Deutschland gibt Gas - Stindl trifft
Australiens Coach Ange Postecoglou brachte mit Ingolstadts Leckie einen Bundesliga-Legionär in seiner Startelf. Zwischen den Pfosten erhielt Ryan den Vorzug vor dem Stuttgarter Torwart Langerak. Bundestrainer Joachim Löw brachte im Vergleich zum 7:0 in der WM-Qualifikation gegen San Marino drei Neue: Im Tor stand Leno für ter Stegen, davor durften Rüdiger und Rudy für Can und Younes ran.
Von Beginn an nahm die DFB-Elf das Heft des Handelns in die Hand, operierte mit zahlreichen Kurzpässen und dominierte mit viel Ballbesitz. Löw ließ im 3-3-2-2-System agieren. Dabei überzeugten die Deutschen durch gute Raumaufteilung. Gegen den Ball wurde die Dreierkette um Kimmich, Mustafi und Rüdiger mit Hector zu einer Viererkette aufgestockt. Dies kam aufgrund der Harmlosigkeit der Socceroos aber nur selten vor. Stattdessen ging Deutschland schnell in Führung: Brandt war auf der rechten Außenbahn nicht zu halten und legte für Stindl zurück, der aus zehn Metern auf 1:0 stellte (5.).
Rogic aus dem Nichts - Draxler hat die Antwort
Auch in der Folge ließ die DFB-Auswahl Ball und Gegner laufen. Trotz der spielerischen Überlegenheit schaffte es die Löw-Elf aber nicht, ihre Möglichkeiten in weitere Tore umzumünzen. Wagner (16., 25.) und Brandt (21., 27.) vergaben Hochkaräter. Von Australien kam derweil fast nichts. Immer wieder wurde der Asienmeister weit zurückgedrängt und hatte in der Offensive kaum Ideen. Erst nach über einer halben Stunde deuteten die Socceroos erstmals Gefahr an: Sainsbury entwischte bei einer Freistoßflanke seinen Bewachern, köpfte aus sieben Metern aber vorbei (37.).
Kurz vor der Halbzeit glich Australien dann unter Mithilfe der deutschen Mannschaft aus: Nach Ballverlust von Draxler blieb Rogic erst mit einem Schuss an Mustafi hängen, sein zweiter Versuch aus 16 Metern rutschte Leno unter dem Körper durch - 1:1 (41.). Deutschland wirkte davon jedoch nur wenig geschockt und kam postwendend zurück: Goretzka wurde im Strafraum von hinten von Luongo umgegrätscht - den unstrittigen Foulelfmeter verwandelte Kapitän Draxler sicher und stellte so auf den 2:1-Pausenstand (44.).
Goretzkas Blitz-Start - Leno patzt erneut
Confed Cup 2017
Mit Wiederbeginn brachte Postecoglou den ehemaligen Bundesliga-Legionär Kruse (Leverkusen, Stuttgart und Düsseldorf) für Luongo. Den Ton gab aber weiterhin der amtierende Weltmeister an. Kimmich spielte einen perfekten langen Ball in den Lauf von Goretzka, der vor dem rechten Fünfmetereck auf 3:1 erhöhte (48.). Es war der erste Länderspieltreffer für den auffällig starken Mittelfeldmann von Schalke 04.
Deutschland schien auch in der Folge alles im Griff zu haben, doch erneut traf Australien aus dem Nichts: Ein Mooy-Freistoß wurde geblockt, der folgende Schuss von Rogic flipperte durch den Sechzehner und dann von der Schulter Jurics in Richtung Leno. Der Torwart schien die Kugel schon gesichert zu haben, da ließ er sie beim Aufkommen doch noch nach vorne herauskullern. Juric bedankte sich und verkürzte auf 2:3 (56.). Der Treffer wurde auf ein Handspiel per Videobeweis überprüft und gegeben. Löw reagierte und schickte mit Werner (58.) und etwas später Süle (63.) frisches Personal auf den Rasen.
Deutschland zu passiv - Werner an den Pfosten
Fortan mutete das Spiel der Socceroos etwas strukturierter an. Das Team aus Down Under hatte deutlich mehr Spielanteile als noch im ersten Durchgang - entwickelte daraus aber nur vereinzelt Torgefahr (Joker Troisi, 73.; Kruse, 79.). Auf der anderen Seite kam Werner für nun deutlich passivere Deutsche zu einer guten Chance, traf aus zehn Metern aber nur den linken Pfosten (75.). In den Schlussminuten passierte dann nur noch wenig - trotz der Hereinname von Routinier Cahill bei den Socceroos (87.). Es blieb beim 3:2-Erfolg für Deutschland.
Am zweiten Spieltag des Confed Cups geht es für Australien am Donnerstag (17 Uhr) in St. Petersburg gegen Kamerun. Die DFB-Elf bekommt es drei Stunden später (20 Uhr) in Kasan mit Chile zu tun.