3. Liga (D)

Abwehrchef Voigt sauer: "Das war Hobby-Gekicke!"

Jena - Koblenz: Sander und der Notstand

Abwehrchef Voigt sauer: "Das war Hobby-Gekicke!"

Hand aufs Herz: Orlando Smeekes (links) von Jena hält sich den Koblenzer Dennis Riehmer vom Leib

Hand aufs Herz: Orlando Smeekes (links) von Jena hält sich den Koblenzer Dennis Riehmer vom Leib imago

"Das habe ich noch nie erlebt", sagt Frank. Abwehrchef Alexander Voigt wird deutlich: "Das war Sommerfußball ohne Sommer. Hobby-Gekicke!" Zu erklären sei es nicht, klar seit nur: "Das reicht nicht, um die Ziele zu erreichen."

Seit sechs Spielen warten die Jenaer inzwischen auf einen Sieg. Die prima Ausgangsposition mit zwischenzeitlich neun Punkten Vorsprung auf den Drittletzten haben die Thüringer verspielt. Der verantwortliche Trainer Wolfgang Frank fordert von seinen Schützlingen nun einen langen Atem im Abstiegskampf. "Das geht bis zum letzten Spieltag", sagt Frank, der mit der Einwechslung von Felicio Brown Forbes ein glückliches Händchen bewies. Der Mittelfeldspieler besorgte beide Jenaer Treffer. Aber: Brown Forbes gewann ansonsten nur ganz wenige Zweikämpfe, verlor im Vorwärtsgang zu oft den Ball. Am Samstag in Bremen wird Brown Forbes wohl in der Startelf stehen, weil Josip Landeka die fünfte Gelbe Karte kassierte.

Für die TuS war der siebte Auswärtssieg der Saison greifbar nah, entsprechend hielt sich die Freude über den hart erkämpften Punkt in Jena in Grenzen. "Es fühlt sich an wie eine Niederlage", bekannte Angreifer Marcus Steegmann (30), "man muss so ein Ergebnis auch mal über die Zeit bringen." Trainer Petrik Sander nimmt angesichts des personellen Notstands aber auch den einen Zähler dankend entgegen.

Nachdem sich im Vorfeld der Partie auch noch Kapitän Dennis Brinkmann (32) mit einem Muskelfaserriss in der rechten Wade abmelden musste und rund drei Wochen ausfallen wird, fehlt ein weiterer Stabilisator im Team. "Wir haben jetzt 45 Punkte und liegen damit weit über dem Soll", hebt der Coach das große Ganze hervor und kann dabei zufrieden zur Kenntnis nehmen, dass sein dezimiertes Team mit Macht den Platz im vorderen Mittelfeld verteidigen will. Die nächste passende Gelegenheit dazu bietet sich im anstehenden Heimspiel gegen Tabellennachbar Heidenheim, vor dem Sander aber erneut seine Elf umbauen muss: Mittelfeldarbeiter Michael Stahl (23) ist nach seiner zehnten Gelben Karte gesperrt.

M. Ulbrich, S. Sabock