Sebastian Boenisch (Bremen, li.) bremst Torschütze Mario Gomez (Bayern) aus. picture-alliance
Nach dem 1:1 zum Auftakt in Hoffenheim am vergangenen Wochenende setzte Trainer Louis van Gaal an Stelle des verletzten Kapitäns van Bommel (Zehenbruch) auf Tymoshchuk auf der "6". In der Raute nahm diesmal Sosa für Baumjohann den vordersten Platz ein. Weil Klose wieder zur Verfügung stand, musste Olic trotz seines Treffers zunächst auf die Bank, auf der auch Ribery saß.
Auf Seiten der Bremer musste Thomas Schaaf im Vergleich zur 2:3-Heimpleite gegen Frankfurt auf Prödl (Gelb-Rot) verzichten. Nachdem Naldo (Sehnenzerrung) noch nicht fit war, rückte Pasanen nach innen und Boenisch auf die Linksverteidigerposition. Für Hugo Almeida spielte Hunt als zweite Spitze neben Sanogo.
Bei hochsommerlichen Temperaturen agierten die Bayern in der Anfangsphase konzentriert und bauten sofort Druck auf. Während Bremen abwartend blieb, spielten die Münchner sehr variabel sowohl über die Außenpositionen als auch über die Zentrale. Vor allem über die linke Seite schob Pranjic immer wieder an: Seine Flanke erreichte Gomez, der den Ball nach gewonnenem Luftduell mit Pasanen knapp drüberköpfte (5.). Vier Minuten später umdribbelte Schweinsteiger halblinks Fritz, doch Wiese wehrte den Flachschuss aus 18 Metern zur Ecke ab.
Der 2. Spieltag
Während sich die van Gaal-Elf an den gegnerischen Strafraum zu kombinieren suchte, konnte Werder das Mittelfeld zunächst nur durch Einzelaktionen überbrücken. Fritz setzte eine erste Duftmarke (11.), doch dies sollte zunächst eine der wenigen Offensivaktionen der Grün-Weißen im ersten Durchgang bleiben.
Die nun mit weniger Tempo angreifenden Hausherren blieben am Drücker, zündende Ideen und zwingende Torchancen aber blieben gegen defensiv kompakt stehende Gäste, die oft auch die Abseitsfalle erfolgreich praktizierten, Fehlanzeige. Bremen, das sich das Leben mit vielen Fehlpässen schon im Aufbau selbst schwer machte, lockerte die Deckung nach einer knappen halben Stunde etwas mehr. Und stand nach einer Standardsituation dicht vor der Führung: Pasanen war nach Özils Freistoßhereingabe in der Mitte aus fünf Metern mit dem Kopf dran. Der Ball prallte an den Innenpfosten und von dort ins Feld zurück (29.).
Bei den Gastgebern war das Tempo vollkommen raus. Die Hanseaten lösten sich etwas mehr aus der Deckung, erzwangen ein gleichverteiltes Spiel. Die schönste Staffette des ersten Durchgangs brachte die Führung der Schaaf-Schützlinge: Borowski passte links raus zu Hunt, der nach innen zog und Özil im Zentrum anspielte. Der Nationalspieler nahm den Ball kurz an und schoss mit links aus 13 Metern flach ins rechte Eck - 0:1 (39.)!
Mit "Wühler" Olic für Klose sollte dem Angriffsspiel der Bayern nach Wiederanpfiff neuer Schwung eingehaucht werden. Die erste Ausgleichsmöglichkeit ergab sich in der 50. Minute bei einer turbulenten Szene im Fünfmeterraum, als Badstuber nach einer von Wiese unterlaufenen Ecke kurz vor der Linie nicht richtig an den Ball kam.
Der Rekordmeister mühte sich, doch auch Werder suchte seine Chance, beschränkte sich nicht auf die Verwaltung seiner Führung, ohne freilich selbst gefährlich zu werden. In der nun offenen Partie luchste Olic Mertesacker die Kugel ab, scheiterte aber aus halbrechter Position am glänzend reagierenden Wiese (61.).
Dann kam Ribery (62.). Kaum auf dem Feld, bereitete der Franzose klug vor für Olic, dessen Scharfschuss aus acht Metern Wiese einmal mehr überragend entschärfte (65.).
Für die Hanseaten gab es nun kaum mehr Entlastung. Nach einer der wenigen gelungenen Offensivszenen von Lahm, der gegen Boenisch zur Flanke kam, spitzelte Gomez den Ball am Fünfmeterraum vor Wiese ins Netz - der verdiente Ausgleich (72.).
Wiese hatten es die Gäste zu verdanken, dass es beim 1:1 blieb: Der Nationalkeeper warf sich Olic, der nach seiner Einwechslung viel Betrieb machte und Pasanen den Ball abgeknöpft hatte, entgegen und verhinderte die Bayern-Führung (78.).
Mit Müller für Altintop entwickelten die Münchner am Ende nochmal Dauerdruck, doch zum ersten Heimsieg sollte es nicht mehr reichen. Durchatmen war auf der Gegenseite auch noch einmal angesagt, als Sanogos Kopfball nur knapp links am Pfosten vorbeistrich (90.+1).
Kommenden Samstag treten die Bayern auswärts in Mainz an, Werder Bremen empfängt am Sonntag Borussia Mönchengladbach.