"Um unseren Verein steht es dramatisch." So beginnt das Schreiben der Fans der SpVgg Unterhaching an das Präsidium um Manfred Schwabl. Mit einem offenen Brandbrief richten sich die Anhänger des sportlich schwer gebeutelten Drittligisten an ihren Präsidenten. Darin thematisieren sie die sportliche Krise mit elf Spielen in Folge ohne Sieg und den damit verbundenen Abstiegskampf.
Da der Kauf von neuen Spielern ausgeschlossen sei, gäbe es nur noch eine Möglichkeit, um den Abstieg und "den möglichen Fall in die Bedeutungslosigkeit zu verhindern" - sie fordern: "Stellen Sie Arie van Lent frei und suchen sie adäquaten Ersatz für seine Position!"
Das Präsidium antwortet
Und die Antwort sollte nicht lange auf sich warten lassen. Noch am selben Tag veröffentliche der Verein eine Stellungnahme. Darin zeigte das Präsidium "vollstes Verständnis" für die Kritik. "Dennoch ist es aus unserer Sicht falsch, den Misserfolg ausschließlich am Trainer festzumachen", heißt es weiter.
Viel mehr lägen die Gründe der sportlichen Krise des Tabellen-18. beispielsweise an der Kaderzusammenstellung des Präsidiums und der sportlichen Leitung, am "Verletzungspech" und an DFB-Auflagen, die Wintertransfers verbieten würden. Deswegen stärkte das Präsidium van Lent den Rücken: "Wir sind nach wie vor voll von der Arbeit des Trainerteams überzeugt."
Appell an die Fans
Zum Ende des Schreibens appellierte das Präsidium an die Fans, den "Schulterschluss" zu suchen. Die SpVgg sei ein Verein, bei dem der Zusammenhalt im Vordergrund stehe. Die Bitte daher: "Nur wenn wir als Einheit agieren, uns gegenseitig unterstützen und alle bis zum Schluss kämpfen, können wir den Klassenerhalt zusammen schaffen."
Das Projekt Klassenerhalt dürfte in Anbetracht der nächsten Gegner aber kein einfaches werden. Vor den Partien gegen Halle und den starken Aufsteiger Verl muss die SpVgg am Freitag (19 Uhr, LIVE! bei kicker) in München ran. Dort lädt der Ligasechste 1860 zum "S-Bahn-Derby".