Int. Fußball

Nach Barcelonas Fehlstart: Xavi schlägt verbal um sich

Barça-Coach nennt Gavis Handspiel "eine Erfindung"

Xavi schlägt verbal um sich - Bordalas: "Er tut La Liga keinen Gefallen"

Gang in die Katakomben: Xavi sah am Sonntag die Rote Karte.

Gang in die Katakomben: Xavi sah am Sonntag die Rote Karte. imago images

José Bordalas, Trainer des FC Getafe, hatte eine klare Meinung zu den Äußerungen von Xavi nach dem teils wilden 0:0 im Auftaktspiel Barcelonas am Sonntagabend. "Ich glaube nicht, dass Xavi La Liga einen Gefallen tut", erklärte der 59-Jährige: "Die Größe des Fußballs hat diese Dinge: Eine kleine Mannschaft ist in der Lage, Barça die Stirn zu bieten. Das ist seine Art und Weise, die Tatsache zu rechtfertigen, dass sie trotz ihres herausragenden Kaders die drei Punkte nicht geholt haben."

Die "heftigste Aktion" hätte ohnehin von einem Barça-Spieler gestammt. "Alles andere ist eine Art, das großartige Spiel meiner Spieler zu verschleiern", stellte Bordalas klar. Zurück auf Anfang gespult: Getafe bot Barcelona von der ersten Sekunde an einen Kampf, reizte den Favoriten pausenlos mit kleinen Fouls. Erstes "Opfer" war Raphinha, der Brasilianer ließ sich noch vor der Pause zu einem Ellenbogenschlag hinreißen (42.), für die er von Schiedsrichter Cesar Soto Grado die Rote Karte sah.

Nach 57 Minuten herrschte wieder Gleichzahl, weil sich Getafes Angreifer Jaime Mata eine Ampelkarte abholte. Barça erhöhte in der Folge den Druck. Der sich bei Xavi allerdings wenig später entlud: Als der vermeintlich enteilte Abde kurz vor dem Strafraum nach Kontakt mit Djené zu Boden ging, forderte der Barça-Coach heftig einen Platzverweis und ging dabei sogar leicht den Vierten Offiziellen an.

Von der Tribüne aus musste der mit Rot aus dem Innenbereich verwiesene Xavi mit ansehen, wie sein Team es auch in der 15-minütigen (!) Nachspielzeit nicht schaffte, einen Treffer zu erzielen. "Wenn dieses Spiel das Produkt der Liga ist, ist es eine absolute Schande. Ich verstehe, dass die Leute keinen Fußball mehr schauen", polterte Xavi los. Ein Dorn im Auge war ihm eine Szene tief in der Nachspielzeit, als es statt Elfmeter für Barcelona Freistoß für Getafe wegen eines Handspiels von Gavi gab.

"Sie haben mich heute nicht verstanden"

"Das Handspiel gegen Gavi war eine Erfindung. Sie sagten uns in einer Sitzung, dass sie bei sehr klaren Handspielen pfeifen würden - und das Handspiel von Gavi war keins, und sie haben es gepfiffen. Sie hatten angekündigt, weniger zum VAR zu rennen, und ich verstehe das nicht, wenn der VAR dazu da ist, um zu helfen", haderte Barcelonas Cheftrainer.

Bei seinem Platzverweis habe Xavi dem Vierten Offiziellen nur mitgeteilt, "dass sie Getafe viele Fouls erlauben und uns nicht", weswegen ihn Soto Grado auf die Tribüne verbannt habe. "Wir hatten ein Treffen mit den Schiedsrichtern und die erste Änderung, die sie vornehmen wollten, war, dass sie mehr Verständnis für die Trainer zeigen würden, die Spannung, die wir auf dem Platz erleben. Aber das ist nicht passiert, sie haben mich heute nicht verstanden."

Soto Grado habe das Spiel komplett aus dem Ruder laufen lassen. Als "absolut peinlich" bezeichnete Xavi das Bild, das La Liga mit dieser Partie abgebe. Raphinha und ihm droht eine Zwei-Spiele-Sperre - dem Trainer ob dieser Aussagen womöglich nachträglich noch mehr.

Seine eigene Mannschaft tadelte Xavi nur für die dürftige erste Hälfte, in der zweiten hätten die Katalanen "tollen Fußball" gespielt, einzig ihre Chancen nicht genutzt. Wiedergutmachung ist am kommenden Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Cadiz angesagt - ohne Xavi und Raphinha.

msc