Der SV Mattersburg ist in Schwierigkeiten geraten. Grund für die Schieflage beim einzigen österreichischen Erstligisten aus dem Burgenland ist der Bilanzskandal seines Hauptsponsors Commerzialbank. Brisant: Klubchef Martin Pucher ist zugleich Vorstand der Bank und kündigte seinen Rückzug beim Erstligisten an. Sollte der SVM aufgrund des Skandals beim Geldgeber Konkurs anmelden müssen, würde die WSG Tirol wohl aller Voraussicht nach im Oberhaus bleiben.
Denn, so Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer, die höchste österreichische Spielklasse will die kommende Saison mit zwölf Klubs starten und mit ebenso vielen Teams beenden. "Wenn (in einem Insolvenzverfahren, Anm.) der Masseverwalter nicht fortführt, dann würde mit Wattens der bisherige Absteiger aus der Tipico-Bundesliga in der ersten Bundesliga bleiben", sagte Ebenbauer am Mittwoch in einem ORF-Interview. Und weiter: "Wenn der Masseverwalter fortführt, dann ist der Spielbetrieb gesichert, aber im Falle einer Insolvenz droht weiter der Zwangsabstieg."
Corona-Sonderregelung
Das für Lizenzverfahren in Österreich zuständige Gremium ("Senat 5") müsse nun prüfen, ob das Budget der Mattersburger und damit auch der Spielbetrieb des Klubs gesichert seien. Der Senat forderte den SVM aus diesem Grund schon zu einer Stellungnahme auf. Klarheit soll erlangt werden darüber, wie schwer der Wegfall des Hauptgeldgebers bei den Burgenländern wiegt.
Telefonat mit Wattens-Präsidentin
Ebenbauer erinnerte in diesem Zusammenhang an eine im Mai aufgrund der Corona-Krise beschlossene Sonderregelung. So sei der Zwangsabstieg für die zu Ende gegangene Saison "nur im Falle eines Sanierungsverfahrens" ausgesetzt worden, nicht jedoch für den Fall, dass Mattersburg auf die Lizenz aufgrund der prekären Lage verzichtet.
Der Liga-Chef baute unterdessen schon einmal vor und führte ein Telefonat mit Diana Langes, der Präsidentin der sportlich abgestiegenen WSG Tirol - unter anderem um zu klären, ob die Wattener im Falle des Falles zu einem weiteren Spieljahr im Oberhaus bereit seien.
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