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Armine Klos trifft, Kramer will mehr Präzision

Bielefeld: 1:1 im Test gegen Twente

Klos trifft, Kramer will mehr Präzision

Torschütze für den DSC: Fabian Klos.

Torschütze für den DSC: Fabian Klos. imago images/Sportfoto Rudel

Im Großen und Ganzen war der Trainer zufrieden. "Es war ein sehr intensives Spiel, mit der nötigen Härte. Schon so, wie wir uns das vorgestellt haben", wertete Frank Kramer das 1:1 seiner Bielefelder Arminia am Samstag gegen den FC Twente als weiteren Schritt nach vorne, zumal es auf Augenhöhe gegen einen Gegner ging, "der fußballerisch etwas anzubieten hatte und Schärfe reinbrachte".

Nachdem zuvor das Einüben des 3-5-2-Systems einen Schwerpunkt des Trainings ausgemacht hatte, ließ Kramer sein Team gegen die Niederländer zum Abschluss dieser Woche im 4-4-2 mit Raute agieren. "Wir müssen in der Lage sein, beides zu spielen. Die Viererkette bleibt drin, die Jungs kennen die Abläufe und du kannst aus den Räumen ziemlich viel machen." Das gelang gegen kompakte Enscheder phasenweise. Erstmals nach langer Pause vor Zuschauern - offiziell 3713 Fans schufen wieder einen ansprechenden Rahmen im eigenen Stadion - und zunächst mit den zwei Neuzugängen Alessandro Schöpf und Janni Serra versuchte sich Arminia in Kombinationen nach vorne, ließ aber noch Tempo und Durchsetzungsvermögen vermissen. Kramer: "Die Jungs haben ein ordentliches Spiel gemacht. Vor dem Tor musst du aber noch mehr Präzision reinkriegen, der letzte Ball muss noch öfter kommen, der Abschluss muss genauer werden."

Van Wolfswinkel verwandelt vom Punkt

Sichtlich wohl fühlte sich Masaya Okugawa auf der Zehn. Der Japaner rückte häufig in die vorderste Line vor und zeigte sich dort kombinationsfreudig und torgefährlich. Sein vermeintliches Führungstor nach 17 Minuten, zu dem Fabian Klos mustergültig aufgelegt hatte, wurde vom Essener Schiedsrichter Sven Waschitzki wegen angeblichen Foulspiels im Vorfeld nicht anerkannt. Dafür klingelte es zunächst auf der Gegenseite, wo Ricky van Wolfswinkel einen von gleich mehreren Bielefeldern im Duell gegen Denilho Cleonise verursachten Foulelfmeter zur Gästeführung verwandelte (26.).

Klos selbst blieb, im Unterschied zu seinem eher blassen Sturmpartner Serra, anschließend an fast allen weiteren Bielefelder Möglichkeiten beteiligt. Im Zusammenspiel mit Schöpf wurde es mehrmals hochklassig, vor allem nach Eckbällen des Österreichers. Mit einem Volleyschuss, der knapp über das Tor flog (29.), und einem Kopfball an den Außenpfosten (45.+1) kündigte Klos quasi an, was im zweiten Durchgang folgen sollte: Nach einem Schöpf-Freistoß nahe der Eckfahne wuchtete der 33-Jährige per Kopf nach 66 Minuten zum verdienten Ausgleich ins Netz des deutschen Twente-Keepers Lars Unnerstall.

Kramers Lob für Schöpf

"Schöpfi hat schon einen präzisen Fuß. Wenn die Jungs mit Wucht einlaufen, brennt es halt sofort", würdigte Kramer die Leistung und Wichtigkeit des auf der linken Seite der Raute agierenden 27-Jährigen. Dass derweil die Bemühungen seiner Mannschaft aus dem Spiel heraus oft verpufften und Gefahr vornehmlich nach ruhenden Bällen entstand, störte den Coach nicht. "Wenn wir das Spiel per Standard entscheiden können, macht man alles richtig."

Personelle Notiz am Rande: Während Joakim Nilsson in der Abwehr wegen einer Gehirnerschütterung aus dem Test gegen Wiedenbrück (ebenfalls 1:1) am vorigen Mittwoch fehlte, stand etwas überraschend der etatmäßige Nebenmann des Schweden Amos Pieper nur gut einen Tag nach seiner Rückkehr mit dem deutschen Olympia-Team aus Japan sofort in der Startelf. "Es war naheliegend, dass man ihn gleich einen Rhythmus aufnehmen lässt", begründete Kramer, "und Amos ist schon auch ein wichtiger Spieler für uns."

Michael Richter

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