Schließlich war es der VfL, der Bayer die letzte Pflichtspiel-Niederlage beibrachte, am 34. Spieltag der Vorsaison. Wird die Parte gegen die Bochumer somit eine besondere für Xabi Alonso und sein Team? "Nein, nein, nein", sagt der Baske, "wir respektieren Bochum: ein sehr guter Trainer, eine Mannschaft mit Herz, sie kämpfen. Ich erinnere mich an das Heimspiel, das wir 2:0 gewonnen haben", entgegnet der 42-Jährige und betont: "Was im letzten Spiel gegen Bochum passiert ist, ist weg."
Eine Position, die auch Simon Rolfes eingenommen hat. "Das Spiel habe ich ehrlicherweise, bis auf den Fakt, dass wir in die Europa League eingezogen sind, verdrängt", sagt der Leverkusener Geschäftsführer im Rückblick auf die Partie, in der die Werkself nach einem frühen Platzverweis von Amine Adli böse mit 0:3 unter die Räder kam und einzig Dank der gleichzeitigen Heimniederlage des VfL Wolfsburg gegen den bereits feststehenden Absteiger Hertha BSC Platz 6 halten konnte.
Doch die aggressive und laufintensive Spielweise des VfL, die im Mai Bayer zermürbte, ist im Gedächtnis geblieben. "Das ist eine gute Mannschaft. Das haben wir damals gesehen. Jetzt haben sie souverän ihr Heimspiel gegen Union gewonnen", urteilt der Geschäftsführer und fordert: "Wir müssen wieder alles in die Waagschale werfen - dann sind wir auch gut."
Und im Regelfall auch zu gut, als dass die Leverkusener Super-Serie reißen könnte. Auch wenn dies Rolfes so nie sagen würde. Bleibt Bayer 04 auch gegen Bochum unbesiegt, stellt die Mannschaft eine neue Bestmarke für einen Bundesligisten auf. Bislang gelang dem HSV in der Saison 1982/83 die längste Serie vom Start weg ohne Niederlage. Damals erwischte es die Hamburger unter Trainer-Ikone Ernst Happel erst im 25. Pflichtspiel der Saison.
Alonso will vor allem gewinnen
Bayer kann diesen Rekord am Mittwoch brechen. Doch das interessiert Xabi Alonso nur in der Hinsicht, dass er die Partie unbedingt siegreich gestalten möchte. Die Serie an sich ist für ihn nebensächlich. "Ich möchte nicht zu viel darüber nachdenken, um ehrlich zu ein", sagt er, "es ist eine Konsequenz. Wenn wir das erreichen können, ist das super, aber es ist nicht unser Ziel. Wir wollen das Spiel gewinnen, den nächsten Sieg, um in der besten Situation vor dem letzten Rückrundenspiel zu sein, wenn wir gegen Augsburg wieder anfangen im nächsten Jahr."
Der Eintrag in die Geschichtsbücher stellt für ihn in diesem Fall keinen großen Anreiz dar. "Es ist normal, dass wir mit diesem Lauf viele Rekorde brechen. Aber darauf liegt nicht mein Fokus", betont er. Den Historikern möchte er nur mit einer Sache Arbeit verschaffen. Und zwar mit Titeln.
