Bundesliga (D)

Freiburger Ausfälle: So ist der Stand bei Günter, Kyereh und Co.

Eigengewächse Rosenfelder und Keitel haben ähnliche Leidensgeschichte

Freiburger Ausfälle: So ist der Stand bei Günter, Kyereh und Co.

Nach der Infektion seiner Unterarmfraktur sind bei Christian Günter keine Bakterien mehr nachweisbar.

Nach der Infektion seiner Unterarmfraktur sind bei Christian Günter keine Bakterien mehr nachweisbar. IMAGO/Jöran Steinsiek

Im Ärger über die jüngsten Ausfälle von Maximilian Philipp (Schulter-OP) und Roland Sallai (Muskelfaserriss im Oberschenkel), die mehrere Wochen ausfallen werden, hatte Christian Streich immerhin Gutes vom größten Freiburger Sorgenkind zu berichten. Nach der Infektion seiner Unterarmfraktur seien bei Christian Günter "keine Bakterien mehr nachweisbar", eine Platte konnte eingesetzt werden.

"Das ist für ihn auch für den Kopf extrem wichtig. Er hat eine harte Leidenszeit hinter sich. Ich will nichts verschreien, aber es sieht gut aus", sagt Streich über seinen "auf dem Platz und in der Kabine unersetzbaren" Kapitän, der ohne Zeitdruck die Reha fortsetzen soll: "Ich habe kein Datum im Kopf. Wenn er körperlich stabil ist, führen wir ihn ran." Und wie sieht es bei den anderen Langzeitverletzten aus?

Kyerehs Ausfall schmerzt aktuell besonders - "keine Prognose"

Daniel-Kofi Kyereh hatte sich im Februar den zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere zugezogen. Er habe "vor zwei, drei Wochen noch Probleme beim Laufen gehabt. Jetzt ist es besser", so Streich, der betonte, wie sehr der kreative, trickreiche Zehner dem Offensivspiel fehle: "Kofi kann Dinge auflösen, Tore machen, mit seiner Spielfreude kommst du weiter im vorderen Drittel." Aktuell fällt das noch mehr ins Gewicht, da mit Philipp und Sallai zwei weitere Profis für diese Position ausfallen.

"Ich gehe bei solchen Verletzungen immer von einer längeren Zeit aus als es im Idealfall dauert, damit man auf keinen Fall Druck auf die Spieler und in der Öffentlichkeit aufbaut", erklärt Streich: "Wir alle warten, dass Kofi gar keine Probleme mehr beim Laufen hat und dann kann man den nächsten Schritt machen. Es gibt keine Prognose."

Eigengewächs Max Rosenfelder konnte seine im Sommer erfolgte Beförderung ins Profiteam nach bisher 40 Drittligaeinsätzen noch gar nicht genießen. Der Innenverteidiger war schon beim Trainingsauftakt im Juli nur mit Laufschuhen unterwegs, bestritt wegen eines Patellaspitzensyndroms im Knie noch kein einziges Spiel seitdem. "Die ewig lange Geschichte" sehe laut Streich nun auch besser aus, der 20-Jährige könne inzwischen zumindest in Fußballschuhen individuell trainieren.

Hungriger Rosenfelder: "Extrem hart für seinen Kopf"

"Für uns geht es darum, wie kriegen wir den Max stabil, wie kriegen wir ihn gesund, dass er den Belastungen des Profifußballs standhält. Das ist die Aufgabe von uns allen. Er tut alles, ist sehr professionell und wahnsinnig hungrig. Wenn er gesund wäre, würde er trainieren ohne Ende, den müsstest du vom Platz runterholen. Es ist extrem hart für seinen Kopf. Er hatte in der Vergangenheit auch schon ein paar Zeiten, in denen er nicht trainieren konnte", schildert der SC-Coach die Lage des Abwehrtalents.

Man sei zwar optimistisch, aber der Fall erfordere weitere Geduld, vor allem von Rosenfelder selbst. "Jetzt schauen wir, dass er in absehbarer Zeit auf den Platz kommen und Spielpraxis bei der zweiten Mannschaft sammeln kann", so Streich weiter über den deutschen Junioren-Nationalspieler.

Keitel? "Wir hoffen, dass die Stabilität irgendwann kommt"

Die Geschichte von Yannik Keitel weist Parallelen zu der von Rosenfelder auf. Auch der zentrale Mittelfeldspieler ist ein SC-Eigengewächs, hat das DFB-Junioren-Trikot getragen und wurde immer wieder von seinem Körper ausgebremst. Nur ist Keitel drei Jahre älter und hat immerhin schon 66 Einsätze für die Freiburger Profis absolviert.

Aktuell fehlt der 1,86-Meter-Mann seit Anfang Oktober mit einer Adduktorenverletzung. "Wir hoffen einfach, dass diese Stabilität irgendwann beim ihm kommt", sagt Streich über Keitel, der es zumindest für das Heimspiel an diesem Samstag (15.30 Uhr, LIVE! bei kicker) gegen Borussia Mönchengladbach mal wieder in den Kader geschafft hat. Ob es dabei auch zu einem Einsatz kommt?

Carsten Schröter-Lorenz

Das sind die Bundesliga-Trainer der Saison 2023/24