Bundesliga (D)

Demirovic verfolgt Guirassy, Kane und Boniface

FCA: Das Kollektiv als Trumpf

Demirovic verfolgt Guirassy, Kane und Boniface

Traf in Heidenheim bereits zum fünften Mal in dieser Saison: FCA-Kapitän Ermedin Demirovic.

Traf in Heidenheim bereits zum fünften Mal in dieser Saison: FCA-Kapitän Ermedin Demirovic. IMAGO/Sven Simon

Thorups Vorgänger Enrico Maaßen litt in der vergangenen Saison häufig darunter, von der Bank kaum Impulse bringen zu können. Viele Verletzte, mehr Quantität statt Qualität. Auch das war ein Grund, warum der FCA manchen Vorsprung verspielte. In dieser Saison hat sich die Situation verändert.

Thorup hat die Qual der Wahl

Schon Maaßen konnte wählen, für Thorup ist die Lage sogar noch verbessert. Neuzugang Masaya Okugawa, der seine Bundesligatauglichkeit in Bielefeld bereits nachgewiesen hat, stand nach langer Verletzungspause erstmals im Kader, kam aber noch nicht zum Einsatz. Ein Schicksal, das er beim 5:2 in Heidenheim mit Arne Maier, Patric Pfeiffer und Dion Beljo teilte. Zudem fehlten die angeschlagenen Ruben Vargas und Kevin Mbabu. Ein Sextett mit Anspruch auf einen Startelfplatz. Japhet Tanganga, ein weiterer Neuzugang, fehlte nach Verletzungspause noch im Kader, er erweitert die Optionen. Wieder andere wie Irvin Cardona müssen sich strecken, es überhaupt in den Spieltagskader zu schaffen.

Für Thorup eine komfortable Situation, Konkurrenz belebt schließlich das Geschäft. In Heidenheim fiel das starke Kollektiv auf. Fünf verschiedene Torschützen sprechen dafür. Natürlich genießt Kapitän Ermedin Demirovic eine Sonderstellung, die er mit Leistung untermauert, er hat mit fünf Toren und drei Assists bislang acht Scorerpunkte gesammelt und liegt damit ligaweit auf dem geteilten vierten Platz, verfolgt die Super-Scorer Guirassy, Kane und Boniface. Dennoch scheint die Mannschaft nicht mehr so abhängig von einzelnen Spielern wie in der vergangenen Saison, als die Paraden von Rafal Gikiewicz und Tore von Mergim Berisha manchen Punkt sicherten. Wie nachhaltig diese Entwicklung ist, müssen die kommenden Spiele und Wochen zeigen, schon am Samstag im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker).

Denn bei aller Euphorie bleiben Fragezeichen. Beispielsweise hinterließ Torwart Finn Dahmen auch in Heidenheim nicht den sichersten Eindruck. Spannend auch, ob die Mannschaft ihre Effizienz über die gesamte Spielzeit beibehalten kann. 41,7 Prozent verwerteter Torchancen sind ein Topwert, den in der Bundesliga nur der VfB Stuttgart mit 52,1 Prozent überbietet.

Der Anfang unter Thorup ist dennoch gemacht, zumindest für eine Woche grüßt der FCA von Platz 10 und ist damit "the Best of the Rest", beträgt der Abstand zum Neunten doch schon vier Punkte und damit ebenso viele wie nach unten zum VfL Bochum auf Abstiegsrang 17.

Frank Linkesch

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