Bayerns Trainer Jupp Heynckes hatte beim 2:1 in Wolfsburg , dem 13. Pflichtspielsieg in Serie, zahlreichen Spielern eine Verschnaufpause gegeben. Nun folgte die Kehrtwende: Bis auf Torhüter Ulreich und Javi Martinez mussten alle weichen. Das bedeutete auch, dass Robben und Ribery zunächst mit der Bank vorliebnehmen mussten. Kimmich, Boateng, Hummels, Alaba, James, Vidal, Müller, Coman und Lewandowski spielten von Beginn an. Rafinha, Süle, Tolisso, Robben, Ribery und Wagner landeten auf der Bank, während Juan Bernat, Thiago und Rudy gar nicht im Kader standen.
Weitaus zurückhaltender agierte hingegen Besiktas' Coach Senol Günes, der im Vergleich zum 1:1 bei Konyaspor drei Neue brachte: Adriano, Vida und Ricardo Quaresma spielten für Gökhan Gönül, Lens sowie den ehemaligen Hamburger Arslan (alle Bank).
Hutchinson bringt Besiktas in die Bredouille
Champions League, Achtelfinale-Hinspiele
Besiktas begann durchaus beherzt, war zu Beginn darum bemüht, die Bayern früh unter Druck zu setzen, um so den Spielaufbau zu stören. Anfangs klappte das auch ganz gut, zumindest optisch schien es ein Duell auf Augenhöhe zu werden. Nennenswerte Abschlüsse der Türken gab es aber zunächst nicht zu sehen, im Gegensatz zu den Gastgebern, die sich über Müller (6.), Coman (9.) und erneut Müller (14.) dem Tor annäherten.
Nach einer knappen Viertelstunde unterlief dann auch noch Istanbuls Kapitän Hutchinson ein folgenschwerer Fehlpass, dessen Ergebnis die Rote Karte für Vida war - der Kroate hatte als letzter Mann Lewandowski zu Fall gebracht. Den folgenden Freistoß schlenzte James knapp daneben (16.). Die Gäste mussten also weite Teile der Partie in Unterzahl bestreiten, wären aber beinahe noch unverhofft in Führung gegangen. Vagner Love schloss aber nach feinem Solo-Lauf zu schwach ab und verzog (19.).
Die Münchner erspielten sich klare Feldvorteile, wurden immer besser und kamen über Müller (22.) und Alaba (29./34.) zu weiteren vielversprechenden Möglichkeiten. Auf der Gegenseite waren die Türken meist in ihrer Hälfte gebunden, allerdings zeigten sie in der Schlussphase der ersten Hälfte auch, dass man sie nie ganz abschreiben darf: Ricardo Quaresma scheiterte aus spitzem Winkel an Ulreich (39.), Pepe verzog aus der Distanz nur knapp (41.).
Müller in typischer Manier - Coman legt nach
Reingestochert: Thomas Müller (r.) trifft zum 1:0. imago
Zwei Minuten danach zappelte der Ball dann endlich im Netz! Der agile Coman setzte sich gut durch und passte nach innen zu Alaba, der wohl etwas unfreiwillig für Müller auflegte. Dieser wiederum traf fast schon in typischer Manier mit der Pike aus dem Gewühl heraus zum 1:0-Pausenstand. Für James war aufgrund von Wadenproblemen noch vor der Halbzeit Schluss, der Kolumbianer machte für Robben Platz. Und der Niederländer war noch an der letzten nennenswerten Aktion des ersten Durchgangs beteiligt: Vidal scheiterte aus der zweiten Reihe an Fabri (45.+2).
Nach Wiederanpfiff spielte nur noch eine Mannschaft: der FC Bayern München. Die Heynckes-Elf setzte sich in der gegnerischen Hälfte fest und war fortan drückend überlegen. Die Istanbuler wirkten mut-, kraft-und ratlos. So kam es, wie es kommen musste, der FCB baute seine Führung rasch aus. Lewandowski scheiterte zunächst zwar noch per Freistoß am rechten Pfosten (50.), legte dann aber das 2:0 von Coman souverän auf (53.). Etwas später war es dann wieder Müller, der einen erneut sehenswerten Spielzug prima abschloss und aus kurzer Distanz das 3:0 besorgte (66.).
Lewandowski auf den Geschmack gekommen
Damit war die Messe in der Allianz-Arena endgültig gelesen, das Endergebnis stand aber noch nicht fest. In der 78. Minute ließ Fabri einen satten Distanzschuss von Hummels nur nach vorne prallen und musste sich anschließend dem nachsetzenden Lewandowski geschlagen geben - 4:0. Danach scheiterte Javi Martinez aus der Ferne am gut reagierenden Fabri (86.), ehe Lewandowski eine Vorlage von Müller mustergültig zum 5:0-Endstand nutzte (88.).
Ehe es am Mittwoch, den 14. März, in Istanbul im Rückspiel (LIVE! ab 18 Uhr auf kicker.de) um das endgültige Viertelfinal-Ticket gehen wird, heißt es für beide Mannschaften, sich wieder dem Liga-Alltag zu widmen: So sind die Bayern am Samstag (15.30 Uhr) im Heimspiel gegen Hertha BSC gefordert. Tags darauf steht für Besiktas das brisante Derby gegen Fenerbahce, das als Tabellendritter drei Punkte Vorsprung auf die Schwarzen Adler hat, auf dem Programm.