Es dauerte nur gut eine Viertelstunde, ehe die Bayern auf Kurs waren. Gnabry legte von der halblinken Strafraumseite ab, Lewandowski stand acht Meter vor dem Tor erstaunlich frei und hatte keine Mühe, mit dem Innenrist abzuschließen (17.). Es war der erste Treffer des Montagabends im Ahmed bin Ali Stadium, dort, wo vor 12.000 Zuschauern das Halbfinale der Klub-WM zwischen dem ägyptischen Serienmeister Al-Ahly Kairo und dem FC Bayern ausgetragen wurde.
Am Ende stand ein höchst souveränes 2:0, mit dem die Mannschaft von Trainer Hansi Flick ins Endspiel einzog. Wie wenig Mühe die Münchner hatten, unterstrichen die Statistiken nach den 90 Minuten. 24:5 Torschüsse, 68 Prozent Ballbesitz und 63 Prozent gewonnene Zweikämpfe: Es war ein nie gefährdeter Sieg, mit dem die Bayern ihre Chance erhielten, auch den sechsten Titel in einem Jahr zu gewinnen nach der deutschen Meisterschaft, dem DFB-Pokal, der Champions League sowie dem nationalen und internationalen Supercup.
Roca, Lewandowski und Davies wollen nachlegen
Gegen Al-Ahly gefielen die Bayern vor allem in den ersten 45 Minuten mit Spielwitz und flüssigen Kombinationen. Nach dem 1:0 bei Hertha BSC hatte Flick drei Neue in seine Startelf berufen: Boateng, Davies und Roca - und Letzterer hätte den Vorsprung nach dem Führungstor von Lewandowski gleich zweimal ausbauen können: Erst verzog Roca (24.), dann schloss er zu unplatziert ab (27.). Vor der Pause vergaben dann auch Lewandowski (37.) und Davies (40.), als sie in aussichtsreichen Positionen zum Abschluss kamen.
So ging es lediglich mit einem 1:0 in die Kabinen. Nach Wiederbeginn begann Al-Ahly zwar schwungvoll, in ernsthafte Verlegenheit gerieten die Bayern aber nicht. Im Gegenteil: Je länger der zweite Durchgang dauerte, desto mehr merkten auch die Ägypter, dass ihre Finalambitionen wohl ein Traum bleiben würden. Kurz vor Schluss war es dann erneut Lewandowski, der Fakten schuf: Der eingewechselte Sané flankte von der rechten Seite, am zweiten Pfosten stand der Torjäger frei und drückte den Ball mit der Stirn ins Netz (85.).
So sicherten sich die Bayern die Eintrittskarte für das Finale. In diesem treffen sie am Donnerstag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) auf Tigres de Monterrey. Die Mexikaner hatten in der Vorschlussrunde Palmeiras Sao Paulo ausgeschaltet.