Nord

Ausgesetzte Relegation sorgt in Regionalliga Nord für Unruhe

"Richtig schwache Kommunikation"

Bisher ausgesetzte Relegation sorgt in der Regionalliga Nord für Unruhe

Sauer: Ralf Voigt vom Bremer SV findet die Kommunikation des NFV "richtig schwach".

Sauer: Ralf Voigt vom Bremer SV findet die Kommunikation des NFV "richtig schwach". imago images/KBS-Picture

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Aufgrund der prekären Lage des SV Meppen und des VfB Oldenburg in der 3. Liga wird immer wahrscheinlicher, dass es am Ende der Saison fünf Absteiger geben wird. Für Aufruhr sorgt derzeit in der Liga, dass es im schlechtesten Fall sogar noch einen sechsten Klub treffen wird. Dafür sorgen könnten zwei Relegationsspiele, die zwischen dem ersten Nichtabsteiger der Regionalliga und dem Tabellenzweiten der Oberliga Niedersachsen stattfinden sollen. Eine Regelung, die vor der Corona-Pandemie getroffen wurde, im veränderten Spielmodus mit Auf- und Abstiegsrunde jedoch ausgesetzt wurde.

In der Spielordnung des Norddeutschen Fußball-Verbandes (NFV) für die Regionalliga-Saison 2022/23 ist sie unter Paragraf 6 Absatz 7 (c) verankert. Allerdings: In der Ausschreibung für den Spielbetrieb der Oberliga Niedersachsen in der Saison 2022/23 heißt es seitens des Niedersächsischen Fußballverbandes, dass der Zweitplatzierte sich für eine Relegation mit den Vertretern aus Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein qualifiziert. Ein klarer Widerspruch. Auch im Rahmenspielplan findet die geplante Relegation keine Erwähnung. Bindend ist letztlich die Spielordnung des NFV.

"Vergangenen Sommer auf dem Staffeltag wurde ganz klar kommuniziert, dass der Relegationsplatz auch in dieser Saison entfällt", ärgert sich Bastian Fuhrken, Sportvorstand von Atlas Delmenhorst. "Uns wurde diverse Male bestätigt, dass dieser Passus nicht mehr gilt", berichtet zugleich Gerhard Meyer, Geschäftsführer des SSV Jeddeloh II. Allein: Schriftlich fixiert wurde dies nie. Stattdessen wies der Verband nun im März noch mal in einem Schreiben an die Klubs auf die anstehende Relegation hin. Groß war daher die Aufregung vor zwei Wochen auf der Managertagung.

Jürgen Stebani, Vorsitzender des Spielausschusses, kann diese nicht nachvollziehen. "Ich habe einen dicken Hals. Die Relegationsregelung steht seit ewigen Zeiten in der Spielordnung. Wir haben sie bloß immer aussetzen können." Dies sei in dieser Saison nun eben nicht mehr gelungen. Klar macht er, dass die Relegation für ihn eine "ungeliebte Lösung" sei. Er hofft, dass diese in der kommenden Saison abgeschafft wird. In dieser wird es sie nun aber nach jetzigem Stand der Dinge geben. Bei den Klubs stößt das Vorgehen auf Unverständnis. "Die Kommunikation war bei diesem Thema richtig schwach", ist Ralf Voigt, Sportlicher Leiter des Bremer SV, frustriert. Für Meyer ist die Sachlage klar: "Der Verband hat hier einen großen Bock geschossen."

Karsten Lübben

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