Für Bergamo begann die Partie miserabel. Zwar durfte sich Atalanta noch glücklich schätzen, dass Barellas Versuch in letzter Sekunde zur Ecke geblockt worden war. Doch kurz danach brachte Young die Flanke herein, Keeper Gollini segelte an ihr vorbei und rasselte mit d'Ambrosio-Bewacher Gosens zusammen. Der Inter-Akteur hatte leichtes Spiel und köpfte zur Führung ein. Keine Minute war bis dahin gespielt.
Vier Minuten später war auch klar: Für Keeper Gollini geht es wegen einer Knieverletzung nicht weiter, Sportiello musste in den Kasten. Ob der Stammkeeper für die Champions League ausfällt, bleibt abzuwarten.
In der 20. Minute dann der nächste Rückschlag für Bergamo: Young zog von links in die Mitte, wurde dabei nicht gestört und zirkelte das Leder mit rechts in aller Ruhe perfekt in die lange Ecke - 2:0.
Und offensiv? Da war Atalanta, das eigentlich noch die zwei Tore zu hundert Saisontreffern voll machen wollte, komplett ohne Durchschlagskraft. Nicht eine einzige richtige Torchance erspielten sich die Lombarden, auch weil Inter äußerst engagiert verteidigte. In der 43. Minute versuchte es Pasalic mal volley, nachdem das Leder bei einer Flanke über Young hinweg geflogen war. Er traf den Rücken des Engländers.
Auch in Hälfte zwei schaffte es Bergamo einfach nicht, Inter in die Bredouille zu bringen. Gomez' Linksschuss aus 17 Metern (55., Handanovic parierte sicher) war noch die beste Aktion in puncto Angriff. Inter setzte vereinzelt Nadelstiche und beschränkte sich ansonsten auf konzentrierte Abwehrarbeit.
Gosens hat den Anschlusstreffer auf dem Fuß
In der 83. Minute kam sie dann doch noch, die große Chance für Bergamo - und die hatte Robin Gosens: Muriel steckte durch auf den Deutschen, der das Leder mit der Fußspitze an Handanovic vorbeilegen wollte, die lange Ecke aber knapp verpasste. Auch Zapata und Malinovskyi brachten mit ihren Schussversuchen in der Schlussphase den Ball nicht zum Anschlusstreffer im Tor unter. Inter ließ letztlich keinen Treffer mehr zu und kürte sich mit dem verdienten 2:0 zum Vizemeister.
Da Lazio mit 1:3 in Neapel verlor, ist Atalanta Dritter und sicher in der Königsklasse dabei. Als Vierter hätte noch ein Restrisiko bestanden.
Atalanta trifft am 12. August auf Paris St. Germain, das Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League steht an. Auch für Inter ist die Saison noch nicht vorbei: Am 5. August wartet der FC Getafe zum Achtelfinal-Hinspiel der Europa League auf die Conte-Elf.