4:0 gegen Villarreal, 3:0 in Vigo - der FC Barcelona hat unter Neu-Coach Ronald Koeman einen glänzenden Start in die neue Saison hingelegt. Mit Europa-League-Sieger FC Sevilla um den ehemaligen Barça-Profi Rakitic stand nun aber der erste große Härtetest für die Blaugrana an.
Und Barcelona, das abermals mit Messi und Ansu Fati begann, war sogleich gefordert, denn die Andalusier, in Spanien durchaus auch als möglicher Meisterkandidat gehandelt, versteckten sich nicht, drückten dem Spiel vielmehr zu Beginn ihren Stempel auf. Sevilla störte früh, ließ die Gastgeber kaum zur Entfaltung kommen und machte das Spiel mit Seitenwechseln immer wieder breit - eine Strategie, die funktionierte, denn die Koeman-Elf tat sich schwer.
Und geriet nach einer Ecke in Rückstand: Top-Talent Ansu Fati war in puncto Defensivarbeit nicht ganz da, prompt segelte eine Flanke gefährlich ins Zentrum, wo Fernando ein wichtiges Kopfballduell gewann und de Jong anschließend aus zehn Metern wuchtig vollstreckte (8.). Barças Antwort ließ jedoch nicht lange auf sich warten: Jesus Navas legte nach einem langen Ball von Messi unglücklich für Coutinho auf, der sein erstes Tor für Barcelona seit seiner Rückkehr aus München markierte (10.).
Die Zeiger waren folglich wieder auf null gestellt - und die Partie verflachte in der Folge ein wenig. Beide Teams blieben zwar bemüht, erlaubten sich aber auch immer wieder ungewohnte technische Ungenauigkeiten. Das hatte zur Folge, dass klare Abschlüsse im weiteren Verlauf lange Zeit nicht zu sehen waren. Ungewohnt für die Gastgeber dürfte auch gewesen sein, dass man im ersten Durchgang weniger Ballbesitz (48 Prozent) als der Gegner hatte - und das im heimischen Camp Nou.
Kaum Höhepunkte in Hälfte zwei - Dest feiert Debüt
Eher zäh lief es auch in Hälfte zwei. Beide Teams machten die Räume eng und ließen dem Gegner kaum Platz, was auf Kosten des Spielflusses ging. Vor allem Barça ließ zu wünschen übrig, die Hausherren strahlten über weite Strecken kaum Torgefahr aus. Sevilla sorgte derweil zumindest über Standards für Wirbel (Koundé, 69.; En-Nesyri, 73.).
Pech hatte Jordi Alba, der sich am Oberschenkel verletzte und früh raus musste. Für den Linksverteidiger kam der erst kürzlich verpflichtete Dest, der damit etwas unverhofft sein Debüt für den FC Barcelona gab.
Weil Messi in der Schlussphase zweimal nicht das nötige Abschlussglück hatte (82., 83.), verabschiedeten sich beide Teams mit einem 1:1 in die Länderspielpause. In zwei Wochen geht es für beide Klubs dann in La Liga weiter: Barcelona tritt in Getafe an, Sevilla in Granada.