beispiel noch einmal auf Torhüter Hugo Lloris - und zwang diesen so zu einem Querschläger ins Seitenaus. Im Anschluss an den Einzug ins Halbfinale gewährte der 24-Jährige allerdings auch Einblicke, wie er sich selbst in Rio de Janeiro gefühlt hatte: "Es war schon wie in einer Grillbude. Da merkt man erst einmal, was für ein faszinierendes Gebilde ein Kaktus ist, da nicht einzugehen." Auch der Rest des Teams dürfte sich so gefühlt haben, wie auch selbst der DFB über Twitter einräumte: "Wir fliegen gleich schon wieder ins Campo Bahia. Platt und kaputt, aber überglücklich."

+++ Pinto: "Ich bitte die FIFA genau hinzuschauen" +++

Costa Ricas Trainer Jorge Luis Pinto fürchtet im Viertelfinale gegen die Niederlande am Samstag (22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) besonders die Schauspielkunst von Arjen Robben. "Darüber sind wir sehr besorgt", so der 61-jährige Kolumbianer und jagte hinterher: "Ich bitte die FIFA und den Schiedsrichter, sehr vorsichtig zu sein und genau hinzuschauen." Neben Lob für den Bayern-Profi bekundete Pinto aber auch Bedenken. "Er ist einer der drei, vier besten Spieler der Welt. Aber wir sind sehr besorgt wegen seiner Schwalben", so der kolumbianische Coach. Und er forderte gleichzeitig auch drastische Konsequenzen: "Vielleicht muss er das Feld verlassen, weil er zwei Gelbe Karten wegen Schwalben bekommt. Das kann passieren."

+++ Maracana: Zwei Festnahmen und ein verletzter Franzose +++

Unsanft gestoppt: Auf der Tribüne kam es zu einem französischen Zwischenfall.

Unsanft gestoppt: Auf der Tribüne kam es zu einem französischen Zwischenfall. Getty Images

Am Rande der Partie zwischen Deutschland und Frankreich (1:0) ist es zu einem Zwischenfall auf der Triübne des Maracana-Stadions gekommen. Ein kurzer Polizeieinsatz endete mit einem verletzten französischen Fan und zwei Festnahmen. Der private Sicherheitsdienst hatte in den ersten 45 Minuten die Polizeibeamten herbeigerufen, weil die Franzosen ihre Sitzplätze nicht einnehmen wollten und handgreiflich wurden. Ein Franzose wurde dabei mit einem Schlagstock von einem der sechs herbeigeeilten Militärpolizisten am Kopf verletzt. Die abgeführten Franzosen wurden von brasilianischen Fans im Tribünenblock höhnisch beklatscht.

+++ Van Gaal: "Die beste WM der vergangenen 30 Jahre" +++

Holland-Coach Louis van Gaal denkt vor dem WM-Viertelfinale gegen Costa Rica am Samstag (22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) bereits einen Schritt weiter. "Wir werden bis zur allerletzten Minute kämpfen, um Weltmeister zu werden", so der 62-Jährige. Dabei sei seine Elf den anderen Favoriten unterlegen. "Wir sind kein fantastisches Team, aber wir sind schwer zu schlagen", so der Bondscoach und fügte an: "Wenn der Gegner den Ball hat, sind wir eine der besten Mannschaften der WM, vielleicht sogar die beste. Deshalb sind wir so weit gekommen." Auch die bisherige Kritik der heimischen Medien wusste van Gaal zu kontern. "Alles, was jetzt noch kommt, sollte fantastisch sein für die niederländischen Medien", erklärte der Ex-Bayern-Coach. Das Niveau bei der Weltmeisterschaft beeindruckt van Gaal dennoch: "Das ist die beste WM der vergangenen 30 Jahre."

+++ Wilmots bangt um belgisches Trio +++

Muss vor dem Viertelfinale Änderungen einplanen: Belgiens Coach Marc Wilmots.

Muss vor dem Viertelfinale Änderungen einplanen: Belgiens Coach Marc Wilmots. Getty Images

Vor dem WM-Viertelfinale gegen Argentinien am Samstag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) muss Belgiens Nationaltrainer Marc Wilmots umdenken. Mit Jan Vertonghen, Toby Alderweireld und Moussa Dembelé drohen gleich drei Akteure der "Roten Teufel" auszufallen. Doch trotz seiner drei angeschlagenen Spieler ist der 45-jährige Coach voller Vorfreude: "Das wird ein Gala-Spiel, in dem wir unsere Chance suchen müssen." Und auch Tottenham-Profi Vertonghen sieht sein Team noch nicht am Ziel: "Wir haben sehr hart gearbeitet, um bis hierher zu kommen und wollen nicht, dass die Geschichte jetzt schon vorbei ist."

+++ Sabella: "Eine goldene Generation" +++

Vor dem schweren WM-Viertelfinale gegen Belgien am Samstag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) zollt Argentiniens Nationaltrainer Alejandro Sabella dem Gegner großen Respekt. "Sie verfügen über ein sehr gutes Team, eine goldene Generation. Viele Spieler sind in England oder Spanien aktiv. Es wird schwierig", weiß der 59-Jährige. Bei einem Sieg winkt der Albiceleste das erste WM-Halbfinale seit 24 Jahren. "Es ist aber ein schwieriges Turnier. Wir haben schon einige Überraschungen erlebt. Viele Spiele sind im Achtelfinale in die Verlängerung gegangen", warnt Sabella. Dabei darf der argentinische Coach auch wieder auf einen Einsatz von Stürmer Sergio Aguero hoffen. Der Angreifer von Manchester City stand nach überstandener Muskelverletzung beim Abschlusstraining wieder auf dem Platz.

+++ Deutschland: Mertesacker antwortet so, "wie er es fühlt" +++

Per Mertesacker

"Ich hab' meinen Emotionen freien Lauf gelassen": Deutschlands Per Mertesacker. imago

Das Interview von Deutschlands Per Mertesacker ("Was wollen Sie von mir?") nach dem Achtelfinale gegen Algerien (2:1 n.V.) hat längst Kult-Status erreicht. Der kleine Ausraster des Innenverteidigers im Live-TV kam völlig spontan: "Man entdeckt sich ja als Mensch immer wieder neu. Für mich ist die Sache schon abgehakt. Ich hab' in dieser Situation meinen Emotionen freien Lauf gelassen. Ich glaube, es steht jedem Sportler das Recht zu, so auf Fragen zu antworten, wie er es momentan fühlt. Diese Reaktion war absolut nicht kalkuliert", sagte der 29-Jährige in einem Interview mit mehreren Zeitungen. Er habe aus den Fragen "eine negative Sichtweise herausgehört, und diese Meinung habe ich eben nicht geteilt. Genauso, wie der Interviewer fragen kann, was er will, kann ich antworten, was ich möchte", rechtfertigte sich der Abwehrhüne vom FC Arsenal. "Wir möchten hier in Brasilien was reißen. Was bestimmte Leute vorher, zwischendurch oder hinterher sagen, interessiert mich dabei nicht."

+++ Argentinien: 100.000 Fans im Anmarsch +++

Am Samstag (18 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) trifft Argentinien im WM-Viertelfinale auf Belgien. Die brasilianische Polizei geht davon aus, dass rund 100.000 Fans der Albiceleste zum Spielort Brasilia reisen werden, um ihre Mannschaft vor Ort zu unterstützen. Die Behörden wollen deshalb die Sicherheitsvorkehrungen verstärken sowie die Einreise von Hooligans verhindern. Die argentinische Polizei hatte vor dem Turnier eine Liste mit Namen von mehr als 2000 gewalttätigen Fußballfans übermittelt. Seit dem WM-Start wurde 39 Chaoten die Einreise verwehrt, zwei wurden abgeschoben.

+++ Delfinbaby Origi gestorben +++

Weil der Fußballer (ebenso wie der Fan) an sich abergläubisch ist, ist die Meldung des Boudewijn Seapark ein Schock für alle, die es mit den Roten Teufeln halten. Vor der Partie Belgiens gegen Argentinien teilte der Seapark am Freitag mit, dass ein nach Stürmer Divock Origi benanntes Delfinbaby gestorben ist. Warum das Tier, das erst vor wenigen Tagen das Licht der Welt erblickt hatte, sterben musste, ist noch unklar.

+++ Italien: Wer kauft Balotelli? +++

Italiens Mario Balotelli ist als einer der Superstars in die WM gegangen. Zwei Wochen später scheint die Welt anders auszusehen. Silvio Berlusconi, Eigentümer des AC Mailand, klagt über die enttäuschenden Vorstellungen seines Starstürmers (drei Spiele, ein Tor, kicker-Note 4,0) bei der WM und bemitleidet sich selbst: "Der wahre Verlierer dieser WM bin ich. Ich war dabei, Balotelli für mehrere Millionen Euro an einen englischen Klub zu verkaufen. Doch wer kauft jetzt noch Balotelli nach dieser WM?", jammerte Berlusconi, der den Stürmer laut italienischen Medien gerne für 35 Millionen Euro zum FC Arsenal transferiert hätte. Dieser Deal scheint nun geplatzt.

+++ USA: Magath kritisiert Donovans Kritik +++

Felix Magath, derzeit Trainer von Premier-League-Absteiger FC Fulham, hat sich in die Diskussion um US-Coach Jürgen Klinsmann eingeschaltet und wetterte gegen Chef-Kritiker Landon Donovan, der Klinsmann zuvor heftig kritisiert hatte (siehe unten). "Klinsmann und die USA haben sich mit ihrer WM-Leistung den Respekt der Fußballwelt verdient. Wie auf Bestellung kommt jetzt ein mittelmäßiger Spieler mit einem klagenden Interview und falschen Behauptungen daher, prangert die Arbeit des Trainers an", polterte Magath auf seiner Facebook-Seite. "Donovan galt bei Bayern einst als ungeeignet für die zweite Mannschaft, führt nun aber das große Wort. Ich finde solch ein Verhalten unsäglich, eines Nationalspielers unwürdig." Donovan war kurz vor der WM von Klinsmann gestrichen worden, der Angreifer solle laut Magath daher "sich und seine Leistung hinterfragen, alles tun, um wieder in die Mannschaft zu kommen, dabei durch Einsatz auffallen und nicht mit Verbalattacken seine gekränkte Eitelkeit zu Markte tragen."

+++ USA: "Nicht auf Erfolg eingestellt" - Donovan tritt nach +++

Landon Donovan

"Das Team war nicht auf Erfolg eingestellt": Landon Donovan tritt gegen Jürgen Klinsmann nach. Getty Images

Nachdem US-Coach Jürgen Klinsmann am Donnerstag noch ein positives WM-Fazit gezogen hatte, meldete sich am Freitag der kurz vor der Endrunde aus dem Kader gestrichene Landon Donovan zu Wort und übte Kritik: "Ich glaube, das Team war nicht auf Erfolg eingestellt", krittelte der Stürmer. "Die größte Enttäuschung war, dass es den Anschein hatte, als hätten wir vom taktischen Standpunkt her nicht alles gegeben." Der 32-Jährige hätte sich gewünscht, dass die Mannschaft mehr "auf Sieg" gespielt hätte. Die Spieler aber nahm der Angreifer in Schutz: "Die Jungs haben alles getan, was sie konnten, was von ihnen verlangt wurde." Donovan war kurz vor der WM von Klinsmann aussortiert worden. Der Deutsche setzte stattdessen auf die Stürmer Jozy Altidore, Clint Dempsey, Aron Johannsson und Chris Wondolowski.

+++ Kolumbien: Viel Respekt, aber keine Angst vor Brasilien +++

Das Viertelfinale zwischen Brasilien und Kolumbien (heute 22 Uhr MESZ, LIVE! bei kicker.de) zieht Südamerika in seinen Bann. José Pekerman, Trainer der "Cafeteros", erwartet ein Duell auf Augenhöhe: "Auf beiden Seiten stehen großartige Spieler, das spricht dafür, dass es ein sehr gutes und ein sehr enges Spiel werden wird." Das Estadio Castelao in Fortaleza wird überkochen – Perkerman geht deshalb mit viel Respekt, aber ohne Angst in dieses Prestige-Duell: "Die Brasilianer sind fünf Mal Weltmeister geworden, jeder verehrt sie im Fußball. Wir haben viel von ihnen gelernt. Ich möchte, dass meine Spieler dieses Spiel genießen und zweigen, wie viel Qualität in ihnen steckt. So wie sie es schon das ganze Turnier gemacht haben."

+++ Deutschland: Kroos sieht DFB-Team als "die bessere Mannschaft" +++

Deutschland eröffnet die insgesamt vier Viertelfinalspiele heute in Rio de Janeiro gegen Frankreich (18 Uhr MESZ, LIVE! auf kicker.de). "Das ist ein Spiel auf Augenhöhe. Wir gehen mit allem Selbstbewusstsein, das wir haben, in dieses Spiel", sagt Bundestrainer Joachim Löw. "Wenn wir unsere Leistung abrufen, jeder einzelne, dann sind wir im Großen und Ganzen die bessere Mannschaft", analysiert Mittelfeldmann Toni Kroos, mahnte aber auch: "Wir müssen es auf den Platz bringen, sonst wird es nicht reichen." Dass die Partie genau am 60. Jahrestag des "Wunders von Bern" stattfindet, ist für die DFB-Auswahl allerdings "nicht unbedingt das Allerwichtigste", so Löw.

+++ Podolski entdeckt Flamengo +++

Mal wieder Neuigkeiten von Lukas Podolski, der ein Trikot des brasilianischen Traditionsklubs mit der 10 und seinem Namen drauf bekam. Die verblüffende Ähnlichkeit zum deutschen Leibchen ist nicht von der Hand zu weisen.

Ex-Präsident lobt WM-Turnier

Der brasilianische Ex-Präsident Luiz Inacio Lula da Silva hat gut eine Woche vor dem Finale ein positives WM-Zwischenfazit gezogen. "Die WM war Gegenstand großer Kritik", sagte der 68-Jährige. Doch all die Sorgen und Ängste hätten sich nicht bestätigt. "Das ist eine Lektion für alle Pessimisten. Ich bin sehr froh und hoffe, dass alles gut enden wird", sagte Lula in Sao Paulo. Lula gilt als Vater der Idee für die brasilianische WM-Bewerbung.

WM-Star James flirtet mit Real

James Rodriguez

Mit fünf Toren bislang einer der Superstars der WM: James Rodriguez. Getty Images

James Rodríguez ist wohl die Entdeckung der WM. Mit fünf Toren führt der Youngster aktuell die Torjägerliste an. Klar, dass seine Leistungen nicht verborgen blieben und er Begehrlichkeiten weckte. So würde sich Champions-League-Sieger Real Madrid nur allzu gerne mit Rodriguez schmücken, doch der AS Monaco, der den Angreifer vor einer Saison für 45 Millionen Euro aus Porto geholt hat, denkt nicht daran, das Juwel zu verkaufen.

"Es gibt keine Verhandlungen mit keinem Klub", erklärte Monacos Vize-Präsident Vadim Vasiljev, stellte dann aber auch klar: "Niemand ist unverkäuflich." Rodríguez selbst könnte sich einen Wechsel vorstellen. "Ich würde es lieben, in Spanien zu spielen. Das wäre ein Traum. Es ist die beste Liga der Welt", sagte der 22-Jährige und gab zu: "Ich mag Madrid lieber als Barcelona." Die spanische Zeitung Marca berichtet übrigens, dass Rodriguez' Preis bei 75 Millionen Euro liegen würde, was Reals Interesse wohl aber nicht schmälern dürfte. Mit einer starken Leistung im Viertelfinale gegen Brasilien könnte der Offensivmann seinen Marktwert gewiss noch ein wenig weiter nach oben schrauben.