Von Beginn an war die Bedeutung der Partie für beide Teams zu spüren: Es entwickelte sich in der ersten Hälfte ein intensives Spiel, allerdings ohne große Tormöglichkeiten. Die einzige wirkliche Torannäherung verbuchte zunächst Juanmi per Kopf (6.). Im Anschluss passierte lange nichts, weil Betis durch das Hinspiel-Ergebnis (2:1) augenscheinlich kein Risiko eingehen wollte und die Gäste Schwierigkeiten hatten, Chancen zu kreieren. Sowohl aus dem Spiel heraus als auch bei den vielen Eckbällen war Rayo zu harmlos.
Betis passte sich etwas an die Spielweise der Gäste an und versuchte es auch häufig mit hohen Bällen. Eher zufällig entstand nach 35 Minuten die beste Torchance der Partie: Alex Morenos scharfe Hereingabe fälschte Rayos Mario Suarez auf das eigene Tor ab - Luca reagierte stark und konnte den Ball mit Hilfe des Pfostens entschärfen, sodass es mit dem torlosen Remis in die Pause ging.
Nach dem Wiederanpfiff änderte sich am Spielgeschehen wenig: Beide Teams neutralisierten sich. Sinnbildlich für den großen Aufwand, den das Team aus dem Madrider Stadtviertel Vallecas betrieb, war die Rückwärtsbewegung. Zwischenzeitlich verteidigte Rayo mit einer Sechserkette - Sevilla passte die Kugel wie eine Handballmannschaft um den Sechzehner, ohne jedoch Gefahr auszustrahlen.
Bebé aus knapp 30 Metern in den Knick
Daher sah es lange Zeit nach einem torlosen Remis aus - bis Bebé sich ein Herz fasste: Der Rayo-Joker knallte einen Freistoß aus knapp 30 Metern direkt in den rechten oberen Winkel - es war gleichzeitig der erste Torschuss der Gäste (80.).
In der Folge lag der Druck auf dem Favoriten, der eine Verlängerung unbedingt verhindern wollte. Fast wäre sogar die postwendende Antwort gelungen, aber einen Fekir-Schuss klärte Balliu noch auf der Linie (82.).
Betis-Joker sorgen für den Finaleinzug
Betis-Trainer Manuel Pellegrini wechselte offensiv und hatte mit Joaquin sowie Borja Iglesias ein glückliches Händchen: Nach einem Steckpass von Joaquin bugsierte Canales die Kugel an Luca vorbei Richtung Tor. Rayo-Verteidiger Fran Garcia konnte sie zwar noch von der Linie kratzen, schoss dabei aber den mitgelaufenen Borja Iglesias an, von dem aus der Ball letztendlich im Tor landete - 1:1 (90.+2).
Dank des 2:1-Hinspielerfolgs steht Betis somit im Finale der Copa del Rey. Die Verdiblancos treffen in ihrer Stadt Sevilla am 23. April auf den FC Valencia.