Bundesliga (D)

Als auch Wolfsburg bei Grimaldo, Boniface und Co. anklopfte

Duell der Werksklubs unter veränderten finanziellen Vorzeichen

Als auch Wolfsburg bei Grimaldo, Boniface und Co. anklopfte

Wiedersehen am Wochenende: Wolfsburgs Tiago Tomas und Leverkusens Alejandro Grimaldo, der im Sommer auch ein VfL-Kandidat war.

Wiedersehen am Wochenende: Wolfsburgs Tiago Tomas und Leverkusens Alejandro Grimaldo, der im Sommer auch ein VfL-Kandidat war. IMAGO/Noah Wedel

Was wurde nicht schon alles gesagt und geschrieben über dieses Aufeinandertreffen. Am Sonntag (19.30 Uhr, LIVE! bei kicker) wird der 25. Spieltag abgeschlossen mit dem süffisant zum "El Plastico" gemachten Duell der beiden Werksklubs der Liga. Leverkusen empfängt Wolfsburg, die beiden 50+1-Ausnahmen unter sich. Ein Treffen auf Augenhöhe ist dies dennoch nicht: Hier Bayer, der Tabellenführer, dort VW-Klub Wolfsburg, der in der Tabelle auf Position 13 geführt wird.

Der VfL ist so schlecht wie nie zuvor in der Bundesliga

Acht Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz hat der VfL. Abstiegsgefahr ist dies noch nicht, obwohl die Mannschaft von Trainer Niko Kovac mit 25 Punkten nach 24 Spielen so schlecht ist wie noch keine andere VfL-Truppe in der Bundesligageschichte dieses Klubs zuvor. Und das will nach zweimaliger Relegationsteilnahme (2017 und 2018) etwas heißen.

Dass der Tabellenkeller nicht der Wolfsburger Anspruch ist, ist selbstredend. Das internationale Geschäft darf es aber schon sein, das geben die immer noch guten Finanzen auch her. Die Zeiten jedoch, in denen der Autokonzern dem Pharmakonzern vom Rhein voraus ist, sind längst vorbei.

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Finanziell hat sich beim VfL einiges getan in den vergangenen Krisenjahren von VW, die wirtschaftliche Unvernunft, die 2009 mit dem Meistertitel und 2015 mit dem Pokalsieg auch sportlichen Erfolg und phasenweise gesteigerte Einnahmen brachte, ist längst nicht mehr an der Tagesordnung. Die vergangenen beiden Geschäftsjahre hat der Klub schwarze Zahlen geschrieben und folgte damit dem Wunsch des Eigners, der in vorherigen Jahren nicht selten Verluste in gehöriger Millionenhöhe ausgleichen musste.

Personalkosten wurden beim VfL drastisch heruntergefahren

Die Personalkosten hat der VfL unter der Führung von Geschäftsführer Marcel Schäfer - und zuvor auch schon unter dessen Vorgänger Jörg Schmadtke - drastisch heruntergefahren. Das macht sich für den Klub bemerkbar auf dem Transfermarkt, wenn er gegen finanzstärke Klubs antritt. Klubs wie Leverkusen. Bayer hat einen wohl nahezu perfekten Transfersommer hingelegt und steuert auf den ersten Meistertitel der Vereinsgeschichte zu. Eine sich anbahnende Erfolgssaison, die eng verknüpft wäre mit Namen wie Alejandro Grimaldo, Granit Xhaka oder Victor Boniface.

Drei Spieler, die für sportliche Extraklasse stehen, und die nach kicker-Informationen im Sommer auch beim VfL Wolfsburg auf dem Zettel gestanden hatten. Zumindest bei Linksverteidiger Grimaldo, der ablösefrei (und für ein sattes Handgeld) von Benfica Lissabon nach Leverkusen wechselte, und Stürmer Boniface, der für 16 Millionen Euro aus Belgien von Union Saint Gilloise kam, klopfte auch der VfL an. War er doch selbst auch auf der Suche für diese Positionen.

Angeklopft bei Grimaldo und Boniface, Xhaka wurde auch dem VfL angeboten

Doch schon ein Gespräch genügte jeweils, um zu wissen, dass man chancenlos ist. Gehaltstechnisch ist dies mittlerweile eine andere Liga. Das gilt auch für Mittelfeldmann Xhaka, der den Niedersachsen angeboten worden war. Ein nicht zu stemmender Transfer für Wolfsburg, Leverkusen machte jeweils das Rennen - und kann am Sonntag mit einem Heimsieg den nächsten Schritt in Richtung Meisterschaft machen. Für den VfL würde dann womöglich so langsam der Abstiegskampf beginnen.

Thomas Hiete

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