So richtig schien der FC Barcelona noch gar nicht auf dem Platz angekommen, da lagen die Katalanen schon in Rückstand. Nach einer zunächst abgewehrten Ecke ließ sich Busquets von Escudero düpieren, sodass der Ex-Schalker mit einer perfekt geschlagenen Flanke Domingos Duarte am zweiten Pfosten fand - und so lag Barça nach nur 88 Sekunden schon in Rückstand. Noch früher war das den Katalanen letztmals im September 2019 passiert. Gegner damals: der FC Granada.
Die Gäste, noch ohne Saisonsieg angereist, machten gegen einen weiterhin schlafmützigen Favoriten zunächst munter weiter, Routinier Molina kam volley zur nächsten Gelegenheit (12.). In der FCB-Offensive blieb trotz knapp 80 Prozent Ballbesitz im ersten Durchgang hingegen vieles Stückwerk, nur nach Standardsituationen wurde es gefährlich: Sergi Roberto traf nach einer Ecke die Latte (18.), Araujo zwang Granada-Keeper nach einem Freistoß zu einer Glanzparade und köpfte nach der anschließenden Ecke nur knapp vorbei (45.).
Barça ideenlos - de Jong vergibt die große Ausgleichschance
Aus dem Spiel heraus fehlte es Barcelona aber an Ideen. Pedri und Alba, die am vergangenen Dienstag gegen den FC Bayern noch begonnen hatten, fehlten verletzt, Piqué saß nur auf der Bank. Der 18-jährige Österreicher Demir, Leihspieler von Rapid Wien und erstmals von Beginn an auf dem Feld, sorgte zwar zumindest für einige unbekümmerte Aktionen, doch auch seine Bemühungen liefen größtenteils ins Leere. Zur Halbzeit wechselte Koeman daher bereits offensiv, brachte in Neuzugang Luuk de Jong einen zusätzlichen Stürmer. Bereits kurz vor der Pause hatte er Mingueza für den angeschlagenen Balde eingewechselt (42.).
Durch die Hereinnahme von Zielspieler de Jong erhielt das Barça-Spiel im zweiten Durchgang ein wenig mehr Zug zum Tor. Der sprunggewaltige Araujo kam nach Ecke zur nächsten Kopfballgelegenheit (57.), Depay sorgte auch mal für einen nennenswerten Abschluss aus dem Spiel heraus (62.). Die Gäste fanden offensiv nun gar nicht mehr statt, boten aber einen aufopferungsvollen Defensivkampf. Allerdings wurden sie aus dem Spiel heraus auch selten ernsthaft geprüft, nur nach Standards wurde es immer wieder gefährlich. Die XXL-Chance auf das 1:1 vergab Luuk de Jong nach einer Depay-Ecke aus kürzester Distanz (79.), kurz zuvor war eine abgerutschte Mingueza-Flanke auf der Latte gelandet.
Araujo rettet Barcelona immerhin einen Punkt
Die Blaugrana blies noch einmal zur Schlussoffensive, warf alles nach vorne - und wurde doch noch belohnt. Innenverteidiger Araujo, schon während des gesamten Spiels nach Standards Barças mit Abstand torgefährlichster Spieler, agierte in den letzten Minuten als Mittelstürmer und verwertete schließlich eine Flanke des eingewechselten Gavi noch zum 1:1-Endstand (90.). Immerhin ein Punkt für die Katalanen - unter dem Strich aber wohl zu wenig, zumal der Rückstand an die Spitze damit noch größer geworden ist.