Bundesliga (D)

Lieberknecht: "Zimmermann ist zu hart mit sich"

Darmstadt muss Defensive umbauen

Lieberknecht: "Zimmermann ist zu hart mit sich"

Hat in München auch Positives ausgemacht: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht.

Hat in München auch Positives ausgemacht: Darmstadts Trainer Torsten Lieberknecht. IMAGO/Jan Huebner

Christoph Klarer ist die einzige Konstante in der Defensive des SV Darmstadt 98 in der laufenden Spielzeit. Der Sommerneuzugang aus Düsseldorf stand bislang in jeder Partie in der Startformation. Gegen die Bayern musste er im zweiten Durchgang angeschlagen vom Platz. Doch sein Einsatz gegen Bochum ist nach Aussage seines Trainers nicht gefährdet.

Die beiden anderen Planstellen in der von Lieberknecht favorisierten Dreierkette müssen dagegen neu besetzt werden, da Klaus Gjasula und Matej Maglica beide gegen München wegen Notbremsen vom Platz flogen und für zwei Spiele gesperrt wurden. In Christoph Zimmermann, Jannik Müller, Clemens Riedel und Thomas Isherwood hat Lieberknecht vier gelernte Abwehrspieler zur Auswahl.

Lieberknecht schließt Überraschungen nicht aus

Gute Chancen auf einen Einsatz kann sich Zimmermann machen, der in München nach längerer Auszeit wegen Rückenproblemen kurz vor der Halbzeit eingewechselt wurde und dann mit der Mannschaft in Unterzahl unterging. Der 30-Jährige hatte danach seine eigene Leistung sehr kritisch gesehen, unter anderem von "Anfängerfehlern" gesprochen.Von seinem Trainer erhält er jedoch viel Rückendeckung, wenngleich dieser auch einschränkte: "Er ist mir teilweise zu reflektiert, zu hart mit sich. Er soll auch Spaß empfinden am Fußballspiel."

Je länger er darüber nachdenke, desto mehr habe er das Gefühl, dass er Zimmermann spielen lassen müsse, sagte Lieberknecht augenzwinkernd. So richtig in die Karten schauen ließ er sich aber natürlich nicht mit Blick auf die Abwehrformation. "Da haben wir Alternativen, die man kennt", sagte Lieberknecht. "Aber wir haben auch noch den einen oder anderen, der überraschenderweise auf der Position spielen könnte, weil ich es ihm zutraue." Möglich wäre beispielsweise auch eine Rückkehr zur Vierer-Abwehrkette, die die Mannschaft ebenfalls beherrscht.

Erneuter Rückschlag für Manu -  Hollands Rückkehr wahrscheinlich

Sicher fehlen wird die nächste Zeit Braydon Manu. Der 26 Jahre alte Flügelflitzer kommt diese Saison einfach nicht in Tritt. Gerade zwei Teilzeit-Liga-Einsätze und eine Halbzeit im Pokal stehen für ihn zu Buche. Erst warf ihn eine Mandelentzündung zurück. Dann traten Sprunggelenkprobleme auf. Bei der Trainingseinheit am Dienstag seien die Schmerzen dann so groß geworden, dass er nun zur ärztlichen Abklärung und Reha mindestens zwei Wochen fehlen wird. „Das ist schade, weil ich Braydon auch benötige für das Pressing, das wir spielen wollen", sagte Lieberknecht.

Ebenfalls noch nicht fit ist U-19-Spieler Fabio Torsiello (bislang kein Saisonspiel) nach seinen muskulären Problemen. Bei Kapitän Fabian Holland, der in München wegen Rückenproblemen gefehlt hatte, ist Lieberknecht dagegen optimistisch, dass es für einen Einsatz gegen Bochum am reicht. "Das dürfte klappen", sagte der Coach.

Ich habe gezeigt, was wir in beiden Spielen - unabhängig vom Endstand - Gutes gemacht haben.

Torsten Lieberknecht

Die Niederlage in München habe man im Block mit dem Spiel gegen Leipzig aufgearbeitet. "Ich habe gezeigt, was wir in beiden Spielen - unabhängig vom Endstand - Gutes gemacht haben", sagte Lieberknecht. Er habe dabei nicht versucht, seinen Spielern künstlich Selbstvertrauen einzuimpfen, sondern mit Fakten zu belegen, dass man Gegner gut bespielen könne, wenn man mutig sei und ein gutes Positionsspiel habe. "So sind wir dann rausgegangen und haben es abgehakt", sagte er.

Stephan Köhnlein