"Wenn wir träumen, träumen wir vom Größten", hatte Girona-Coach Michel vor dem Gastspiel des überraschenden Spitzenreiters in Sevilla klargemacht, um die Meisterschaft mitspielen zu wollen. Bei Real Betis, das auf den gesperrten Isco verzichten musste, ging es zunächst jedoch darum, die Rolle als Primus über Weihnachten und Silvester beizubehalten. Um dies ohne das Zutun von Alaves im späteren Spiel gegen Real Madrid tun zu können, brauchten die Katalanen einen Dreier.
Nach wildem Schlagabtausch: Dovbyk trifft vom Punkt
Im Benito Villamarin war der leicht favorisierte Gast auf Sieg eingestellt und übernahm die Spielkontrolle, ohne zunächst gefährlich zu werden. Erst nachdem Betis-Verteidiger Bellerin verletzt das Feld verlassen hatte (15.), nahm die Partie Fahrt auf - allerdings vermehrt in die Richtung von Girona-Keeper Gazzaniga. Ayoze (20.), Diao (25.) und Willian José (26.) näherten sich dem Gehäuse des Argentiniers in einem wilden Schlagabtausch erfolglos an, in dem Savio eine zwischenzeitliche Antwort gegeben hatte (23.).
La Liga, 18. Spieltag
Eine gute Viertelstunde später, die Gäste hatten inzwischen ebenfalls verletzungsbedingt wechseln müssen und Abwehrchef David Lopez verloren, stand der quirlige Brasilianer dann erneut im Fokus: Nach Steckpass von Pablo Torre, der gegenüber dem 3:0 gegen Alaves für Portu begonnen hatte, ließ Savio den für Bellerin gekommenen Aitor Ruibal aussteigen und ging dabei am Fünfmeterraum zu Boden. Schiedsrichter Ricardo de Burgos zeigte auf den Punkt, Gironas Toptorjäger Dovbyk vollstreckte eiskalt zum 1:0-Halbzeitstand (39.).
Bemühtes Betis belohnt sich spät
Nach Wiederbeginn verzeichneten die Blanquivermells den etwas besseren Start und die ersten Offensivbemühungen. Dovbyk ließ das 2:0 kurios liegen, stand aber ohnehin im Abseits (46.). Wieder wurden die Andalusier in der Folge aktiver, diesmal fehlten allerdings die klaren Gelegenheiten. Einzig ungefährliche Distanzschüsse sammelte Real Betis in dieser Phase, während Girona vermehrt auf Konter setzte und einen solchen fein zu Ende spielte, ehe Savio etwas zu egoistisch agierte (54.).
Lange sah es anschließend danach aus, dass die Verdiblancos sich für ihren Aufwand nicht belohnen würden - bis Weltmeister Pezzella bei einer Ecke aufrückte und den unzureichend geklärten Standard humorlos unter die Latte beförderte (88.). Schluss war damit aber noch nicht, beide Teams wollten in der vierminütigen Nachspielzeit mehr. Blind ließ die letzte Möglichkeit der Partie jedoch aus (90.+1). Es blieb beim für die Gäste ob des späten Gegentreffers bitteren, aber verdienten 1:1.