Besiktas-Coach Sergen Yalcin musste verletzungsbedingt auf Abwehrchef Vida und Neuzugang Alex Teixeira verzichten. Beim 3:0-Erfolg am Wochenende gegen Yeni Malatyaspor knipste Chelsea-Leihgabe Bathsuayi - 2018 auch für den BVB aktiv gewesen - erstmals doppelt für seinen neuen Klub, zudem mussten die Dortmunder auch allen voran auf Pjanic aufpassen. Der Mittelfeldstratege war erst kurz vor Ladenschluss aus Barcelona an den Bosporus gewechselt.
Dortmunds Trainer Marco Rose nahm nach dem 4:3 gegen Leverkusen zwei personelle Veränderungen vor: Hummels gab sein Startelfdebüt in dieser Saison, für ihn musste Pongracic (Bank) wieder weichen. Außerdem ersetzte Neuzugang Malen Witsel (Bank).
Dortmunder Stotterstart - Bathsuayi scheitert an Kobel
Auf sehr stumpfen Rasen in Istanbul war Direktpass-Spiel nur schwer möglich, folglich tat sich der BVB in den ersten Minuten enorm schwer, Besiktas erwischte den besseren Start. Die Dortmunder konnten sich bei Kobel bedanken, der mit einem starken Reflex gegen Batshuayi (6.) den frühen Rückstand verhinderte.
Die Dortmunder agierten im typischen 4-4-2 mit der Raute im Mittelfeld, vorne wich Malen immer wieder auf die Außenbahn aus, auch Reus stieß ab und an in den Sturm vor. Der BVB brauchte 20 Minuten - führte dann aber: Nach einer langen Ballbesitzphase ging es dann doch schnell, Dahoud schickte Meunier, der direkt auf Bellingham abtropfen ließ. Bellingham stieß in die Lücke, nahm die Kugel herrlich mit und tunnelte Torhüter Destanoglu aus spitzem Winkel (1:0).
Bellingham, immer wieder Bellingham
Der Treffer gab den Dortmundern Rückenwind, der Angriff der Istanbuler geriet immer mehr ins Stocken, doch Haaland (27.) und Reus (28.) ließen zwei weitere Großchancen liegen. Von den Gastgebern kam bis zur Pause nach vorne nichts mehr, doch der BVB hatte noch eine Aktion im Köcher: Nach Guerreiros Einwurf hatte erneut der starke Bellingham seine Aktien an einem Treffer, legte perfekt für Haaland auf, der seinen 21. Champions-League-Treffer mit dem Pausenpfiff erzielte (45.+3).
Rose brachte zur Pause Witsel für Brandt, spielte fortan mit zwei Sechsern und sorgte so für die nötige Stabilität und Sicherheit im Mittelfeld. Natürlich aber auf Kosten der Offensive, weshalb es im zweiten Abschnitt zunächst deutlich ruhiger zuging.
Das änderte sich erst nach gut 20 Minuten, als Bellingham erneut die halbe Abwehr ausspielte, dann aber noch an Destanoglu scheiterte. Keine 60 Sekunden später tauchte Batshuayi plötzlich vor Kobel auf, der sich aber erfolgreich auf den Ball schmiss (67.).
BVB macht den Sack nicht zu - und muss am Ende doch noch zittern
Für kurze Zeit kam anschließend etwas Hektik ins Dortmunder Spiel, da auch Haaland das erlösende 3:0 nicht gelang (71.). In der Schlussviertelstunde schafften es die Gastgeber zwar nicht wirklich Druck aufzubauen, da der BVB aber in Teilen fahrlässig mit seinen Chancen umging - wie beispielsweise der eingewechselte Knauff (90.+2) - , war hinter dem Sieg aber weiterhin ein Fragezeichen. Erst recht, da Schiedsrichter Antonio Mateu Lahoz sieben Minuten nachspielen ließ und Besiktas nach einem Standard und einem Kopfball von Montero der Anschluss gelang (90.+4). Die letzten Sekunden brachte der BVB aber sicher rum, sodass am Ende ein 2:1-Erfolg stand, der deutlich früher schon hätte dingfest gemacht werden können.
Am 2. Spieltag der Champions-League-Vorrunde gastiert Besiktas bei Ajax Amsterdam (28. September, 18.45 Uhr). Borussia Dortmund empfängt am selben Tag Sporting Lissabon (21 Uhr).