Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld vertraute der Elf, die in der Bundesliga das Derby in Nürnberg 2:1 gewann. Lediglich in der Abwehrkette bekam Kuffour den Vorzug vor Robert Kovac. La Coruña musste auf mehrere Stammspieler verzichten. Trainer Javier Irureta konnte verletzungsbedingt nicht auf Keeper Molina, die Abwehrspieler Cesar, Djorovic und Andrade, Mittelfeldspieler Amavisca und Torjäger Diego Tristan zurückgreifen. Zudem waren Scaloni und Duscher wegen Gelb-Rot-Sperren nicht spielberechtigt.
Der erste Spieltag im Überblick
Die "Notelf" von Deportivo La Coruña verkaufte sich gegen den FC Bayern in der ersten Halbzeit mehr als teuer. Elber hatte zwar nach zwei Minuten die Möglichkeit die Münchner in Führung zu bringen, doch danach war es mit der Torgefahr des Bundesliga-Tabellenführers schon fast vorbei. Die Hitzfeld-Elf agierte gegen die dichtgestaffelte Abwehr der Spanier viel zu umständlich, zündende Ideen blieben Mangelware.
Deportivo zeigte sich ballsicher und bei Kontern, inszeniert von Valeron, immer wieder gefährlich. Einer dieser schnellen Vorstöße führte in der 12. Minute zur Führung. Valeron hatte Makaay bedient. Der Niederländer, den Linke eigentlich Abseits stellen wollte, zog auf und davon und ließ mit einem Schuss ins rechte untere Eck Bayern-Torwart Kahn keine Chance.
Bayern rannte sich weiter am kompakten Abwehrverbund von Depor fest. Viele ungenaue Abspiele brachten La Coruña immer wieder in Ballbesitz und luden die Spanier zu schnellen Gegenstößen ein. Erst kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte Pizarro mit zwei Kopfbällen, die knapp über das Tor gingen, für etwas Gefahr (41., 43.). Besser machte es die Elf von Javier Irureta, die die Nachlässigkeiten der Bayern im Aufbauspiel und in der Abwehrarbeit bitter bestrafte. Wieder war Valeron mit einem öffnenden Pass auf Hector Ausgangspunkt, wieder war Makaay zur Stelle - 0:2 (45. + 1).
Ottmar Hitzfeld schien die richtigen Worte in der Kabine gefunden zu haben. Bayern begann die zweite Halbzeit druckvoll und hatte gleich durch Ballack die Chance zum Anschlusstreffer, doch der Spielmacher der Münchner setzte eine weitgezogene Flanke von Zé Roberto neben das Tor (46.). Mit der Einwechslung des offensiven Hargreaves für den defensiven Sagnol sollte zudem das Spiel weiter nach vorne verlagert und so die Spitzen Elber und Pizarro besser ins Szene gesetzt werden.
Der FC Bayern belagerte das Tor von La Coruña, und wurde in der 57. Minute für seine verstärkten Bemühungen belohnt. Linke hatte sich auf der linken Außenbahn durchgesetzt und spielte den Ball von der Torauslinie zurück auf Pizarro. Von dessen Bein sprang der Ball zum freistehenden Salihamidzic, der aus kurzer Distanz das 1:2 markierte.
Die Münchner waren endgültig aufgewacht und setzten nach. Keine sieben Minuten später fiel der Ausgleich. Elber köpfte eine weitgezogene Ecke von Hargreaves über Torwart Juanmi zum 2:2 ein. Anstatt den hohen Druck aufrecht zu erhalten, nahm die Hitzfeld-Elf etwas das Tempo aus dem Spiel und ließ so die Gäste wieder ins Spiel kommen. In der 77. Minute schlugen die Spanier in Form von Makaay erneut zu. Wieder war es Spielmacher Valeron, der mit einer Drehung im Mittelfeld und einem zielgenauen Pass den Niederländer auf die Reise schickte. Der ließ sich die Chance alleine vor Kahn nicht nehmen und vollstreckte eiskalt.
Der deutsche Rekordmeister versuchte in der Folge alles, aber mehr wie ein Lattenkopfball von Ballack sprang nicht mehr heraus.
Der FC Bayern hat den Start in die Champions-League-Saison 2002/03 gründlich verpatzt. Gegen eine ersatzgeschwächte Elf aus La Coruña fanden die Münchner nie richtig ins Spiel und bekamen vor allem den dreifachen Torschützen Makaay sowie Spielmacher Valeron, der alle drei Treffer vorbereitete, nie in den Griff.