3. Liga (D)

Bei Koschinat schlagen "zwei Herzen in der Brust"

Fortuna-Coach ist bei der Spielanalyse zwiegespalten

Bei Koschinat schlagen "zwei Herzen in der Brust"

Freut sich über den Punkt gegen Rostock: Fortuna-Coach Uwe Koschinat.

Freut sich über den Punkt gegen Rostock: Fortuna-Coach Uwe Koschinat. imago

Zuletzt gab es für Fortuna Köln im Ostseestadion nicht wirklich viel zu holen. In der vergangenen Spielzeit endete das Gastspiel der Rheinländer in der Hansestadt mit 2:4, in der Saison 2014/15 kassierte Köln gar eine 0:4-Pleite. An den ersten Sieg in Rostock seit 14 Jahren war am Mittwochabend von Beginn an jedoch nicht zu denken - im Gegenteil. Dass die Fortuna am Mittwoch einen Zähler aus Mecklenburg mit in die Domstadt nehmen durfte, grenzte laut Koschinat fast "an ein Wunder".

Rostock, das wie Köln in der Rückrunde bislang nur einen Sieg eingefahren hatte, war von Beginn an die aktivere Mannschaft, bei der einzig klaren Gelegenheit in Durchgang eins durch Stephan Andrist war Andre Poggenburg allerdings zur Stelle (25.).

Spielersteckbrief Röcker
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3. Liga - 27. Spieltag
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Rostock drängt und geht in Führung

Nach dem Seitenwechsel kam bei den Rostockern Angreifer Soufian Benyamina für Mittelfeldmann Tommy Gruppe in die Partie - und diese taktische Veränderung machte sich direkt bemerkbar. "Hansa hat es uns mit der zweiten Spitze sehr schwer gemacht", bilanzierte Koschinat. Zwar steigerte sich seine Mannschaft nach der Pause ebenfalls und hatte "viele Szenen in Tornähe", muss sich allerdings die Kritik gefallen lassen, dass sie "kaum ganz klare Chancen" herausgespielt hatte. Stattdessen nutzten die Hausherren ihre "individuelle Klasse" und gingen durch den eingewechselten Benyamina, der im 197. Drittligaspiel seinen 50. Treffer feierte, mit 1:0 in Führung (56.).

Umso schöner war es für uns, dass wir den Rückstand wieder aufholen und einen Punkt mitnehmen konnten.

Uwe Koschinat freut sich über die Moral seiner Mannschaft

Umso schöner sei es für Koschinat dann gewesen, dass seine Elf, wenn auch etwas überraschend, durch den eingewechselten Cimo Röcker in der 77. Minute "den Rückstand wieder aufholen und einen Punkt" mitnehmen konnte. Doch gerade in der Schlussphase bedeutete das eine Menge Arbeit und auch Glück für die Rheinländer. Denn der Torschütze erwies seiner Mannschaft einen Bärendienst und flog vier Minuten vor Ende der regulären Spielzeit nach einem harten Einsteigen gegen Fabian Holthaus mit glatt Rot vom Feld.

Cimo Röcker

Traf erst zum Ausgleich, flog dann mit Rot vom Feld: Kölns Cimo Röcker (mi.). imago

Rostock drängte und brachte Koschinat im Anschluss an die Partie in ein Dilemma: "Bei der Bewertung des Spiels schlagen zwei Herzen in meiner Brust", so der 45-Jährige. "Objektiv muss man sagen, dass Hansa die deutlich besseren Möglichkeiten hatte." In den Schlussminuten, in denen die Kogge in Überzahl agierte, grenzte es zudem "fast an ein Wunder, dass wir immer noch irgendwie den Ball geklärt haben". Dennoch nahm er sein Team ein wenig in Schutz und zollte ihm "unter den Umständen, unter denen wir gespielt haben - mit den vielen personellen Problemen - großes Lob".

Gegen Großaspach soll ein Sieg her

Gegen die SG Sonnenhof Großaspach will der Tabellen-14. der angespannten Personalsituation - mit Exslager, Brasnic, Kegel (alle drei Kreuzbandriss), Andersen (Muskelfaserriss) und Hörning (Entzündung der Speiseröhre) fehlen fünf Spieler verletzt, Röcker muss aufgrund der Roten Karte pausieren - trotzen. Nachdem in den letzten beiden Partien jeweils noch ein Punkt nach Rückstand eingefahren wurde, hofft Koschinat, "dass wir gegen Großaspach mal wieder einen großen Schritt machen können" und nach sieben Partien ohne Sieg endlich mal wieder ein Dreier eingefahren wird.

kög