Mit Spannung war die erste Startformation Reals unter Rückkehrer Carlo Ancelotti erwartet worden. In Abwesenheit von Weltmeister Kroos (Schambeinentzündung) setzte der Italiener im Mittelfeld mit Modric, Casemiro und Fede Valverde auf bewährte Kräfte. Alaba gab sein La-Liga-Debüt als Linksverteidiger, innen baute Ancelotti auf Nacho und Eder Militao. In der Offensive "drohte" Real mit großen Namen, doch Hazard, Benzema und Bale blieben in den ersten 45 Minuten blass.
Der erste Spielabschnitt ist auch schnell nacherzählt, weil Real mit dem extrem offensiv agierenden Alaba zu oft vergeblich nach Lücken suchte. Die Annäherungen von Bale und Benzema brachten die Fans im Mendizorroza nicht ins Schwitzen (21., 32.). Wohl aber die 37. Minute, in der die knapp 4000 Deportivo-Anhänger den Torschrei auf den Lippen hatten: Pere Pons hob die Kugel aber knapp über den Kasten von Courtois.
Plötzlich ist Musik drin
Die ersten 20 Minuten nach dem Wechsel entschädigten dann allerdings für die müde erste Hälfte: Benzema per Doppelschlag (48., 62.) und Nacho per Direktabnahme (56.) sorgten für klare Verhältnisse, ehe Joselu nach Fehler von Militao einen Elfmeter zum 1:3 verwandelte (65.). Anschließend begann Ancelotti zu rotieren, Real schaltete in den Verwaltungsmodus.
Alaves gab sich nicht auf, doch Guidetti & Co. fehlte im Abschluss häufig das nötige Quäntchen Glück. Auch wenn die Heimfans den Einsatz und die Hingabe der Gastgeber honorierten, stand am Ende eine 1:4-Niederlage. Das Schlusswort nämlich hatte Real: Der emsige Alaba bekam links im Strafraum zu viel Platz, seine Flanke verwertete Joker Vinicius Junior problemlos per Kopf (90.+2).
Mit dem Startsieg im Rücken kann sich Real am Sonntag entspannt die ersten Auftritte der Konkurrenz ansehen. Es warten zwei weitere Auswärtsspiele: am nächsten Sonntag (22 Uhr, LIVE! bei kicker) bei UD Levante, die Woche darauf bei Real Betis. Alaves hat derweil am nächsten Samstag (17 Uhr) realistischere Siegchancen gegen Aufsteiger Mallorca.