Atleticos Trainer Diego Simeone nahm im Vergleich zum 3:1-Auswärtssieg bei Espanyol Barcelona in der Primera Division zwangsweise einen Wechsel vor: Der nach seiner Gelb-Roten Karte im Hinspiel gesperrte Fernando Torres wurde durch Saul Niguez ersetzt.
Barça-Coach Luis Enrique rotierte nach der 0:1-Niederlage in San Sebastian am Wochenende kräftig: Im Tor ersetzte wieder ter Stegen den in der Liga eingesetzten Bravo. Zudem kehrten Jordi Alba, Rakitic, Iniesta und Suarez (nach Gelbsperre in San Sebastian) für Sergi Roberto, Arda Turan, Rafinha und Munir (alle Bank) in die Startelf zurück. Damit bot Luis Enrique dieselbe Elf wie im Hinspiel auf.
Barça zu zaghaft - Griezmann köpft ein
Atletico startete hellwach in die Partie und sorgte bei Ballbesitz mit schnellem Umschaltspiel früh für Gefahr. Gabi zielte mit einem Schuss nur knapp über das Tor (3.), Ferreira-Carrasco vom Strafraumrand (4.) und Griezmann per Kopf (7.) zwangen jeweils ter Stegen zum Eingreifen. Barcelona hatte in der Folge zwar mehr Ballbesitz, wusste mit dem Spielgerät jedoch nur wenig anzufangen, weil Madrid gewohnt diszipliniert verschob und zumeist mit zahlreichen Spielern hinter den Ball rückte.
Viertelfinal-Rückspiele
Tempo, direktes und kreatives Spiel fehlte den Katalanen in ihren Offensivaktion über weite Strecken. Ein Freistoß von Messi bereits nach über einer halben Stunde landete recht deutlich über dem Tor (33.). Atletico dagegen spielte bei Balleroberung sofort nach vorne und suchte schnell den Abschluss. Die Führung für die Madrilenen in der 36. Minute war daher auch keinesfalls unverdient: Saul Niguez flankte von der rechten Seite sehenswert mit dem Außenrist in den Strafraum, wo der freistehende Griezmann ins rechte Toreck einköpfte.
Wenige Minuten nach dem Rückstand kam der Triple-Gewinner des Vorjahres durch einen Weitschuss von Neymar, der allerdings Torhüter Oblak nur leichte Mühe bereitete, zu einer kleineren Gelegenheit. Zwingender blieb da schon Atletico. Ferreira-Carrasco zwang ter Stegen nach einem Konter mit einem Schuss von Strafraumrand zu einer Parade (44.).
Iniesta wird zur tragischen Figur
Auch nach dem Seitenwechsel war zunächst wenig von durchdachten Offensivaktionen Barcelonas zu sehen. Stattdessen präsentierte sich Atletico weiterhin bissiger und zielstrebiger in der Offensive. Saul Niguez scheiterte im Anschluss an einen Eckball mit einem Kopfball im hohen Bogen über ter Stegen hinweg an der Querlatte (54.).
Antoine Griezmann trifft vom Punkt, Marc-André ter Stegen ist noch leicht am Ball. Getty Images
Doch wie auf Knopfdruck änderte sich das Geschehen nach knapp 60 Minuten schlagartig. Nun übernahmen die Katalanen nicht nur das Kommando, sondern die Elf von Luis Enrique übte auch enormen Druck auf das Tor von Oblak aus. Iniesta zwang Oblak mit einem Schuss vom Strafraumrand zum Eingreifen (61.). Der Keeper parierte auch in der 66. Minute sicher gegen Suarez. Angriff auf Angriff rollte nun auf das Gehäuse Atleticos, doch immer warfen sich Spieler Madrids gerade noch in Abschlüsse.
Befreiungsaktionen der Hausherren gab es nur noch sehr selten. Nachdem Suarez Oblak in der 84. Minute erneut zu einer Parade gezwungen hatte, gab es nach einer starken Einzelaktion von Filipe Luis bei einem Konter Strafstoß für Atletico, nachdem Iniesta einen Passversuch im Strafraum mit der Hand gestoppt hatte. Griezmann überwand ter Stegen vom Punkt zum zweiten Mal, obwohl der Ex-Gladbacher noch die Finger an den Ball bekommen hatte (88.).
Große Aufregung dann bei Barcelona drei Minuten später: Der bereits Gelb-verwarnte Gabi stoppte einen Hereingabeversuch von Iniesta mit der Hand knapp innerhalb des Strafraums. Doch Referee Nicola Rizzoli entschied nur auf Freistoß für Barça, den Messi knapp über das Tor platzierte (90.+2). Nach sechs Minuten Nachspielzeit blieb es so beim 2:0 - gleichbedeutend mit dem Aus für den Titelverteidiger.
Atletico trifft in der Primera Division am Sonntag (18.15 Uhr) zu Hause auf den FC Granada. Barcelona empfängt am gleichen Tag (20.30 Uhr) den FC Valencia. Die Auslosung für das Halbfinale findet am Freitagmittag (LIVE! bei kicker.de) in Nyon statt.