Bundesliga

Barisic: "Vielleicht ist die Erwartungshaltung zu groß"

Schick überrascht mit Analyse

Barisic: "Vielleicht ist die Erwartungshaltung zu groß"

Rapid kassierte gegen Hartberg die erste Saisonniederlage.

Rapid kassierte gegen Hartberg die erste Saisonniederlage. GEPA pictures

Nach nur drei Spieltagen ist der SK Rapid Wien zurück auf dem harten Boden der Realität. Hatte man nach den ersten beiden Runden (1:1 beim LASK und 4:0 gegen Altach) noch einen vermeintlichen Aufwärtstrend erkennen können, so zeigte die verdiente 0:1-Heimniederlage gegen den TSV Hartberg, dass die Grün-Weißen noch lange nicht so weit sind, wie viele Beobachter und die Mannschaft selbst bereits vermutet hatten.

Bundesliga - 3. Spieltag

"Wir haben es verabsäumt, uns Chancen herauszuspielen", analysierte ein sichtlich ratloser Leopold Querfeld nach dem Spiel in der Mixed Zone. "Wir haben es uns ganz allein selbst zuzuschreiben, dass wir dieses Spiel heute nicht gewonnen haben", so der Youngster, der vor allem mangelnde Kreativität und Durchschlagskraft im letzten Drittel als Gründe für die erste Saisonpleite ausmachte.

Barisic: "Darf einer Spitzenmannschaft nicht passieren"

Trainer Zoran Barisic haderte in erster Linie mit dem "zu billigen" Gegentreffer durch Christoph Urdl (68.): "Das ist etwas, das einer Spitzenmannschaft nicht passieren darf. So gesehen müssen wir daran arbeiten, dass wir eine Spitzenmannschaft werden." Davon scheinen die Hütteldorfer aktuell ein gutes Stück entfernt. Ein Umstand, der auch bei den Fans für großen Unmut sorgt: Nach dem Schlusspfiff wurde die Leistung mit einem gellenden Pfeifkonzert quittiert.

Ich glaube, es war ein normales Bundesliga-Heimspiel von uns. In den Europacup-Wochen kann man so eine Leistung ruhig einmal bringen.

Thorsten Schick

Die Sorge, dass seine Mannschaft in eine ähnlich diffizile Situation gerät wie in der abgelaufenen Saison gerät, hat Barisic durchaus. "Es kann alles passieren bei Rapid, das wissen wir. Es ist immer sehr emotional, sehr kurzfristig", so der SCR-Cheftrainer, der sich insbesondere von den fünf neuen Spielern in der Startelf mehr erhofft hätte: "Vielleicht ist die Erwartungshaltung zu groß. Vielleicht ist auch meine Erwartungshaltung zu groß."

Rapid kämpft mit Grippewelle

Mit einer überraschenden Bewertung des Spiels wartete unterdessen Thorsten Schick auf. "Ich glaube, es war ein normales Bundesliga-Heimspiel von uns. In den Europacup-Wochen kann man so eine Leistung ruhig einmal bringen", erklärte der Rechtsverteidiger, der in der Halbzeitpause für den abgemeldeten Oliver Strunz eingewechselt wurde. Er wolle sich den guten Saisonstart wegen der Niederlage nicht "kaputtmachen" lassen.

Bei einem Ausscheiden gegen Debrecen in der dritten Runde der Conference-League-Qualifikation wäre bei Rapid wohl nicht mehr von einem guten Saisonstart die Rede. Nach dem 0:0 vor heimischem Publikum stehen die Hauptstädter vor dem Rückspiel am Donnerstag (21 Uhr, LIVE! bei kicker) demnach bereits unter großem Druck. Zu allem Überdruss hat Rapid mit einer Grippewelle zu kämpfen. Auch deshalb hatte Barisic bei der Pressekonferenz noch "ein schlechtes Gefühl" für die Partie in Ungarn. "Ich hoffe, dass uns alle Spieler zur Verfügung stehen werden."

Nikolaus Fink

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