Champions League

"Auf diesem Niveau wird jeder Fehler bestraft": Salzburg hadert mit CL-Aus

Späte Pleite gegen Inter

"Auf diesem Niveau wird jeder Fehler bestraft": Salzburg hadert mit CL-Aus

Die Enttäuschung war riesieg: Mads Bidstrup und Co. mussten sich Inter geschlagen geben. Jetzt bleibt der Kampf um die Europa League.

Die Enttäuschung war riesieg: Mads Bidstrup und Co. mussten sich Inter geschlagen geben. Jetzt bleibt der Kampf um die Europa League. Andreas Schaad - FC Red Bull Salzburg

Salzburgs Aus in der Champions-League-Gruppenphase ist besiegelt. Die Struber-Elf bot Inter Mailand in einem taktisch geprägten Spiel lange Paroli, die Nerazzurri hatten am Ende aber den längeren Atem. Ein Hand-Elfmeter entschied letztlich die Begegnung zugunsten der Gäste. Salzburg bleibt nun der Kampf um Rang drei, um doch noch europäisch zu überwintern.

CHAMPIONS-LEAGUE, 4. SPIELTAG

Trainer Gerhard Struber sorgte im Hinblick auf die Aufstellung für keine großen Überraschungen. Omar Solet, der schon das Abschlusstraining nicht mitmachen konnte, stand auch am Spieltag nicht zur Verfügung. Für ihn rückte Samson Baidoo in die erste Elf. Zudem erhielt Mads Bidstrup den Vorzug gegenüber Lucas Gourna-Douath. Inzaghi hingegen ließ Lautaro Martinez auf der Bank und entschied sich für Altstar Alexis Sanchez neben Marcus Thuram in der Startformation.

Inter agierte zu Beginn sehr abwartend. Inzaghis Elf wollte Salzburg zunächst kommen lassen. Kein Wunder, hatte Inter doch die wesentlich komfortablere Ausgangssituation. Salzburg konnte zwar über die Seiten das eine oder andere Mal durchbrechen, gegen Inters gut positionierten Abwehrblock kamen Konate und Co. aber nur zu einzelnen Halbchancen. Mehr als ein Schuss von Bidstrup von der Strafraumgrenze oder ein frecher Weitschuss von Konate, weil Sommer zu weit vor seinem Kasten stand, schaute bei Salzburg aber nicht heraus.

Die kicker-Elf des 13. Spieltags

Für Aufregung sorgte die Situation um Roko Simic, der in Minute 23 von Carlos Augusto zu Fall gebracht wurde. Ein Elfmeter-Pfiff blieb in dieser Szene aus, zum Unverständnis der Salzburger. Struber meinte dazu: "Es war ein Moment, wo man Elfter geben kann. Da verfolgt uns auch nicht das Glück, muss man ehrlich sagen." Spielentscheidend? "Natürlich wäre es anders gewesen. Wenn du 1:0 in Führung gehst, hätten wir den Glauben, den Mut und die Hoffnung multiplizieren können."

Viel Wucht von der Bank

Struber sah sich in der Pause zu einer Veränderung gezwungen. Der angeschlagene Andreas Ulmer blieb in der Kabine, Gourna-Douath kam für ihn in die Partie. Sowohl Salzburg als auch Inter begannen die zweiten 45 Minuten mit deutlich mehr Schwung. Es blieb aber weiterhin eine enorm taktisch geprägte Begegnung. Inzaghi hatte den großen Vorteil, viel Qualität von der Bank bringen zu können. Lautaro Martinez und Nicolo Barella sorgten dafür, dass Inter zunehmend gefährlicher wurde. Einen Kopfball von Martinez lenkte Alexander Schlager an die Querlatte. "Das war natürlich viel Wucht von der Bank, das hat man auch klar gesehen", sagte Struber.

Salzburg hielt dennoch lange das 0:0, jedenfalls bis zur spielentscheidenden Minute 84. Mads Bidstrup bekam den Ball unglücklich auf die Hand. Martinez verwandelte den Strafstoß eiskalt zur späten Inter-Führung. Struber nahm seinen Schützling in Schutz. "Die Situation mit dem Elfmeter, sowas kann passieren. Dafür gibt es von uns aber in keinster Weise einen Vorwurf", erklärte der Salzburg-Coach und fand gleichzeitig ob der positiven Entwicklung lobende Worte für den Mittelfeldmann: "Er ist ein Spieler, der Verwantwortung übernimmt. Er hat auch heute wieder unter Beweis gestellt, wie wichtig er für unsere Mannschaft ist."

Dennoch war den Salzburgern die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben. Dedic haderte: "Auf diesem Niveau wird einfach jeder Fehler, jede Kleinigkeit bestraft. Uns fehlt ein Stück weit die Erfahrung, die die anderen eben mitbringen. Inter ist nicht umsonst im Champions-League-Finale gestanden und Real Sociedad spielt eine Wahnsinns-Saison wie man sieht."

Arnautovic-Comeback blieb aus

Die Augen der gut 30.000 Zuschauer in der Red Bull Arena waren am Mittwochabend auch auf die Ersatzbank der Gäste gerichtet, wo erstmals wieder Marko Arnautovic Platz nahm. Der ÖFB-Legionär machte sich auch fast die gesamte zweite Hälfte warm, zu einer Einwechselung und damit zum ersten Profi-Einsatz auf Klub-Ebene in Österreich kam es allerdings nicht.

Als Lautaro Martinez gekommen ist, hat sich alles geändert.

Inter-Trainer Simone Inzaghi über den Einfluss seines Stürmers

Inzaghi, der den Salzburgern für ihre Leistung in den beiden Spielen Respekt zollte, wusste, worauf er sein Team einstellen muss. "Wir haben gewusst, dass Salzburg eine der laufstärksten Mannschaften ist." Entscheidend war für ihn die Qualität von der Bank. "Als Lautaro Martinez gekommen ist, hat sich alles geändert." Inter duelliert sich nun mit Real Sociedad um den Gruppensieg. Salzburg sieht er im Duell um Rang drei in der Pole-Position: "Weil sie gegen Benfica zuhause spielen."

Struber, der mit seiner Mannschaft erst einmal "realisieren möchte", nicht in der Königsklasse überwintern zu können, gab sich optimistisch, Rang drei erreichen zu können: "Jetzt geht es nach San Sebastian und dann haben wir Benfica zuhause. Da wollen wir punkten und es in eine Richtung drehen, dass wir europäisch überwintern. Das war unser Ziel und daran halten wir fest."

Michael Chudik

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