Bundesliga (D)

Beier und Führich als Kandidaten - falls Bayer Hlozek abgibt

Tabellenführer beschäftigt sich mit beiden DFB-Akteuren

Beier und Führich als Kandidaten - falls Bayer Hlozek abgibt

Hat starke Konkurrenz bei Bayer 04 und muss sich immer wieder hinten anstellen: Adam Hlozek.

Hat starke Konkurrenz bei Bayer 04 und muss sich immer wieder hinten anstellen: Adam Hlozek. IMAGO/Eibner

Vor der aktuellen Saison stand für Geschäftsführer Simon Rolfes und die Abteilung Kaderplanung um Kim Falkenberg Schwerstarbeit an. Schließlich wollte und musste Bayer 04 einen Kader-Umbruch managen, nachdem der Werksklub im Oktober 2022 in der Liga auf einem Abstiegsplatz stand und sich mit dem neuen Trainer Xabi Alonso am letzten Spieltag nur mit Hilfe der Berliner Hertha noch für die Europa League qualifizierte.

Dieses Jahr sind keine ähnlich großen Umwälzungen geplant. Vielmehr steht das punktuelle Fein-Tuning an. Dennoch müssen viele Szenarien wegen möglicher Abgänge vorbereitet werden. So auch im Angriff.

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Hier beschäftigt sich der Tabellenführer der Bundesliga mit zwei Kandidaten: Stuttgarts Chris Führich und Hoffenheims Maximilian Beier, die beide zum aktuellen Aufgebot von Nationaltrainer Julian Nagelsmann gehören. Beide Profis passen bestens ins Leverkusener Anforderungsprofil.

Der extrem schnelle und in dieser Saison auch abschlussstarke Beier, bringt eine gewisse Flexibilität mit, kann in einem 3-4-3 auf einer der beiden Halbpositionen hinter bzw. neben dem Mittelstürmer, aber auch in einem Zwei-Stürmer-System als zweite Spitze spielen. Allerdings wäre der 21-Jährige kostspielig. In seiner Ausstiegsklausel ist eine abhängig vom aufnehmenden Klub gestaffelte Ablöse festgelegt, die für Bayer jenseits der 30 Millionen Euro liegen würde.

Deutlich günstiger wäre Führich zu haben, für den Bayer eine Ablöse jenseits der 20-Millionen-Marke zahlen müsste. Als invers eingesetzter linker Halbstürmer bringt der 26-jährige Rechtsfuß neben hohem Speed Stärken im Eins-gegen-eins und einen starken Abschluss mit. Zudem würde er sich an Xabi Alonsos Ballbesitzfußball wohl schnell anpassen können, da der VfB unter Sebastian Hoeneß eine ähnliche Spielweise praktiziert. Auch in dem manchmal praktizierten 4-2-3-1 wäre er auf der linken Offensivposition bestens aufgehoben.

Führich, der Straßenfußballer und Zocker, sowie Beier, der mit extremem Zug zum Tor ausgestattete Tiefenläufer, zwei unterschiedliche Kandidaten, die Bayer auf der Liste hat. Von denen aber nur einer für eine Verpflichtung infrage käme, wenn der Werksklub selbst einen Akteur für die beiden Halbpositionen im 3-4-3 abgibt.

Nathan Tella (24), der zudem als rechter Schienenspieler und damit als Alternative zu Jeremy Frimpong (der selbst über eine Ausstiegsklausel verfügt) wertvoll ist, ist kein Verkaufskandidat. Gleiches gilt für Amine Adli (23), der sich wie Tella in die Nähe und zeitweise sogar in die Anfangsformation gespielt hat.

Hlozek mit relativ wenige Einsatzminuten im Vergleich zu Adli und Tella

Anders stellt sich die Situation bei Adam Hlozek dar, der beim 3:2 in Freiburg am Sonntag erst zum zweiten Mal im Jahr 2024 in Leverkusens Startelf stand. Bekommt der Tscheche in dieser Spielzeit doch relativ wenige Einsatzminuten im Vergleich zu Adli und Tella. Was womöglich auch einen Grund dafür darstellt, dass sich der 21-Jährige auch in seiner zweiten Saison bei Bayer 04 nicht so schnell weiterentwickelt wie seine beiden jungen Konkurrenten.

Zudem hat der bullige Rechtsfuß ja auch noch Jungstar Florian Wirtz (20) vor sich und auch Routinier Jonas Hofmann (31), der bis Weihnachten der unangefochtene Platzhirsch auf der halblinken Offensivposition war. Im Sturmzentrum, ohnehin nicht Hlozeks Idealposition, rangiert dieser klar hinter dem derzeit noch verletzten Victor Boniface und Patrik Schick. Zwar dürfte Bayer bei Betis-Leihgabe Borja Iglesias die Kaufoption nicht ziehen, doch Stand jetzt würde mit dem an die AS Rom ausgeliehenen Sardar Azmoun im Sommer noch ein Mittelstürmer nach Leverkusen zurückkehren.

So könnte aufgrund des zuletzt rasanten Anstiegs des Kaderniveaus bei Bayer 04 ein Wechsel für Hlozeks Entwicklung die beste Lösung sein, um woanders mehr Spielpraxis zu bekommen, die ihn die nächsten Schritte gehen ließe. Bayer hingegen könnte den schon gut aufgestellten Kader im Angriff für die Champions League dann nochmal verstärken - mit Führich oder Beier, der besonders hoch im Kurs stehen soll.

Stephan von Nocks

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