Der Mannschaftsbus mit jeder Menge sperrigem Equipment ist schon an diesem Montag vorausgefahren und soll am Donnerstag in Belek eintreffen, am Sonntag startet für den 96-Tross in Hannover der Linienflieger Richtung Antalya. Allerdings wird ein Quintett fehlen. "Am liebsten hätte ich alle Spieler dabei", sagt Korkut, um im selben Atemzug einzuschränken: "Allerdings gesund" - um am Mannschaftstraining teilnehmen zu können.
Bei Andre Hoffmann, Leon Andreasen, Artur Sobiech und Markus Miller sowie beim 18-jährigen Nachwuchsverteidiger Niklas Teichgräber wird das nicht klappen, weil sie nach mitunter monatelangen Verletzungspausen noch nicht wieder fit genug sind. Deshalb werden sie in Hannover ihr jeweiliges Individualprogramm durchziehen, statt in der Türkei im Dunstkreis des Teams zu schuften.
Korkut mahnt Geduld an
Andreasen (31) kämpft nach einem Sehnenteilabriss energisch für sein Comeback und verzichtete sogar auf den Weihnachtsurlaub. Korkut findet es "sehr wichtig, dass es Leon besser geht", der Trainer warnte aber vor "falschem Ehrgeiz". Der Defensivspieler, nach hartnäckigen Leistenproblemen und einem Kreuzbandriss äußerst erfahren in Sachen Langzeitverletzungen, müsse "ruhig bleiben". Torwart Miller (32) braucht nach seiner Knieverletzung "noch Geduld", Sobiech (24, Syndesmoseanriss) wurde am Montag erneut untersucht. "Was das Band angeht, ist alles soweit verheilt", sagte Korkut nach der MRT. Gut im Zeitplan liegt Hoffmann (21, Kreuzbandriss), der beim Trainingsauftakt mit Teichgräber immerhin draußen auf dem Rasen individuelle Übungen absolvierte.
Korkut: "Die Gruppe funktioniert"
Die Einheit ist Korkut wichtig. Nach der Niederlage im Prestige-Derby bei Eintracht Braunschweig im vergangenen April (0:3) hatte er ein Blitz-Trainingslager organisieren lassen – um das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Es klappte, 96 wurde nicht mehr tiefer reingezogen in den Abstiegskampf. Inzwischen sagt der Trainer jedoch: "Die Gruppe funktioniert, sie braucht nicht viel Teambuilding." Jeder, der die Profis im Umgang miteinander beobachtet, wird das bestätigen. Allerdings muss Korkut darauf achten, dass das Gefüge dieses Niveau hält und sich alle Profis dazugehörig fühlen. Ein neuntägiges Trainingslager bietet dafür beste Voraussetzungen.