Diego Simeones Atletico war wegen einer Spielabsage letztmals am 2. Oktober beim 2:0 gegen Barcelona im Einsatz. Im Vergleich dazu tauschte der Coach auf vier Positionen: Trippier, Felipe, Kondogbia und Griezmann ersetzten Savic, Gimenez, Llorente und Suarez.
Liverpools Trainer Jürgen Klopp ließ sein Team nach dem deutlichen 5:0-Auswärtssieg in Watford im Feld unverändert. Lediglich Alisson rückte wieder statt Kelleher zwischen die Pfosten.
In den Anfangsminuten tasteten sich beide Team ab, ohne in die gefährlichen Zonen vorzudringen. Das traute sich Salah als erster mit einem starken Solo vom rechten Flügel. Der von Klopp erst als "bester Spieler der Welt" bezeichnete Ägypter schloss aus 18 Metern ab, Milner fälschte den Ball mit der Fußspitze ins Toreck ab (8.). Die Reds ließen nicht locker und netzten direkt mit dem zweiten Schuss zum zweiten Mal: Weil Atletico eine Flanke von Alexander-Arnold nicht klären konnte, kam Keita zum Volley, den er sehenswert ins rechte Eck schweißte (14.).
Gruppe B
Die Rojiblancos standen den Gästen in Sachen Effizienz aber in nichts nach. Den ersten Torschuss durch Koke fälschte Griezmann unhaltbar ins LFC-Tor ab (20.). Der Treffer überstand auch die Überprüfung des VAR, der Lemar am langen Pfosten zwar im Abseits, nicht aber aktiv eingreifen sah.
Atletico erstarkt vor der Pause
Griezmann entwickelte sich dann zum Aktivposten in der Offensive der Madrilenen. Erst scheiterte er nach langem Ball von de Paul noch frei vor Alisson am Keeper (28.), dann vollstreckte er ein schönes Solo von Joao Felix zum 2:2-Ausgleich flach ins lange Eck (34.). Die Spielanteile - anfangs noch 78 Prozent Ballbesitz für der Reds - verschoben sich nun zugunsten der Hausherren. Besonders lange Bälle brachten die LFC-Defensive in Bedrängnis, so kamen Joao Felix (40.) und Lemar (43.) kurz vor der Pause zu Abschlüssen, die Alisson jeweils entschärfte.
Zur zweiten Hälfte wechselten beide Trainer je einmal: Klopp brachte Fabinho für Keita, Simeone ersetze Kondogbia durch Gimenez. Das Spiel wurde nun wieder offener, wenngleich es chancenarm blieb. Oblak parierte die erste des zweiten Durchgangs durch Mané, ehe sein Gegenüber Alisson Carrascos Versuch im direkten Gegenzug hielt (49.).
Diogo Jota holt Elfmeter heraus und verursacht ihn selbst - doch der VAR greift ein
Dann ein bitterer Moment für die Hausherren: Doppelpacker Griezmann ging mit hohem Bein gegen Roberto Firmino zu Werke und sah vom deutschen Referee Daniel Siebert glatt Rot (52.). In Überzahl tat sich Liverpool gegen eng gestaffelte Rojiblancos nun nicht leichter. Der eingewechselte Oxlade-Chamberlain war am dichtesten dran am Siegtreffer (66.), Atletico schenkte ihn aber letztendlich her: Hermoso checkte Diogo Jota im Strafraum um, Salah verlud Oblak und schob den Elfmeter zum 3:2 ein (78.).
In der Schlussphase, in der eine letzte Offensive der Hausherren ausblieb, zog Siebert nochmal die Aufmerksamkeit auf sich. Diogo Jota lief Gimenez in die Hacken, der Schiedsrichter entschied wieder auf Strafstoß. Doch auf Hinweis der VAR sah sich Siebert die Szene erneut an und nahm den Elfmeter zurück - zum Unverständnis der Atletico-Anhänger, die daraufhin ein gellendes Pfeifkonzert anstimmten.
Trotz satter sechs Minuten Nachspielzeit gelang es Atletico nicht mehr, viel Gefahr zu entfachen. Ein Distanzschuss von Correa blieb die letzte Offensivaktion der Hausherren (90. + 3.).
Für die Spanier geht es am Sonntag (21 Uhr) in der Liga mit dem Heimspiel gegen Real Sociedad weiter. Liverpool gastiert dreieinhalb Stunden zuvor bei Erzrivale Manchester United. Das Rückspiel in Liverpool steigt am 3. November.