Erst im Sommer war Eichin als Sportdirektor und Geschäftsführer an die Grünwalder Straße gekommen, ausgestattet mit einem Vertrag bis 2019. Bereits im Zuge der Entlassung von Trainer Kosta Runjaic am 22. November war der Ex-Profi von seinen Aufgaben als Geschäftsführer entbunden worden. Wie der kicker seinerzeit berichtete, lief auch damals schon alles auf eine endgültige Trennung hinaus.
Am Dienstag nun bestätigten die Löwen Eichins Aus offiziell. "Sportdirektor Thomas Eichin wurde mit sofortiger Wirkung bis auf Weiteres beurlaubt" - dies war der einzige Satz auf der Klubwebsite zu dieser Personalie, versteckt in einem anderen Themenkomplex: Der Medienboykott ist aufgehoben.
TSV 1860 München - Vereinsdaten
Gründungsdatum
17.05.1860
Vereinsfarben
Grün-Gold. Abteilungsfarben: Weiß-Blau
TSV 1860 München - Die letzten Spiele
"Natürlich begrüßen wir kritische Berichterstattung"
"Natürlich begrüßen wir weiterhin kritische Berichterstattung", erklärt Präsident Peter Cassalette dazu, "aber nicht, wenn sie unsachlich, unfair und unter der Gürtellinie ist. Was wir nicht zulassen, sind Beleidigungen gegenüber unserem Hauptgesellschafter Hasan Ismaik. Er ist nicht nur unser größter Sponsor, sondern längst fester Bestandteil unserer Löwen-Familie." Der Medienboykott endet damit nach elf Tagen, das zwischenzeitliche Hausverbot für Journalisten war schon vorher aufgehoben worden.
Und die Trainerfrage? Die ist beantwortet: "Wir haben uns gemeinsam auf einen Trainer verständigt. Wir werden ihn demnächst vorstellen", so Cassalette. "Er wird mit dem Trainingsauftakt im Januar beginnen – für die letzten beiden Spiele bis zur Winterpause gegen Bochum und Heidenheim vertrauen wir unserem Trainer-Duo Daniel Bierofka und Denis Bushuev."
Vitor Pereira soll im Januar übernehmen
Bei "Mr. X" handelt sich übereinstimmenden Medienberichten zufolge um Vitor Pereira. Der Portugiese arbeitete bis zum Sommer bei Fenerbahce Istanbul, verpasste dort aber die Qualifikation für die Champions League. Der 48-Jährige wurde zuvor Meister mit dem FC Porto und Olympiakos Piräus, zudem arbeitete er auch als Assistent von Andre Villas-Boas. Dass er über einen starken Charakter verfügt, zeigte er bei einer Pressekonferenz bei seinem Ex-Klub Al Ahli: Vor den versammelten Journalisten legte er sich mit dem Pressesprecher an und ließ sich dort trotz mehrfachen Versuchs nicht den Mund verbieten.
Der in einer Münchner Zeitung gehandelte Marco Silva wird dagegen nicht Kosta Runjaics Nachfolger. Wie der kicker aus dem Umfeld des 39-jährigen Portugiesen erfuhr, ist ein Engagement bei 1860 "kein Thema" für den ehemaligen Coach von Sporting Lissabon.
