Mit den sicherlich noch bekannten Routiniers Skrtel (34, ehemals Liverpool) und Clichy (34, ehemals Manchester City) in der Abwehr ging Istanbul Basaksehir die Aufgabe gegen die Roma an - und wollte Tabellenplatz 1 in der Grupp J erhalten sowie sich für das deutliche Hinspielresultat (0:4) revanchieren. Ein Unterfangen, das misslang.
Denn während die Türken (aktueller Dritter der SüperLig) zwar frech begannen und auch offensive Nadelstiche über den pfeilschnellen Kapitän Visca setzten, waren es die Italiener, die gefälliger kombinierten - und sich zunächst einmal über einen nicht gegebenen Elfmeter aufregen mussten. Zaniolo war hier klar gestoßen worden (22.). Kapitän Dzeko auf dem Platz bei Schiedsrichter Ovidiu Alin Hategan und Trainer Paulo Fonseca an der Seitenlinie beim Vierten Offiziellen regten sich aber vergebens auf.
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Wenig später durften sie sich trotzdem über einen Elfmeter freuen, weil Mehmet Topal mit der Hand hingelangt hatte. Der französische Leihspieler Veretout (AC Florenz) schoss den Ball souverän rechts unten ins Eck - und sorgte mit seinem Treffer für eine Art Brustlösung bei seinen Farben. Denn in der Folge zauberte die Offensive der Roma auf: Erst chippte Pellegrini den Ball herrlich in den Lauf von Kluivert, der sich die Kugel noch per Kopf vorlegte und frei vor Schlussmann Mert links unten einschoss (40.). Fünf Minuten später und damit kurz vor der Pause flankte Pellegrini dann herrlich zu Dzeko, der Bosnier brachte den Ball cool an Torwart Mert und Gegenspieler Clichy vorbei.
Pellegrini wird mit einem Gegenstand am Kopf getroffen
Der Rest der Partie ist schnell erzählt: Die Istanbuler hatten sich mit dem 0:3 abgegeben, während die Römer etwas zu fahrlässig mit Möglichkeiten umgingen und Kapitän Dzeko frühzeitig schonten, vom Feld nahmen. So kamen noch der frühere Basaksehir-Profi Cengiz Ünder und auch der ehemalige Dortmunder Mkhitaryan zum Zug.
Überschattet wurden die zweiten 45 Minuten noch von einem Vorfall, als ein Wurfgegenstand in Richtung Eckfahne flog und dort Pellegrini traf. Der Italiener blutete direkt am Kopf, bekam einen Turban - und im Stadion wurden sofort Durchsagen gemacht sowie die Sondereinheit der Polizei bestellt. Glücklicherweise konnte Pellegrini weiterspielen. Eine Strafe für Istanbul wird das wahrscheinlich nach sich ziehen.
Am 6. und letzten Spieltag der Europa League hat die Roma das Weiterkommen damit in eigener Hand: Beim Heimspiel gegen den Wolfsberger AC (12. Dezember, 21 Uhr) reicht schon ein Unentschieden. Basaksehir dagegen - jetzt Dritter - muss zeitgleich in Gladbach beim aktuellen Tabellenführer der Gruppe J bestehen und benötigt einen Dreier.