Bundesliga

Ried-Neuzugang Lang im Gespräch: "Ich bin sehr überzeugt von mir"

Sturm-Youngster auf Leihbasis in Ried

Ried-Neuzugang Lang im Gespräch: "Ich bin sehr überzeugt von mir"

In Ried will Sturm-Talent Christoph Lang wichtige Spielpraxis sammeln.

In Ried will Sturm-Talent Christoph Lang wichtige Spielpraxis sammeln. GEPA pictures

Dreimal durfte Sturm-Graz-Talent Christoph Lang in der vergangenen Herbstrunde Bundesligaluft schnuppern und sammelte dabei sogar zwei Scorerpunkte. Dennoch reichte es nicht für weitere Einsätze unter Cheftrainer Christian Ilzer, sodass er sich im Winter für einen Leihwechsel zur SV Ried entschied. "Ich habe bei Sturm am Anfang der Saison gut begonnen und mir mehr Spielzeit erhofft. Dann bekam ich über meinen Manager die Information, dass Ried Interesse hätte und ich habe mir das vor Ort angesehen. Das hat dann ziemlich schnell alles gut gepasst."

ÖFB-Cup-Viertelfinale

Seinen ersten Einsatz im Oberhaus erlebte Lang ausgerechnet gegen die Innviertler, wo er beim 1:1-Unentschieden den Treffer zur 1:0-Führung erzielte. Ob der Jungspund den Riedern deswegen in Erinnerung blieb, lacht jener weg: "Da habe ich bei der ersten Begegnung schon eine kleine Ansage aus ihrer Richtung bekommen, aber nur aus Spaß. (lacht) Sie haben mich bei den Gesprächen aber nicht konkret darauf angesprochen, sondern haben mir gesagt, dass sie mich schon länger beobachten und ihnen auch meine Leistungen in der 2. Liga gut gefallen haben."

Internationale Spiele als Highlights

Zwar folgten für Lang zwei weitere Einsätze in der Bundesliga beim 4:0-Sieg über Altach - der Offensivspieler assistierte beim vierten Treffer - sowie beim 2:1-Erfolg über Rapid, danach kam der zweifache U-21-Nationalspieler Österreichs aber nur mehr für die zweite Mannschaft der Grazer in der 2. Liga zum Einsatz. "Der Konkurrenzkampf bei Sturm ist auch sehr hoch", so Lang. "Natürlich hätte ich mir mehr erwartet und habe mir das auch zugetraut, aber es hat dann einfach nicht klappen wollen. Hier bei Ried bekomme ich die Chance und kann wichtige Spielpraxis sammeln."

Dennoch zieht der flexible Kicker viel Positives aus den vergangenen Monaten. Allein im Training der Grazer Bundesliga-Mannschaft konnte er sich von arrivierteren Spielern einiges abschauen: "Es gibt im Kader doch auch sehr erfahrene Spieler wie zum Beispiel Jakob Jantscher, der mir auch den ein oder anderen Tipp gegeben hat. Da habe ich durchaus viel lernen können."

Zudem ermöglichte ihm Chefcoach Ilzer das Debüt auf der europäischen Bühne. Sowohl in den beiden Champions-League-Qualifikationsspielen gegen Dinamo Kiew als auch in der Europa-League-Gruppenphase bei der harschen 0:6-Niederlage gegen Feyenoord Rotterdam durfte Lang erstmals internationalen Klubfußball auf dem Spielfeld miterleben. "Feyenoord war schon ein Wahnsinn, was dort abgegangen ist. Das hat sehr viel Spaß gemacht, war eine richtig coole Erfahrung und hat Bock auf mehr gemacht", strahlt Lang und ergänzt: "Da sieht man, für was man Fußball spielt und wo man in Zukunft immer mit dabei sein will."

Flexible Position in Ried

Die Gegenwart heißt nun aber Ried, wo sich der Offensivspieler nach guten Gesprächen mit Trainer Christian Heinle und Sportdirektor Thomas Reifeltshammer ("Sie haben mir ein gutes Gefühl gegeben, dass ich hier den richtigen Schritt mache") nach den ersten gemeinsamen Trainings gut aufgehoben fühlt: "Die Teamkollegen sind sehr korrekt, haben mich gut aufgenommen und es herrscht eine sehr gute Stimmung im Team."

Die Wintertransfers der österreichischen Bundesliga

Informationen zum Klub holte er sich dabei auch aus erster Hand von seinem Klub- und U-21-Teamkollegen Luca Kronberger, der seit Anfang der Saison bereits leihweise für die Oberösterreicher aktiv ist: "Ich habe ihn gefragt, wie es allgemein dort ist, wie ihm die Stadt gefällt und wie er mit den Mannschaftskollegen und dem Trainer zurechtkommt. Da habe ich nur Gutes gehört und deswegen hat es für mich dann nicht mehr viel zu überlegen gegeben."

In Ried will sich Lang als Stammspieler etablieren. An Selbstbewusstsein mangelt es dem 21-Jährigen beim Erfüllen dieses Zieles definitiv nicht: "Ich bin sehr überzeugt von mir. Ich arbeite sehr hart und bin mir sicher, dass sich das früher oder später auszahlen wird." Dabei soll ihm auch seine Flexibilität zugute kommen, denn im Spielsystem von Cheftrainer Heinle wird Lang auf mehreren Position gefragt sein: "Es wird eine kleine Formationsumstellung geben und da bin ich am linken Flügel vorgesehen, der aber auch immer wieder ins Zentrum reinrückt für Torabschlüsse, tiefe Läufe und Assists. Das Wichtigste ist aber, dass ich allgemein spiele. Wo ich dann offensiv konkret zum Einsatz komme, ist mir relativ egal. Ich fühle mich im Zentrum auf der Zehn oder auf der Außenbahn überall wohl, solange ich den Ball am Fuß habe."

Im Sommer wieder bei Sturm angreifen

Seine konkreten Ziele für das kommende Jahr sind aus Sicht von Lang jedenfalls klar: "Das Wichtigste ist, dass ich hier viele Spielminuten sammle und meine Scorerpunkte mache. Ich will mich weiterentwickeln und mich für weitere Aufgaben in der Zukunft präsentieren." Mit seinen Stärken ("Ich bin flexibel einsetzbar, bin dynamisch und torgefährlich") soll er dabei helfen, die Rieder aus dem Tabellenkeller zu hieven. Lang sieht darin eine reizvolle Aufgabe: "Da kann ich einiges lernen. Beim Fußball gibt es immer ein Hoch und ein Tief und sich auch einmal im Tief zu beweisen und sich da auszukämpfen, bringt einem sehr viel für die Zukunft."

Mit den beiden Pflichtspielen im ÖFB-Cup-Viertelfinale gegen den Wiener Sport-Club ("Wir werden sie nicht unterschätzen") und beim wichtigen Duell gegen Tabellenschlusslicht Hartberg, stehen für Lang und seinen Leihklub gleich zwei sehr entscheidende Partien zum Frühjahrsstart an: "Es ist sehr wichtig, dass wir da drei Punkte holen und gut reinstarten. Hartberg ist ein direkter Konkurrent und da wäre es wichtig, dass wir uns gleich absetzen. Damit wir später nicht herumzittern müssen, sondern das bereits vorher entscheiden."

Die Zeit in Ried will Lang nun nutzen, um mit guten Leistungen auch weiterhin im Visier der Sturm-Verantwortlichen zu bleiben. Denn der 21-jährige Offensivspieler sieht seine längerfristige Zukunft definitiv in Graz: "Von Sportdirektor Andreas Schicker habe ich ein gutes Feedback bekommen und er meinte, dass ich mich hier präsentieren und weiterentwickeln soll. Ich will die sechs Monate gut nutzen, damit ich im Sommer bei Sturm wieder voll angreifen kann."

Maximilian Augustin

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