Mit dem Wörtchen Dominanz ist der erste La-Liga-Auftritt des FC Barcelona in dieser Saison und zugleich der ersten Partie nach dem Ende der sportlich extrem erfolgreichen Ära Leo Messi treffend umschrieben. Unter den Augen einiger tausend erlaubter Fans im heimischen Camp Nou kochten die Katalanen die Truppe von Real Sociedad San Sebastien von Anfang an nach allen Regeln der Kunst ab.
Reichlich Ballbesitz, Druckphasen und eine hohe Passquote auch im vordersten Drittel schnürten die Gäste immer wieder ein. Und während der äußerst motiviert agierende Griezmann, der nach dem Abgang von Messi zu Paris Saint-Germain sichtlich mehr Freiheiten genoss, noch die Latte traf (12.), machte es sein Kapitän wenig später besser. Nach einer präzisen Freistoßflanke von Neuzugang Depay nickte Abwehrchef Piqué, der bei seinem FCB für geringere Bezüge bis 2024 verlängert hat, kraftvoll zum verdienten 1:0 ein (19.).
Und während von der Sociedad-Offensive um gestandene Kräfte wie David Silva oder dem spanischen EM- wie auch Olympia-Fahrer Oyarzabal auch weiterhin nichts kam, steuerte der robuste Stoßstürmer Braithwaite kurz vor der Pause ebenfalls per Kopf noch das 2:0 bei (45.+2).
Barcelona schläft etwas, ehe Sergi Roberto alles klar macht
Nach dem Seitenwechsel, als für ein paar Minuten auch endlich mal der Gast aus dem Baskenland ein wenig Betrieb machte, besorgte Braithwaite mit seinem zweiten Tor des Tages die Vorentscheidung. Nach toller Vorarbeit von Depay und Alba sowie einer zu zentralen Abwehr von Torwart Alex Romiro drosch der Stürmer die Kugel ansatzlos zum 3:0 ins Netz (59.). Auf der anderen Seite verpasste im Anschluss der ehemalige Dortmunder Merino den 1:3-Anschluss, weil Neto, der Vertreter des noch nicht wieder fitten ter Stegen, stark parierte (66.). Alles in allem war Real Sociedad an diesem Abend trotz Steigerung in den zweiten 45 Minuten überfordert gegen diesen FCB.
Das einzige Manko an diesem Abend: Gegen Ende der Partie ließen die Blaugrana etwas den Schlendrian einkehren, agierten zu fahrlässig. Das wurde prompt mit dem 1:3 durch Lobete (82.) sowie dem 2:3 durch Oyarzabal (85.) bestraft. Letzterer traf dabei mit einem ins rechte obere Eck direkt verwandelten Freistoß - was zugleich der erste direkt verwandelte Freistoß im Camp Nou nach zuvor 14-mal Messi war. Weil aber Joker und Eigengewächs Sergi Roberto in der Nachspielzeit das 4:2 nach tollem Pass von Braithwaite, dem Mann des Abends, erzielte, wurde der über weite Strecken komplett ungefährdete Sieg im ersten La-Liga-Spiel dieser Saison und im ersten Spiel nach Messis Abschied besiegelt.