Eintracht-Coach Adi Hütter wagte in Basel keine großen Experimente, setzte auf bewährte Spieler - und hoffte auf volle Offensive. Kamada, seines Zeichens Top-Torjäger des laufenden Wettbewerbs (sechs Treffer), agierte hinter der Doppelspitze Dost/Silva und sollte die beiden Stürmer in Szene setzen. In der Startformation der Baseler waren unter anderem Ex-Herthaner Stocker sowie der ehemalige Mainzer Frei zu finden.
Frankfurt fehlen die Ideen - und die Präzision
Mit dem 0:3 aus dem Hinspiel im Rücken startete die Eintracht mit ordentlich Feuer, suchte den direkten Weg zum Tor. Das einzige Manko: Die kompakte Defensive des FCB ließ sich nicht überwinden und brachte die Adlerträger Anlauf für Anlauf zum Verzweifeln. Frankfurt investierte viel, fand aber - bis auf einige Ausnahmen - kein Durchkommen, verbuchte folgerichtig kaum gefährliche Abschlüsse aus dem Spiel heraus. Die beste Einschussmöglichkeit offenbarte sich Verteidiger Hinteregger, der nach Kostic-Freistoß knapp über den Querbalken köpfte (19.).
Basel, das zunächst auf schnelles Umschalten nach Frankfurter Ballverlusten lauerte, erarbeitete sich zunehmend größere Feldvorteile und verzeichnete unter dem Strich die quantitativ wie qualitativ besseren Gelegenheiten. Dass es zur Halbzeit immer noch 0:0 stand - und die Eintracht weiterhin "nur" noch drei Tore brauchte - war auch Verdienst von Schlussmann Trapp, der unter anderem mit einer starken Fußparade gegen Widmer glänzte (27.).
Viele Chancen, wenige Hochkaräter, keine Tore
Die Adlerträger agierten auch nach dem Wiederanpfiff mit enormem Druck, gaben maßgeblich den Ton an. Basel ließ die Eintracht munter aufspielen und fokussierte sich voll und ganz auf die Defensive. Durch einen blitzschnellen Konter hätte Basel bereits in der 49. Minute die Vorentscheidung machen können, doch Widmer hatte im Duell mit Trapp erneut das Nachsehen. Kurz darauf drehten die nun spielbestimmenden Frankfurter auf, verbuchten mehrere Abschlüsse binnen weniger Minuten, jedoch blieben diese auch ungenutzt. Paciencia verstolperte in aussichtsreicher Position (52.), da Costa traf nur das Außennetz (54.) und Kohr forderte zum ersten Mal FCB-Keeper Nikolic - überwand ihn aber nicht (57.).
Frankfurt gab sich nicht auf und warf trotz der aussichtslosen Situation weiterhin viel rein. Allerdings konnten die Hessen keine Akzente mehr setzen, stemmten sich aber zumindest lange gegen eine Niederlage im Rückspiel. Zunächst klärte Kostic vor der Linie (62.), dann rette Trapp ein weiteres Mal auf selbiger (75.).
In der Schlussphase fehlten den wacker kämpfenden Frankfurtern aber die Kräfte, Ex-Mainzer Frei marschierte mitten durch die nun nicht mehr wache Abwehr, umkurvte Trapp und schoss lockerleicht zum gefeierten 1:0 ein, das auch dem größten Optimisten die Hoffnung raubte. Mit dem Schlusspfiff war klar: Frankfurts Europa-League-Reise endete in der Schweiz, der FC Basel trifft im Viertelfinale auf Schachtar Donezk.
Damit endete auch vorläufig die Europa-Reise der Hessen, die zwei Jahre lang international vertreten waren und immer wieder begeistert hatten. In der abgeschlossenen Bundesliga-Saison verpassten die Frankfurter nämlich eine Top-Platzierung.