2. Bundesliga (D)

Als sich Schalke mit Bielsa wegen der Kramer-Nachfolge traf

Raul und van Nistelrooy waren als Reis-Ersatz im Gespräch

Als sich Schalke mit Bielsa wegen der Kramer-Nachfolge traf

Es wurde konkret: Marcelo Bielsa hätte beinahe Frank Kramer beerbt.

Es wurde konkret: Marcelo Bielsa hätte beinahe Frank Kramer beerbt. imago images

Marcelo Bielsa mag Herausforderungen, das wird bei einem Blick auf seine turbulente Karriere deutlich. Der Argentinier gilt als fußballversessen, nicht umsonst lautet sein Spitzname "El loco", der Verrückte.

Fußballverrückt sind sie auch auf Schalke. Würde also passen, dachte sich offenbar die Führungsetage um Peter Knäbel, als S04 in der vergangenen Saison unter Frank Kramer auf die schiefe Bahn gerät und nach einem Nachfolger Ausschau hält.

Spielbericht

Also versucht es Schalke einfach mal bei dem international renommierten Trainer, der in seiner Karriere unter anderem sechs Jahre die argentinische Nationalmannschaft trainiert hat. Seit Februar 2022 ist Bielsa arbeitslos, der englische Erstligist Leeds United trennt sich seinerzeit von seinem Aufstiegstrainer. Die Verblüffung bei Knäbel ist groß - denn die Idee einer Zusammenarbeit stößt auf der anderen Seite tatsächlich auf Gegenliebe.

Der Austausch, persönliches Treffen inklusive, verläuft vielversprechend, auch über Zahlen wird schon gesprochen. Es gibt Stimmen im Klub, die der Überzeugung sind, dass eine Verpflichtung zwar ein weiteres Loch in den Klubkassen verursachen, aber den Verein nicht ruinieren würde.

Schalke geht das Wagnis schließlich doch nicht ein, der Deal platzt. Statt ein paar Millionen in den international begehrten Bielsa zu investieren, kommt im Oktober 2022 mit Thomas Reis ein pottkundiger Coach, der einen Teil seiner Ablöse an den VfL in Höhe von etwa 300.000 Euro sogar noch aus eigener Tasche bezahlt. Den Abstieg kann aber auch er trotz einer starken Bundesliga-Rückrunde nicht verhindern.

Alternativen zu Geraerts: Raul und van Nistelrooy

Letztlich hält sich Reis nicht mal ein Jahr auf Schalke, das sich aktuell mit dem erneuten Abstieg statt dem Wiederaufstieg beschäftigen muss. Die Trainersuche beginnt Ende September von Neuem: Bielsa ist aber keine Option mehr, der 68-Jährige unterschreibt schon im Mai einen Vertrag als Trainer der Nationalmannschaft Uruguays. 

Schalke klopfte aber zumindest vorsichtig bei den früheren Stürmerstars Raul (Trainer von Real Madrid Castilla) sowie bei Ruud van Nistelrooy (zuletzt PSV Eindhoven) an. Doch wieder entscheidet sich S04 gegen den ganz großen Namen und holt stattdessen Karel Geraerts, der nun die Kohlen aus dem Feuer holen soll. Immerhin: Zuletzt fuhr Schalke unter dem Belgier zwei Ligasiege in Folge ein. 

Im kicker-Interview (Montagsausgabe, auch als eMagazine) spricht Schalke-Boss Axel Hefer im Interview darüber, was auf Schalke schiefgelaufen ist, seit er 2021 den Vorsitz im Aufsichtsrat übernommen hat. Zudem erklärt er, warum der Verein eine abermalige neue Struktur in der Führungsspitze in Erwägung ziehen könnte.

las, TL

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