Bundesliga

Bischofs Weihe

Altachs Goldtorschütze

Bischofs Weihe

Altachs Jungspund Noah Bischof (l.) wird von Johannes Tartarotti geherzt.

Altachs Jungspund Noah Bischof (l.) wird von Johannes Tartarotti geherzt. GEPA pictures

Erst vor drei Monaten, am ersten Spieltag der neuen Saison, hat der gebürtige Feldkircher Noah Bischof gegen den LASK seine Bundesliga-Premiere gefeiert, diesen Sonntag jubelte er gegen die Linzer (1:0) über seinen ersten Bundesliga-Treffer.

12. Spieltag

Noah, der am 7. Dezember seinen 19. Geburtstag feiert, stieg im Sommer als Torschützenkönig der U-18-Jugendliga zu den Profis auf. Zwischendurch half er bei den Juniors aus, zeigte mit einem Treffer gegen seinen Ex-Klub und Heimatort Göfis und vier gegen den Klub seines Geburtsortes Feldkirch aber schnell, dass er für die vierte Liga überqualifiziert ist.

Noah who?

Am Sonntag machte sich der Bayern-Fan, der Robert Lewandowski und Erling Haaland als seine Vorbilder nennt, in Pasching nur 17 Minuten nach seiner Einwechslung zum drittjüngsten Torschützen der Altacher in der Bundesliga.

"Ein unglaubliches Gefühl", war der Torschütze im "Sky"-Interview fast sprachlos. "Ich hab' nur das Tor im Visier gehabt und probiert, ihn zu machen. Das ist mir zum Glück geglückt." Die Rheindörfler werden nun hoffen, dass ihnen Noah Bischof länger erhalten bliebt, als ihre zwei jüngsten Torschützen.

Sternschnuppe Malkoc

Denn die Bundesliga-Karriere des jüngsten Altacher Torschützen dauerte gerade einmal neun Minuten. Es war der 13. Dezember 2008, als der damalige Altach-Trainer, der Schweizer Urs Schönenberger, den erst seit drei Tagen 18-jährigen Mehmed Malkoc in der Grazer Merkur-Arena in die bereits verlorene Schlacht gegen Sturm warf. Prompt erzielte der Debütant noch den Anschlusstreffer zum 1:2, ehe die Grazer in der Nachspielzeit mit dem 3:1 doch noch alles klar machten.

Die kicker-Elf des 12. Spieltags

Eine zweite Chance bekam der in Bihac, im heutigen Bosnien-Herzegowina, geborene Malkoc trotzdem nicht mehr. 2010 verließ die Sternschnuppe die Altach Juniors, zu denen er nach seinem kurzen Highlight zurückgekehrt war, Richtung vierte Schweizer Liga nach Gossau. Bereits mit 27 beendete er in seinem Heimatort Sulz seine Karriere, die so verheißungsvoll begonnen hatte.

Oberlins Höhenflug

Nur ein halbes Jahr stürmte Red-Bull-Leihgabe Dimitri Oberlin in der Herbstsaison 2016/17 für die Altacher. Und dennoch wird der gebürtige Kameruner mit Schweizer Pass im Schnabelholz unvergessen bleiben. Neun Tore erzielte er in seinen 20 Spielen für den SCRA, das erste gleich bei seinem Debüt gegen den WAC, als er - noch zwei Monate jünger als heute Noah Bischof - zum Saisonstart den 1:0-Sieg fixierte. Es war der Beginn eines Höhenfluges der Altacher, der ihrem Trainer Damit Canadi einen Job in Wien-Hütteldorf und dem Klub sogar die Winterkrone bescherte.

Im Frühjahr war der Spitzenplatz nicht zu halten, auch weil Dmitri Oberlin nach Salzburg zurück beordert war. Aber der heute 24-Jährige glänzte nie wieder so wie in den wenigen Monaten im Ländle. Sein damaliger Marktwert von sechs Millionen Euro ist mittlerweile auf 300.000 gefallen. Und seine bisherigen Kurzeinsätze für Servette Genf waren nicht dazu angetan, ihn wieder in die Höhe schnellen zu lassen.

In die Höhe schnellen will jetzt aber Noah Bischof mit seinem SCR Altach. "Ich hoffe, wir kommen in die Top sechs, wir geben auf jeden Fall Gas."

Horst Hötsch