Augsburgs Trainer Jos Luhukay musste nach dem 2:2 in Hannover auf Callsen-Bracker (Wadenverletzung) verzichten. Der Niederländer schenkte Hain, der zu seinem Startelfdebüt in der Bundesliga kam, sein Vertrauen. Das hatte auch eine Systemumstellung zur Folge, da die Fuggerstädter offensiver ausgerichtet in einer 4-2-3-1-Formation begannen.
BVB-Coach Jürgen Klopp tauschte im Vergleich zum 2:1 gegen Mainz ebenfalls einmal: Der zuletzt Gelb-gesperrte Kehl verdrängte Gündogan auf die Bank.
In der mit 30.660 Zuschauern ausverkauften SGL-Arena entwickelte sich zu Beginn ein intensives, allerdings auch höhepunktarmes Duell. Der BVB fand nicht so recht in die Spur und tat sich mit gut organisierten Augsburgern sehr schwer. Der FCA versteckte sich keineswegs, gestaltete die Partie durchaus offen und setzte durch Hain (12.) und Oehrl (13.) erste Ausrufezeichen.
Der 25. Spieltag
Zehn Minuten später sorgte Bender für den bis dahin größten Aufreger des Spiels: Der 22-Jährige wollte einen gefährlichen Pass auf Hain verhindern und ging dazwischen. Unglücklicherweise schoss er Hummels an, von dem die Kugel in Richtung Tor abprallte, dann allerdings links vorbei segelte.
Borussia Dortmund hatte Probleme, phasenweise gar weniger Ballbesitz. Der BVB kämpfte sich jedoch in die Partie zurück und erarbeitete sich mehr und mehr Spielanteile. Zusehends erhöhte der Meister den Druck, entwickelte dabei aber kaum Durchschlagskraft und kam folglich nicht zu gefährlichen Abschlüssen. Lewandowskis zu schwacher Kopfball war im Grunde der erste nennenswerte Torversuch der Westfalen in Hälfte eins - da lief bereits die 25. Minute.
Der FCA trotzte dem Meister demnach und schlug sich beachtlich, musste sich in der 40. Minute aber auch bei Langkamp bedanken: Nach einem ruhenden Ball durfte Lewandowski gleich zweimal aufs Tor köpfen, beim zweiten Versuch beförderte er den Ball über Jentzsch hinweg, doch Langkamp hatte mitgedacht und köpfte das Leder kurz vor der Linie noch weg. Folglich ging es torlos zum Pausentee.
Jentzsch zieht Großkreutz den Zahn - Wechsel bringen nichts ein
Luftkampf: Dortmunds Bender gegen Oehrl (re.). Getty Images
Nach dem Seitenwechsel nahm die Begegnung Fahrt auf. Gerade die Augsburger intensivierten nun ihre Angriffsbemühungen und sorgten gleich für Furore. Bellinghausen scheiterte bei einem Konter am glänzend reagierenden Weidenfeller, der jedoch nur Sekunden danach beim anschließenden Eckstoß am Ball vorbeisegelte und dann Glück hatte, dass Sankoh über die Latte köpfte (47.). Zwei Minuten danach wurde es auf der Gegenseite turbulent, als Blaszczykowski den Ball zu seinem Landsmann Lewandowski brachte, dieser aber in letzter Sekunde von Langkamp gestoppt wurde.
Mit zunehmender Spieldauer verlagerten sich die Kräfteverhältnisse zu Gunsten der Schwarz-Gelben, die den Ball nun besser zirkulieren ließen und nach einer Stunde das 1:0 auf dem Fuß bzw. auf dem Kopf hatten. Jentzsch fischte allerdings Großkreutz' Kopfball aus dem rechten Eck. Die Dortmunder gingen nun höheres Risiko, liefen dadurch aber Gefahr, in einem Konter zu laufen. Der FCA setzte nämlich immer wieder Nadelstiche, kam aber nicht entscheidend zum Abschluss.
Es folgte die Zeit der Wechsel: Klopp brachte mit Leitner und Perisic, die für Kagawa und Bender kamen, frische Leute. Luhukay Mölders für Hain. Ansonsten änderte sich nicht viel. Dortmund blieb bemüht, agierte aber zuweilen recht ideenlos und ließ vor allem die nötige Präzision vermissen. Augsburg spielte weiter mit viel Herz und lauerte auf Konter, spielte diese aber viel zu unsauber aus. Klare Torchancen waren da schon lange Zeit nicht mehr gesehen worden und sollten auch nicht mehr gesehen werden.
Beide Teams sind am kommenden Samstag wieder gefordert: Augsburg empfängt den 1. FSV Mainz 05, Borussia Dortmund erwartet Werder Bremen.