Mit einem auffälligen Auftritt hat sich Leonardo Bittencourt beim jüngsten Bundesligaspiel des SV Werder Bremen in Dortmund (0:1) sportlich zurückgemeldet - als ein Spieler, der sich laut Trainer Ole Werner "nicht versteckt und diese gewisse Aggressivität auf den Platz gebracht hat". Der zudem die zweitmeisten Bremer Ballkontakte (68) hinter Milos Veljkovic (69) aufwies - und der sich darüber hinaus auch im Nachgang noch verbal bemerkbar machte.
Der 29-Jährige holte zu einer Ansage aus, die auf die aktuell ganz besonders benötigte Leidenschaft bei Werder abzielte: "Wer das nicht begriffen hat, das tut mir leid - der ist bei uns falsch. Es ist doch klar, wie wir Spiele gewinnen müssen. Das geht nur auf diese Art und Weise." Beim BVB hatte seine Mannschaft diese Anforderungen zwar weitgehend erfüllt, war allerdings ohne Erfolgserlebnis geblieben. Einmal mehr, in dieser Saison setzte es bereits sechs Niederlagen.
Bittencourt: "… dann ist es eine Frage der Zeit"
Was Bittencourt, der nun erstmals seit dem Bundesliga-Auftaktspiel gegen den FC Bayern (0:4) wieder in der Bremer Startelf gestanden hatte, ebenfalls auf fehlende Hingabe zurückführte: "Das haben wir in den letzten Wochen ein Stück weit vermissen lassen, deswegen haben wir auch keine Punkte geholt", so der Mittelfeldspieler. Sieben Minuten Einsatzzeit hatte Bittencourt in den vorherigen vier Spielen gerade mal bekommen, in Dortmund waren es nun 68 - ist er jetzt wieder als Anführer gefragt?
Als ein Wortführer in der Kabine und Mitglied des Mannschaftsrats ist der Werder-Profi qua Status ohnehin ein Kandidat für diese Rolle, und mit seinen Aussagen untermauerte er zumindest auch diesen Anspruch an sich selbst: "Wenn wir diese Leidenschaft Woche für Woche auf den Platz bringen, dann ist es nur eine Frage der Zeit, bis auch die Punkte wieder da sind", sagte Bittencourt und forderte "harte Arbeit unter der Woche: Und wer Lust darauf hat, der ist herzlich eingeladen - und wer nicht, der soll die Hand heben, dann ist er raus."
Veljkovic: "Wir wissen, was wir an ihm haben"
Dass Bittencourt dazu bereit ist, selbst vorwegzugehen, demonstrierte er in Dortmund, was auch Mitspieler Veljkovic so empfand: "Leo hat das sehr gut gemacht, er war bissig in den Zweikämpfen und hat uns mit dem Ball Sicherheit gegeben. Er ist schon länger dabei und wir wissen, was wir an ihm haben." Bleibt die Frage, ob Chefcoach Werner das auch für die Partie am Samstag gegen Union Berlin (15.30 Uhr, LIVE bei kicker) erneut so bewertet.
