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Frauen-WM: Australierinnen kritisieren FIFA für Preisgelder

Weiterhin nur ein Viertel der Summe der Männer

Australische Spielerinnen kritisieren FIFA für WM-Preisgelder

Unter anderem sie erhebt ihre Stimme in dem Video: Tameka Yallop.

Unter anderem sie erhebt ihre Stimme in dem Video: Tameka Yallop. IMAGO/AAP

Drei Tage vor Beginn der WM haben die Spielerinnen von Co-Gastgeber Australien die FIFA wegen der Preisgelder ins Visier genommen. "Tarifverhandlungen haben es uns ermöglicht, dass wir jetzt bis auf eine Ausnahme die gleichen Bedingungen wie die Socceroos (das australische Männer-Team, Anm. d. Red.) haben. Die FIFA bietet den Frauen für die gleiche Leistung weiterhin nur ein Viertel so viel Preisgeld wie den Männern", sagte Mittelfeldspielerin Tameka Yallop in einem Video der australischen Spielergewerkschaft PFA.

Alle 23 Mitglieder der Matildas, wie das australische Team genannt wird, sprechen in dem Video über die Rechte, für die die Auswahl früher und heute gekämpft hat. Das Video erinnert an die Menschenrechtsoffensive der Socceroos vor der WM in Katar. Zuletzt hatten die Matildas in ihrem letzten Testspiel vor der WM Frankreich mit 1:0 geschlagen.

Co-Geschäftsführerin der PFA erinnert an FIFA-Reserven

Bei dem Turnier in Australien und Neuseeland vom 20. Juli bis zum 20. August schüttet der Weltverband insgesamt Prämien in Höhe von rund 98 Millionen Euro aus, was zwar eine deutliche Steigerung im Vergleich zur WM 2019 in Frankreich (27 Millionen Euro) ist. Bei der Männer-WM in Katar verteilte die FIFA im vergangenen Jahr allerdings 390 Millionen Euro. Kate Gill, Co-Geschäftsführerin der PFA, erinnerte daran, dass der Weltverband über Reserven in Höhe von rund 3,5 Milliarden Euro verfügt.

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"Diejenigen, die vor uns kamen, haben uns gezeigt, dass es etwas bedeutet, eine Matilda zu sein", sagte Starspielerin Sam Kerr, die zu einem Gesicht des Turniers werden dürfte, in dem Video: "Sie haben uns gezeigt, wie wir für Anerkennung, Bestätigung und Respekt kämpfen können." So garantiert der Tarifvertrag der Matildas und der Socceroos mit dem australischen Verband jedem Team den gleichen Mindestprozentsatz an Preisgeldern aus Turnieren.

Der DFB wird den deutschen Fußballerinnen keine Preisgelder über die Prämien der FIFA hinaus bezahlen. Für den WM-Titel würden Kapitänin Alexandra Popp und Co. demnach jeweils umgerechnet ca. 240.500 Euro bekommen. Bei den deutschen Männern waren im vergangenen Jahr vom DFB für einen Triumph in Katar 400.000 Euro ausgelobt worden.

dpa, pab