Red Bull Salzburg hat keine Chance mehr auf den Einzug ins Achtelfinale der Champions League. Österreichs Serienmeister verlor am Mittwochabend in Wals-Siezenheim gegen Inter Mailand wegen eines späten Treffers von Lautaro Martinez (85./Elfmeter) knapp mit 0:1 und kann daher in der Gruppe D bestenfalls als Dritter in die K.o.-Phase der Europa League umsteigen. Die Italiener wie auch Real Sociedad (3:1 gegen Benfica Lissabon) buchten ihr Ticket für die nächste Runde.
Champions League - 4. Spieltag
Salzburg liegt nach der zweiten bitteren Niederlage gegen CL-Vorsaison-Finalist Inter (auswärts 1:2) in Folge weiter drei Zähler vor dem punktlosen Schlusslicht Benfica auf Rang drei. Für die Truppe von Coach Struber geht es am 29. November auswärts bei Sociedad weiter, ehe zum Abschluss noch am 12. Dezember vor eigenem Publikum die Portugiesen warten. Gegen die Mailänder, bei denen ÖFB-Teamstürmer Arnautovic nur neben der Seitenlinie aufwärmen durfte, blieb wie auch schon in Mailand nach einer ansprechenden Leistung nichts Zählbares.
Die 30.071 Zuschauer (ausverkauft) sahen eine sehr disziplinierte und mutige Heimelf, die in der ersten halben Stunde den Ton angab. Inter-Goalie Sommer musste schon früh im Duell mit Simic retten (7.). Sechs Minuten später setzte Bidstrup einen Schuss drüber. In der Folge reklamierten die Salzburger nicht zum ersten Mal in der laufenden CL-Saison vergeblich Elfmeter. Augusto riss Simic im Strafraum nieder, ein Pfiff des niederländischen Schiedsrichters Gözübüyük blieb aber aus (23.). Auch der VAR schaltete sich nicht ein.
Erneute Elfmeter-Diskussion
"Für mich sind das Elfmeter, das muss ich ehrlich sagen", verlautete Salzburgs Sportdirektor Seonbuchner im Halbzeit-Interview auf ServusTV und nahm dabei auch Bezug auf eine Szene im Hinspiel bei Inter in Mailand. Über die Leistung seiner Truppe vor der Pause musste er sich nicht ärgern. Sommer wurde auch bei einer scharfen Ulmer-Hereingabe (26.) und einem Gloukh-Freistoß (29.) geprüft. Zudem versuchte Konate den Schweizer nach einer Balleroberung aus mehr als 45 Metern zu überheben, der Ball ging aber doch deutlich drüber (31.).
Bis dahin war von den Italienern gar nichts zu sehen, das änderte sich aber im Finish der ersten Hälfte. Schlager musste bei einem Bisseck-Schuss erstmals eingreifen (32.). Noch gefährlicher war ein Bastoni-Kopfball knapp neben das Tor (35.) und vor allem ein Frattesi-Abschluss vom Elfer, der klar drüber ging (42.). Der 24-jährige Italiener war nach Thuram-Hereingabe von Sanchez ideal bedient worden.
Verletzungssorgen bei Ulmer
Zur Pause blieb der angeschlagene Ulmer in der Kabine. Dedic rückte von rechts auf die linke Abwehrseite, Capaldo ging vom Mittelfeld zurück nach rechts. Als neuer "Sechser" fungierte Gourna-Douath. Die Salzburger waren wieder besser in der Partie drinnen, und ließen abgesehen von einem parierten Calhanoglu-Freistoß und weggeschlagenen Darmian-Nachschuss (52.) lange Zeit kaum etwas zu. Auf der anderen Seite lag ein Treffer eher in der Luft, es fehlte aber die Kaltschnäuzigkeit. Gloukhs Abschluss aus guter Position missglückte völlig (54.), zudem scheiterte Konate mit seinem Schuss aufs kurze Eck an Sommer (58.). In der Mitte ärgerte sich Sturmpartner Simic darüber, den Ball nicht zugespielt bekommen zu haben. Auch Dedic prüfte Sommer (67.).
Mit der Einwechslung von Martinez in der 68. Minute nahmen die Gäste wie schon in der ersten Hälfte wieder das Heft in die Hand. Bei einem Asslani-Schuss zeichnete sich Schlager aus (77.) wie auch noch bei einem an die Latte gelenkten Martinez-Kopfball (82.). Zwei Minuten danach sprang Bidstrup der Ball bei einem Barella-Schuss an die Hand, den verhängten Elfmeter verwandelte der Argentinier trocken. Es war sein 14. Treffer in 15 Partien in Liga und Königsklasse. Beinahe wäre ihm noch ein Doppelpack geglückt, der Ball ging in der 95. Minute aber daneben.
Das alles sah Arnautovic nur von draußen, sein Comeback rund eineinhalb Monate nach seiner Verletzungspause muss also noch warten.