3. Liga (D)

Baur: Der Hochbegabte zwischen den Welten

Mal 3. Liga, mal U 19, mal DFB-Lehrgänge

Baur: Der Hochbegabte zwischen den Welten

Talentierte Teilzeitkraft: Mika Baur (re.).

Talentierte Teilzeitkraft: Mika Baur (re.). IMAGO/Fotostand

Nach der Gala folgt die Pause. So war es oft in dieser Saison, und so ist es auch an diesem Drittliga-Wochenende für Mika Baur. Während die Freiburger U 23 am Freitagabend die Dortmunder U 23 empfängt, schaut der 18-Jährige zu.

Die Freiburger U 19 braucht ihn am Samstagmorgen in der Junioren-Bundesliga dringender. Um 11 Uhr ist der FC Bayern zu Gast, die Breisgauer stecken tief im Kampf um den Klassenerhalt. Fünf Punkte fehlen auf das rettende Ufer, ein Abstieg würde die renommierte Freiburger Fußballschule spürbar zurückwerfen.

Daher helfen Baur und U-23-Innenverteidiger Andreas Vaher am Wochenende mal wieder in der A-Jugend aus. Für Baur ist das konstante Wechselspiel nichts Neues: In der laufenden Drittligasaison kam er von 24 möglichen Einsätzen nur auf neun, davon fünf von Beginn an - mit einem bemerkenswerten kicker-Notenschnitt von 2,83.

Fußstapfen von Schade und Weißhaupt weisen den Weg

An den ersten sieben Spieltagen fehlte der Sohn von Handball-Weltmeister Markus Baur noch mit Trainingsrückstand, kämpfte sich über Jokereinsätze an die erste Elf heran. Es folgte eine Abstellung zur U-20-Nationalmannschaft samt zweier Länderspiele, die das Aufkommen eines Rhythmus stoppten. Dennoch erzielte er Anfang November gegen 1860 München das entscheidende 2:0 und zeigte eine überragende Leistung (kicker-Note 1,5).

Während der WM-Pause bestritt Baur weitere Testspiele mit der Nationalmannschaft, was diesmal aber eher half. Denn nach dem Jahreswechsel hatte Baur nun eine Rolle als Rotationsspieler in der Freiburger U 23 inne, ehe er wieder in der U 19 gebraucht wurde. Schließlich kann das Drittligateam ohnehin nicht in die 2. Liga aufsteigen. Siebenmal lief er er inzwischen bei den A-Junioren auf, stets über 90 Minuten und als Führungsspieler, drei Tore gelangen ihm.

Der quirlige und schussstarke Rechtsaußen ist auf dem Weg, eine ähnliche Entwicklung wie die ähnlich ausgerichteten Kevin Schade (inzwischen für 25 Millionen Euro nach Brentford gewechselt) oder Noah Weißhaupt zu nehmen, um sich allmählich ans Bundesligateam heranzuarbeiten.

Am vergangenen Wochenende tauchte Baur zur Abwechslung mal wieder in der 3. Liga auf, Trainer Thomas Stamm warf ihn direkt in die Startelf. Der 18-Jährige überzeugte gegen Viktoria Köln abermals auf Anhieb - und brillierte in einer Szene sogar: Das 1:0 durch Julian Guttau bereitete er sehenswert mit der Hacke vor.

pab